Kinderdelinquenz: Unterschied zwischen den Versionen

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===Kinderdelinquenz als Prädiktor für späteres kriminelles Verhalten? Was ist mit Prävention?===
===Kinderdelinquenz als Prädiktor für späteres kriminelles Verhalten? Was ist mit Prävention?===
Retrospektive Untersuchungen an Rückfalltätern zeigen, dass diese häufig als Kinder früh wegen strafbarer Handlungen auffielen. Umgekehrt finden sich aber keine belastbaren Daten dafür, dass das Tatalter oder die Häufigkeit delinquenten Verhaltens in der Kindheit eine Prognose späterer Kriminalität erlaubt. <br>
Retrospektive Untersuchungen an Rückfalltätern zeigen, dass diese häufig als Kinder früh wegen strafbarer Handlungen auffielen. Umgekehrt finden sich aber keine belastbaren Daten dafür, dass das Tatalter oder die Häufigkeit delinquenten Verhaltens in der Kindheit eine Prognose späterer Kriminalität erlaubt. <br>
Hinweise auf eine Kumulation von Belastungsfaktoren und auf nicht erfolgreiche Interventionsbemühungen im Vorfeld bei sog. Intensivtätern machen deutlich, dass präventive Bestrebungen ggf. noch gezielter im Hinblick auf eine Verbesserung der Zusammenarbeit der beteiligten Personen und Institutionen und z.B. auf eine Verbesserung der Sozialisationsbedingungen von Kindern ausgerichtet werden könnten. Zeitnahe Reaktionen auf delinquentes kindliches Verhalten im Sinne einer Normverdeutlichung (nicht einer Strafe)befördert die Entwicklung eines Normenverständnisses bei Kinder und eine Internalisierung, die es den Kindern im weiteren Verlauf erlaubt, bewusst Entscheidungen für (oder auch gegen) ein normenkonformes Verhalten zu treffen.<br>
Hinweise auf eine Kumulation von Belastungsfaktoren und auf nicht erfolgreiche Interventionsbemühungen im Vorfeld bei sog. Intensivtätern machen deutlich, dass präventive Bestrebungen ggf. noch gezielter im Hinblick auf eine Verbesserung der Zusammenarbeit der beteiligten Personen und Institutionen und z.B. auf eine Verbesserung der Sozialisationsbedingungen von Kindern ausgerichtet werden könnten. Zeitnahe Reaktionen auf delinquentes kindliches Verhalten im Sinne einer Normverdeutlichung (nicht einer Strafe)befördert die Entwicklung eines Normenverständnisses bei Kinder (welches durchaus bei den meisten Kindern Studien zufolge anzutreffen ist) und eine Internalisierung, die es den Kindern im weiteren Verlauf erlaubt, bewusst Entscheidungen für (oder auch gegen) ein normenkonformes Verhalten zu treffen.<br>
Eine sachliche Darstellung des Phänomens kindlicher Delinquenz in der Öffentlichkeit und eine zurückhaltende Interpretation von Daten der PKS kann eine Skandalisierung entwicklungspsychologisch normaler Verhaltensweisen vermeiden und Stigmatisierungsprozesse verhindern helfen.
Eine sachliche Darstellung des Phänomens kindlicher Delinquenz in der Öffentlichkeit und eine zurückhaltende Interpretation von Daten der PKS kann eine Skandalisierung entwicklungspsychologisch normaler Verhaltensweisen vermeiden und Stigmatisierungsprozesse verhindern helfen.


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