Karl-Heinz Dellwo: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben==
==Leben==
In Opladen verbrachte Dellwo die ersten (vier) Lebensjahre. Die weitere Kindheit und Jugend verbrachte er in der Eifel (Landkreis Prüm), im Saarland und im Schwarzwald (Landkreis Freudenstadt). Er begann eine Lehre als Industriekaufmann, doch wurde ihm wegen seiner Rolle in der Organisation eines Lehrlingsstreiks gekündigt. Mit seinem Freund, dem Elektrikerlehrling Stefan Wisniewski, ging Dellwo 1971 nach Hamburg, von wo beide einige Monate lang zur See fuhren (Wisniewski als Maschinist, Dellwo als Decksmann). Danach besuchten beide die Abendschule am Holstentor (Karolinenviertel) und arbeiteten bei der Post (bis Februar 1973). Aktivitäten in der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) und die Beteiligung an der ersten Hausbesetzung in Hamburg (Ekhofstraße) folgten. Gegen Dellwo, der rund 10 Tage vor der Räumung des Hauses verhaftet wurde, strengte die Staatsanwaltschaft ein Verfahren an. Der Vorwurf lautete zunächst auf versuchten Totschlag, wurde dann aber erheblich herabgestuft (Landfriedensbruch). Erneute Verhaftung im Zuge der polizeilichen Räumung des besetzten Hauses. Aufenthalt im Untersuchungsgefängnis Holstenglacis (nach drei Tagen Haft Verhängung vollständiger Isolation). Verbleib in der U-Haft auch nach dem Urteil, da die Staatsanwaltschaft in Revision ging. Mai 1974 Entlassung aus der Haft. Zwischenzeitlich waren ca. 14 Leute aus der Ekhofstraße zu verschiedenen bewaffneten Gruppen gegangen. Eine Gruppe mit Margrit Schiller, Helmut Pohl, Christa Eckes, Wolfgang Beer u.a. in der Hamburger Straße war kurz vor der Entlassung Dellwos verhaftet worden. 1973 waren die Komitees gegen die Isolationsfolter gegründet worden. Dellwo schloss sich 1974 einem Komitee mit Susanne Albrecht, Sigrid Sternebeck, Ekhard von Seckendorff u.a. an (Seckendorff war aus einer Ärztegruppe gekommen, die in Haftanstalten gearbeitet und die Geschichte von Werner Hoppe mitbekommen hatte).  
Mit vier Jahren ging es von Opladen in den Landkreis Prüm in der Eifel, später dann ins Saarland und nach Freudenstadt im Schwarzwald. Dem Industriekaufmannslehrling wurde wegen der Organisation eines Lehrlingsstreiks gekündigt. Daraufhin ging er 1971 zusammen mit seinem Freund Stefan Wisniewski, einem Elektrikerlehrling, nach Hamburg. Dort fuhren die beiden eine zeitlang zur See (Dellwo als Decksmann, Wisniewski als Maschinist). Parallel zum Besuch der Abendschule am Holstentor (Karolinenviertel) arbeiteten beide dann bis Februar 1973 bei der Post.


Aktivitäten in der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) und die Beteiligung an der ersten Hausbesetzung in Hamburg (Ekhofstraße) folgten. Gegen Dellwo, der rund 10 Tage vor der Räumung des Hauses verhaftet wurde, strengte die Staatsanwaltschaft ein Verfahren an. Der Vorwurf lautete zunächst auf versuchten Totschlag, wurde dann aber erheblich herabgestuft (Landfriedensbruch). Erneute Verhaftung im Zuge der polizeilichen Räumung des besetzten Hauses. Aufenthalt im Untersuchungsgefängnis Holstenglacis (nach drei Tagen Haft Verhängung vollständiger Isolation). Verbleib in der U-Haft auch nach dem Urteil, da die Staatsanwaltschaft in Revision ging. Mai 1974 Entlassung aus der Haft. Zwischenzeitlich waren ca. 14 Leute aus der Ekhofstraße zu verschiedenen bewaffneten Gruppen gegangen. Eine Gruppe mit Margrit Schiller, Helmut Pohl, Christa Eckes, Wolfgang Beer u.a. in der Hamburger Straße war kurz vor der Entlassung Dellwos verhaftet worden. 1973 waren die Komitees gegen die Isolationsfolter gegründet worden. Dellwo schloss sich 1974 einem Komitee mit Susanne Albrecht, Sigrid Sternebeck, Ekhard von Seckendorff u.a. an (Seckendorff war aus einer Ärztegruppe gekommen, die in Haftanstalten gearbeitet und die Geschichte von Werner Hoppe mitbekommen hatte).


==Geiselnahme von Stockholm==
==Geiselnahme von Stockholm==
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