Korruption, Gewalt und die Welt der Polizisten. Deutschland, Chile, Bolivien und Venezuela im Vergleich: Unterschied zwischen den Versionen

 
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In der Polizei sieht die Autorin eine „bedeutende Akteurin des Rechtsstaates" - „aus der Perspektive der Bevölkerung vielleicht sogar die bedeutendste, weil sie den Staat am nachdrücklichsten zu spüren bekommt, wenn sie mit der Polizei zu tun hat“ (Schmid 2007: 7).
In der Polizei sieht die Autorin eine „bedeutende Akteurin des Rechtsstaates" - „aus der Perspektive der Bevölkerung vielleicht sogar die bedeutendste, weil sie den Staat am nachdrücklichsten zu spüren bekommt, wenn sie mit der Polizei zu tun hat“ (Schmid 2007: 7).


Ihre Forschungsfragen lauteten:
Ihre Forschungsfragen lauten:
*Gibt es überhaupt ‚die‘ korrupte und brutale lateinamerikanische Polizei?
*Gibt es überhaupt ‚die‘ korrupte und brutale lateinamerikanische Polizei?
*Ist die lateinamerikanische Polizei in allen Ländern gleich?
*Ist die lateinamerikanische Polizei in allen Ländern gleich?
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*Was treibt Polizisten zu ihrem Handeln?
*Was treibt Polizisten zu ihrem Handeln?


Gegenstand der Untersuchung ist die Schutzpolizei. Die Autorin begründet diese Wahl damit, dass die Schutzpolizei für „einen großen Teil der Menschenrechtsverletzungen und Tötungen verantwortlich" sei (S. 67). Es wurden die Polizisten der Hauptstädte befragt, da sich Probleme durch steigenden Kriminalitätsdruck sowie zunehmende Verstädterung und Verarmung hier ansammeln. Dabei stehen die Bürger des Landes meist im direkten Kontakt zur Schutzpolizei und sie repräsentiert die Polizei am stärksten (vgl. S. 63 f.).
Gegenstand der Untersuchung ist die Schutzpolizei. Die Autorin begründet diese Wahl damit, dass sie für „einen großen Teil der Menschenrechtsverletzungen und Tötungen verantwortlich" sei (S. 67). Es wurden die Polizisten der Hauptstädte befragt, da sich Probleme durch steigenden Kriminalitätsdruck sowie zunehmende Verstädterung und Verarmung hier ansammeln. Dabei stehen die Bürger des Landes meist im direkten Kontakt zur Schutzpolizei und sie repräsentiert die Polizei am stärksten (vgl. S. 63 f.).
 




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*Befragung von Polizisten der drei südamerikanischen Staaten in offenen Interviews und mit Fragebögen
*Befragung von Polizisten der drei südamerikanischen Staaten in offenen Interviews und mit Fragebögen
    
    
Gewisse Probleme berichtet die Autorin hinsichtlich des Feldzugangs. Es war für die Forscher wichtig, nicht mit (bei der Polizei häufig unbeliebten) Mitgliedern von Menschenrechtsorganisationen verwechselt zu werden. Der Zugang wurde an die Möglichkeit gekoppelt, auch der Perspektive der Polizeiführung Rechnung zu tragen: sie entschied zum Beispiel darüber, welche Reviere an der Forschung teilnahmen und wirkte auch bei der Erstellung des Fragenkatalogs mit. Angesichts der Probleme mit Befragten - einerseits Verschwiegenheit und andererseits Tendenz zu sozial erwünschten Antworten (auch aus Sorge vor Verletzung der Anonymität der Antworten durch die Polizeiführung) - erforderte die Durchführung der Interviews ein hohes Maß an Versiertheit der Befrager (S. 74, 87).
Probleme beim Feldzugang bestanden in der Notwendigkeit zu vermeiden, mit Mitgliedern von Menschenrechtsorganisationen verwechselt zu werden - und damit umzugehen, dass der Zugang an die Möglichkeit gekoppelt wurde, auch der Perspektive der Polizeiführung Rechnung zu tragen. Die Polizeiführung wählte die teilnehmenden Polizeireviere aus und wirkte an der Erstellung des Fragenkatalogs mit. Die Befragten selbst tendierten einerseits zu Verschwiegenheit, andererseits zu sozial erwünschten Antworten (auch aus Sorge vor Verletzung der Anonymität der Antworten durch die Polizeiführung; S. 74, 87).


