Kadizadeli: Unterschied zwischen den Versionen

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Kadizade und Sufiorden (tariqa) bekämpften sich oftmals in großen Straßenkämpfen.
Kadizade und Sufiorden (tariqa) bekämpften sich oftmals in großen Straßenkämpfen.


In den Regierungszeiten von Murad IV. (1633) und Mehmed IV. (1662) kam es zu Verboten von Kaffeehäusern und Tavernen. Viele Kaffeehäuser und Tavernen wurden in Istanbul zerstört und Sultan Murad IV. legte auf seinem Safawidenfeldzug 1638 eine Spur der Hinrichtung von Leuten, die diesem Konsum nachgingen. So ließ er 20 Janitscharen unterwegs hinrichten, weil man bei ihnen Tabak fand. 1667 wurden Einrichtungen des Bektaşiten-Ordens und Türben bei Edirne zerstört. Der Bostancıbaşı ließ Derwische in Üsküdar inhaftieren, diese werden jedoch nach Kritik wieder freigelassen.
In den Regierungszeiten von Murad IV. (1633) und Mehmed IV. (1662) kam es zu Verboten von Kaffeehäusern und Tavernen. Viele Kaffeehäuser und Tavernen wurden in Istanbul zerstört und Sultan Murad IV. legte auf seinem Safawidenfeldzug 1638 eine Spur der Hinrichtung von Leuten, die diesem Konsum nachgingen. So ließ er 20 Janitscharen unterwegs hinrichten, weil man bei ihnen Tabak fand. 1667 wurden Einrichtungen des Bektaşiten-Ordens und Türben bei Edirne zerstört.


Kadizade Mehmet wurde ein Berater von Sultan Mehmed IV. (1648-1687)  er und seine Nächsten Einfluss erlangten.1685 wurde selbst Nichtmuslimen der Genuss von Wein untersagt.
Kadizade Mehmet wurde ein Berater von Sultan Mehmed IV. (1648-1687)  er und seine Nächsten Einfluss erlangten.1685 wurde selbst Nichtmuslimen der Genuss von Wein untersagt.
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Katib Çelebi behandelt in seiner Abhandlung Mīzān al-ḥaqq fī iḫtiyār al-aḥaqq („Die Waage der Wahrheit bei der Wahl des Berechtigteren“) eine Anzahl von religiösen und ethischen Streitfragen, die zu seiner Zeit intensiv diskutiert wurden. Dazu gehören der Genuss von Tabak (Kap. 5), Kaffee (Kap. 6), und verschiedenen Drogen (Kap. 7), Händeschütteln (Kap. 15), Verbeugungen (Kap. 16) sowie die Kontroverse zwischen dem Chalwati-Sufi Abdülmedschid Efendi und seinem Gegenspieler Qadizade (Kap. 21). Katib Çelebi bietet zu allen Streitfragen eigene Lösungen an und versucht, zwischen den Extrempositionen zu vermitteln. Das Buch wurde von Geoffrey L. Lewis unter dem Titel The Balance of Truth 1957 ins Englische übersetzt.
Katib Çelebi behandelt in seiner Abhandlung Mīzān al-ḥaqq fī iḫtiyār al-aḥaqq („Die Waage der Wahrheit bei der Wahl des Berechtigteren“) eine Anzahl von religiösen und ethischen Streitfragen, die zu seiner Zeit intensiv diskutiert wurden. Dazu gehören der Genuss von Tabak (Kap. 5), Kaffee (Kap. 6), und verschiedenen Drogen (Kap. 7), Händeschütteln (Kap. 15), Verbeugungen (Kap. 16) sowie die Kontroverse zwischen dem Chalwati-Sufi Abdülmedschid Efendi und seinem Gegenspieler Qadizade (Kap. 21). Katib Çelebi bietet zu allen Streitfragen eigene Lösungen an und versucht, zwischen den Extrempositionen zu vermitteln. Das Buch wurde von Geoffrey L. Lewis unter dem Titel The Balance of Truth 1957 ins Englische übersetzt.
== Siehe auch ==
*[[Tabakverbot]]


== Weblinks und Literatur ==
== Weblinks und Literatur ==
31.738

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