Karl-Heinz Dellwo: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geiselnahme von Stockholm==
==Geiselnahme von Stockholm==
Am 25. April 1975 beteiligte er sich an der Aktion des Kommando Holger Meins bei der zwei Botschaftsmitglieder ermordet wurden[1] (Andreas von Mirbach, Heinz Hillegaart). Zwei Mitglieder des Kommandos (Ulrich Wessel und Siegfried Hausner) zogen sich bei der unbeabsichtigten Detonation eines von ihnen präparierten Sprengsatzes schwerste Verletzungen zu, an denen sie später starben. Die vier überlebenden Kommandomitglieder (Karl-Heinz Dellwo, Hanna Krabbe, Bernd Rössner und Lutz Taufer) wurden verhaftet und am 20. Juli 1977 zu zweimal lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.
Am 25. April 1975 beteiligte er sich an der Aktion des Kommando Holger Meins bei der zwei Botschaftsmitglieder getötet wurden (Andreas von Mirbach, Heinz Hillegaart). Zwei Mitglieder des Kommandos (Ulrich Wessel und Siegfried Hausner) zogen sich bei der unbeabsichtigten Detonation eines von ihnen präparierten Sprengsatzes schwerste Verletzungen zu, an denen sie später starben. Die vier überlebenden Kommandomitglieder (Karl-Heinz Dellwo, Hanna Krabbe, Bernd Rössner und Lutz Taufer) wurden verhaftet und am 20.07.1977 zu zweimal lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. - Eine schriftliche Erklärung Dellwos, die bei der Festnahme des RAF-Mitglieds Stefan Wisniewski in Paris gefunden wurde und in der Dellwo die Entführung des Passagierflugzeuges "Landshut" kritisierte, wurde vom niedersächsischen Verfassungsschutz als fingierter Beweis in der Affäre um das sogenannte Celler Loch missbraucht. - Dellwo wurde im Frühjahr 1995 aus der Haft entlassen. Er zählt zu den wenigen ehemaligen RAF-Mitgliedern, die sich öffentlich äußern.
 
Eine schriftliche Erklärung Dellwos, die bei der Festnahme des RAF-Mitglieds Stefan Wisniewski in Paris gefunden wurde und in der Dellwo die Entführung des Passagierflugzeuges "Landshut" kritisierte, wurde vom niedersächsischen Verfassungsschutz als fingierter Beweis in der Affäre um das sogenannte Celler Loch missbraucht.
 
 
Umgang mit der RAF-Vergangenheit
Dellwo wurde im Frühjahr 1995 aus der Haft entlassen. Er zählt zu den wenigen ehemaligen RAF-Mitgliedern, die sich öffentlich äußern. [2]


In der Zeitschrift "Die Beute Nr. 15/16" erschien 1997 ein Auszug aus dem 77-Seiten Text "Mitten im Nebel", den Dellwo 1990 verfasst hatte und der eine frühe grundsätzliche Reflexion aus dem Innenkreis der RAF darstellt.
In der Zeitschrift "Die Beute Nr. 15/16" erschien 1997 ein Auszug aus dem 77-Seiten Text "Mitten im Nebel", den Dellwo 1990 verfasst hatte und der eine frühe grundsätzliche Reflexion aus dem Innenkreis der RAF darstellt.
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2004 drehte der schwedische Regisseur David Aronowitsch den Dokumentarfilm Stockholm 75, in dessen Mittelpunkt er Dellwo stellte.
2004 drehte der schwedische Regisseur David Aronowitsch den Dokumentarfilm Stockholm 75, in dessen Mittelpunkt er Dellwo stellte.


Karl-Heinz Dellwo lebt heute mit seiner Lebensgefährtin Gabriele Rollnik in Hamburg und arbeitet unter anderen seit 2004 mit seiner Firma bellaStoria Film [4] als Dokumentarfilmer.


Sein Bruder Hans-Joachim Dellwo war ebenfalls RAF-Mitglied. Nach seiner Verhaftung machte er umfangreiche Aussagen. Heute lebt er unter anderer Identität und ohne Kontakt zu seiner Familie in Kanada.[5]
Sein Bruder Hans-Joachim Dellwo war ebenfalls RAF-Mitglied. Nach seiner Verhaftung machte er umfangreiche Aussagen. Heute lebt er unter anderer Identität und ohne Kontakt zu seiner Familie in Kanada.[5]
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