Problematisch bei der Erforschung der lateinamerikanischen Polizei ist die nicht klar definierbare Trennlinie zwischen „Normalität und Devianz“, da sich „Normalität in der Alltagspraxis konstruiert“ (S. 8). Ein große Schwierigkeit für das Aufdecken von Straftaten, begangen durch die Polizisten, sind die für die Bevölkerung unklaren Bedeutungen von Gewalt. Bestimmte Handlungen, wie die Anwendung von Elektroschocks, werden nicht als solche angesehen (S. 337).
Problematisch bei der Erforschung der lateinamerikanischen Polizei ist die nicht klar definierbare Trennlinie zwischen „Normalität und Devianz“. Gesetzesverletzungen wie z.B. die Verabreichung von Elektroschocks durch die Polizei, werden als alltäglich und damit nicht als Devianz wahrgenommen. Die oft unwissende Bevölkerung sieht derlei Phänomene dann gar nicht als als unrechtmäßige Gewalthandlung der Polizisten an (S. 8, 337).


== Ergebnisse ==
== Ergebnisse ==
Nach Carola Schmid (S. 340) ist das polizeiliche Gewaltniveau am höchsten in Venezuela, gefolgt von Bolivien, Chile und der Bundesrepublik Deutschland.  
Das höchste Gewaltniveau findet sich laut Schmid (S. 340) in Venezuela, gefolgt von Bolivien, Chile und der (gleichsam als Hintergrundfolie dienenden) Bundesrepublik Deutschland.  


=== Venezuela ===
=== Venezuela ===
Die Gewaltdaten werden von Venezuela angeführt, da die Polizisten hier selbst am stärksten den Todesgefahren ausgesetzt. So durchdringt die venezolanische Gewalt nicht nur die Polizei, sondern auch die Gesellschaft (S. 370).
Hier ist das Todesrisiko für Polizisten selbst am höchsten. Die Gewalt durchdringt Polizei und Gesellschaft. Die Polizei tötet häufiger als in den anderen Staaten. Seit 1992 pro Jahr mindestens 101 Fälle (28-50% davon Exekutionen). Tötungen sind häufig auch Folge von Folter. Laut PROVEA (Programa Venezolana de Educación – Acción de Derechos Humanos) entspicht die Hälfte aller Tötungen extralegalen Hinrichtungen. Ein weiteres Problem ist das „Verschwindenlassen“ von Personen (Amnesty International, 2000). Säuberungen von Stadtvierteln dienen der Demonstration staatlicher Macht (S. 50 f.; 339, 370).
Seit 1992 wurden mindestens 101 Tötungen pro Jahr (28-50% der Tötungen sind Exekutionen (S. 339)) als häufige Folge von Folter begangen. Die meisten Tötungen haben Beamte der Einzelstaaten (Policias Estatales), Gemeindepolizeien (Policias Municipales) oder der Hauptstadtpolizei (Policía Metropolitana de Caracas) zu verantworten. Laut PROVEA (Programa Venezolana de Educación – Acción de Derechos Humanos) entspicht die Hälfte aller Tötungen extralegalen Hinrichtungen. Ein weiteres Problem ist das „Verschwindenlassen“ von Personen (Amnesty International, 2000).
Zudem sollen Säuberungen von Vierteln staatliche Macht demonstrieren (S. 50 f.).


PROVEA berichtet von körperlicher staatlicher Gewalt in Gewahrsam und bei Verhaftung (bspw. Einsatz des Vagabundengesetzes (seit 1997 aufgehoben) bei Großrazzien (S. 46)). Dabei schlagen, misshandeln, foltern Polizisten Verdächtige, verabreichen ihnen Elektroschocks oder führen Scheinhinrichtungen durch (Amnesty International, 2000). Polizisten in Venezuela sind in der Unterschicht verankert und ihr brutales Vorgehen wird von Teilen der Bevölkerung (Mittel- und Oberschicht ) toleriert und gilt so als Normalität (S. 369, 63). In Caracas ist die Gewalt durch die Polizei sozial erwünscht, da so gegen die Grundkriminalität vorgegangen wird und sich die Menschen dankbar für zum Beispiel die Erschießung von Gangmitgliedern zeigen (S. 216).  
PROVEA berichtet von körperlicher staatlicher Gewalt in Gewahrsam und bei Verhaftung (bspw. Einsatz des Vagabundengesetzes; seit 1997 aufgehoben) bei Großrazzien (S. 46)). Dabei schlagen, misshandeln, foltern Polizisten Verdächtige, verabreichen ihnen Elektroschocks oder führen Scheinhinrichtungen durch (Amnesty International 2000). Polizisten in Venezuela sind in der Unterschicht verankert und ihr brutales Vorgehen wird von Teilen der Bevölkerung (Mittel- und Oberschicht ) toleriert und gilt als Normalität (S. 369, 63). In Caracas ist die Gewalt durch die Polizei sozial erwünscht, da so gegen die Grundkriminalität vorgegangen wird und sich die Menschen z.B. für die Erschießung von Gangmitgliedern dankbar zeigen (S. 216).  


Die venezolanische Polizei kann nicht durch den schwachen Staat kontrolliert werden. Berufsauffassung und Autonomie der Polizisten stehen dem Staat entgegen und die Polizisten halten nicht einmal mündlich Rechtstreue (S. 386).
Venezolanische Polizisten sprechen in den Interviews sehr frei über Auseinandersetzungen mit Verdächtigen und ihr eigenes gewalttätiges Vorgehen. Ursächlich für die Offenheit sind ihre eigenes Unwissen über die Rechtswidrigkeit des Vorgehens als auch die Normalitätsvorstellungen ihrer Umgebung (S. 223, 243). Illustrieren kann das die Aussage eines Polizisten zum richtigen Umgang mit Polizistenmördern: „Wenn sie uns umbringen, bringen sie uns um, sonst bringen wir sie um. Es gibt überhaupt keine Norm, die die Tat eines Polizisten kontrolliert, wenn sein Leben in Gefahr ist.“ (S. 253. V 7)
So kann die von den Polizisten ausgehende Gewalt durch das Erledigen privater Geschäfte mit selbst gewählter Justiz erklärt werden (S. 385). 
 
Venezolanische Polizisten sprechen in den Interviews sehr frei über Auseinandersetzungen mit Verdächtigen und ihr eigenes gewalttätiges Vorgehen. Ursächlich für die Offenheit ist das Unwissen über Gesetzesbrüche, als auch der soziale Prozess Gewalthandeln als alltäglich und normal anzusehen (S. 223, 243).
Die Einstellung venezolanischer Polizisten zu Polizistenmördern, Auszug aus einem Interview:
„Wenn sie uns umbringen, bringen sie uns um, sonst bringen wir sie um. Es gibt überhaupt keine Norm, die die Tat eines Polizisten kontrolliert, wenn sein Leben in Gefahr ist.“ (S. 253. V 7)


=== Bolivien ===
=== Bolivien ===
Die Gewalt nimmt mit dem Anstieg der Drogenkriminalität zu, vor allem in Kokain-Anbauregionen (bei El Chapare) ist sie sehr hoch. Todesopfer sind meist Demonstranten, die willkürlichen Schüssen oder Schlägen ausgesetzt sind, sowie Kinder, die durch exzessiven Tränengaseinsatz in geschlossenen Räumen daran ersticken. Es gibt nur wenige extralegale Exekutionen, Folter und keine Fälle von „Verschwindenlassen“ (S. 56).  
Die Gewalt nimmt mit dem Anstieg der Drogenkriminalität zu, vor allem in Kokain-Anbauregionen (bei El Chapare). Todesopfer sind meist Demonstranten, die willkürlichen Schüssen oder Schlägen ausgesetzt sind, sowie Kinder, die durch exzessiven Tränengaseinsatz in geschlossenen Räumen ersticken. Extralegale Exekutionen und Folter sind eher selten. Fälle von „Verschwindenlassen“ werden nicht berichtet (S. 56).  


Die Antisoziale Haltung der Polizei zeigt sich durch Fälle, wie:  
Die Antisoziale Haltung der Polizei zeigt sich durch Fälle, wie:  


„Jugendlicher aus der sozial schwachen Schicht […] sah sich in eine Schlägerei verwickelt […]. Zwei Beamte brachten ihn in ein Wäldchen […], sie prügelten ihn lange und brutal durch, was zu Knochenbrüchen und zahlreichen Blutergüssen führte, zogen ihn aus, überschütteten ihn mit Benzin und versuchten ihn lebendig anzuzünden.“
:„Jugendlicher aus der sozial schwachen Schicht […] sah sich in eine Schlägerei verwickelt […]. Zwei Beamte brachten ihn in ein Wäldchen […], sie prügelten ihn lange und brutal durch, was zu Knochenbrüchen und zahlreichen Blutergüssen führte, zogen ihn aus, überschütteten ihn mit Benzin und versuchten ihn lebendig anzuzünden.“
Der Polizeichef äußerte sich dazu wie folgt, ''„dass es eine alltägliche Praxis sei, Betrunkene und Antisoziale an abgelegene Plätze zu bringen, um auf diese Weise eine ‚soziale Säuberung‘ zu erreichen […]''“. Er stritt den Einsatz physischer Gewalt ab.  
Der Polizeichef äußerte sich dazu wie folgt, ''„dass es eine alltägliche Praxis sei, Betrunkene und Antisoziale an abgelegene Plätze zu bringen, um auf diese Weise eine ‚soziale Säuberung‘ zu erreichen […]''“. Er stritt den Einsatz physischer Gewalt ab.
Der Polizeichef des Departments […] erklärte, dass der Versuch einen Menschen lebendig zu verbrennen […] eine ''‚vereinzelte kleine Sache‘'' innerhalb eines Einsatzes der Säuberung sei. […] Die Verbrennungen habe sich die Person selbst zugefügt“ (Mansilla, 1999, S. 40 ff.)
 
:Der Polizeichef des Departments […] erklärte, dass der Versuch einen Menschen lebendig zu verbrennen […] eine ''‚vereinzelte kleine Sache‘'' innerhalb eines Einsatzes der Säuberung sei. […] Die Verbrennungen habe sich die Person selbst zugefügt“ (Mansilla, 1999, S. 40 ff.)


=== Chile ===
=== Chile ===
Pro Jahr sterben zwischen fünf und zwanzig Menschen (Zahlen sinken). Zu 80% gehen die von der Polizei verursachten Todesfälle auf Schusswaffengebrauch zurück; zu 20% auf Ersticken, Untertauchen, Schläge und anderes. Im Polizeigewahrsam und in der Haft kommt es aber zu Schlägen, Folter, Elektroschocks, Essen- und Schlafentzug. Laut der Menschenrechtsgruppe CODEPU (Comité de Defensa de los Derechos del Pueblo) gibt es keine massenhaften Willkürverhaftungen. Die Autorin sieht im Einsatz der Foltertechniken gegenüber gewöhnlichen ebenso wie politischen (34%) Straftätern eine Nachwirkung des Militärregimes (S. 61).
Pro Jahr sterben zwischen fünf und zwanzig Menschen (abnehmende Tendenz). Zu 80% gehen die von der Polizei verursachten Todesfälle auf Schusswaffengebrauch zurück; zu 20% auf Ersticken, Untertauchen, Schläge und anderes. Im Polizeigewahrsam und in der Haft kommt es aber zu Schlägen, Folter, Elektroschocks, Essen- und Schlafentzug. Laut der Menschenrechtsgruppe CODEPU (Comité de Defensa de los Derechos del Pueblo) gibt es keine massenhaften Willkürverhaftungen. Die Autorin sieht im Einsatz der Foltertechniken gegenüber gewöhnlichen ebenso wie politischen (34%) Straftätern eine Nachwirkung des Militärregimes (S. 61).


Übergriffe auf politische Häftlinge:  
Übergriffe auf politische Häftlinge:  
„(…) im Zuge der Verlegung von 56 Häftlingen (…)" wurden „politische Gefangene von Wärtern misshandelt. Dem Vernehmen nach wurden die Insassen zu Boden gestoßen und anschließend mit Faustschlägen traktiert, mit Gewehrkolben geschlagen sowie mit Wasser begossen und mit Tränengas besprüht. Mindestens zwei Gefangene sollen mit Elektroschlagstöcken gefoltert, einige andere mit dem Kopf unter Wasser getaucht worden sein" (Amnesty International 2000, US Department of State 2000).
:„(…) im Zuge der Verlegung von 56 Häftlingen (…)" wurden „politische Gefangene von Wärtern misshandelt. Dem Vernehmen nach wurden die Insassen zu Boden gestoßen und anschließend mit Faustschlägen traktiert, mit Gewehrkolben geschlagen sowie mit Wasser begossen und mit Tränengas besprüht. Mindestens zwei Gefangene sollen mit Elektroschlagstöcken gefoltert, einige andere mit dem Kopf unter Wasser getaucht worden sein" (Amnesty International 2000, US Department of State 2000).
 


=== Deutschland ===
=== Deutschland ===
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Meist werden in Deutschland Schüsse aus Notwehr abgefeuert. Von 1976 bis 1997 starben circa zwölf Menschen durch Schüsse der Polizisten (S.339). In verschiedenen Studien zu europäischen, nord- und südamerikanischen Ländern (vgl. Busch, u.a. 1985) zeigt sich, dass die deutsche Polizei „[…] nicht schießwütig ist“ (S. 42 ff.).
Meist werden in Deutschland Schüsse aus Notwehr abgefeuert. Von 1976 bis 1997 starben circa zwölf Menschen durch Schüsse der Polizisten (S.339). In verschiedenen Studien zu europäischen, nord- und südamerikanischen Ländern (vgl. Busch, u.a. 1985) zeigt sich, dass die deutsche Polizei „[…] nicht schießwütig ist“ (S. 42 ff.).




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* Opfer: intellektuelle Oppositionelle, untere Schichten (ohne Besitz von Mitteln zur Informierung der Öffentlichkeit über ihre Verhältnisse (vgl. S. 63))
* Opfer: intellektuelle Oppositionelle, untere Schichten (ohne Besitz von Mitteln zur Informierung der Öffentlichkeit über ihre Verhältnisse (vgl. S. 63))


* Venezuela/Bolivien: Drohungen gegen Menschenrechtsorganisationen; willkürliche Verhaftungen; Gewalt gegen Unterprivilegierte, Menschen mit geringem Machtpotential, Studenten und Rekruten (vgl. S. 53; Amnesty International, 2000)


* Venezuela und Bolivien: Drohungen gegen Menschenrechtsorganisationen; willkürliche Verhaftungen; Gewalt gegen Unterprivilegierte, Menschen mit geringem Machtpotential, Studenten und Rekruten (vgl. Schmid S. 53; Amnesty International, 2000)
* Venezuela
-> keine Verbesserung der Situation in den letzten Jahren
-> keine Verbesserung der Situation in den letzten Jahren
-> durch „Schwäche" des Staates keine Kontrolle der Polizei möglich
-> Berufsauffassung/Autonomie der Polizisten stehen Staat entgegen (keine mündliche Rechtstreue (vgl. S. 386)




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-> Vergleich Bolivien/Chile: ähnliche Gewaltniveaus müssen nicht den Einstellungen der Polizisten entsprechen (vgl. S. 371).
-> Vergleich Bolivien/Chile: ähnliche Gewaltniveaus müssen nicht den Einstellungen der Polizisten entsprechen (vgl. S. 371).


 
*Das staatliche Gewaltmonopol existiert in der BRD und Chile, nicht jedoch in Venezuela und Bolivien (vgl. S. 376).
Das staatliche Gewaltmonopol existiert in der BRD und Chile, nicht jedoch in Venezuela und Bolivien (vgl. S. 376).
 
Aus den gewonnenen Informationen kann geschlossen werden, dass die Ländermerkmale in Beziehung zur Gewalt durch ihre Polizei stehen, sich also eher länderspezifisch verhalten (vgl. S. 363).


== Literatur ==
== Literatur ==
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* Schmid, C. (2007). Korruption, Gewalt und die Welt der Polizisten Deutschland, Chile, Bolivien und Venezuela im Vergleich. Frankfurt am Main: Vervuert.
* Schmid, C. (2007). Korruption, Gewalt und die Welt der Polizisten Deutschland, Chile, Bolivien und Venezuela im Vergleich. Frankfurt am Main: Vervuert.


* http://www.amnesty.de/laenderbericht/venezuela?country=210&topic=227&node_type=ai_annual_report&from_month=0&from_year=&to_month=0&to_year=&submit.x=58&submit.y=6&result_limit=10&form_id=ai_core_search_form
*[http://www.amnesty.de/laenderbericht/venezuela?country=210&topic=227&node_type=ai_annual_report&from_month=0&from_year=&to_month=0&to_year=&submit.x=58&submit.y=6&result_limit=10&form_id=ai_core_search_form Amnesty International. Länderbericht Venezuela]


* http://www.philso.uni-augsburg.de/lehrstuehle/soziologie/sozio3/mitarbeiter/schmid/publikationen/
*[http://www.philso.uni-augsburg.de/lehrstuehle/soziologie/sozio3/mitarbeiter/schmid/publikationen/ Carola Schmid, Universität Augsburg]


*http://www.presse.uni-augsburg.de/unipress/up20025/artikel_15.shtml
*[http://www.presse.uni-augsburg.de/unipress/up20025/artikel_15.shtml Informelle Verhaltensnormen der Polizei in Lateinamerika]


== Weblinks ==
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