John Howard: Unterschied zwischen den Versionen

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John Howard (2. September 1726 in Lower Clapton, London - 20. Januar 1790 in Cherson, heutige Ukraine) war ein Philanthrop und der erste englische Gefängnisreformer.
John Howard (2. September 1726 in Lower Clapton, London - 20. Januar 1790 in Kherson, damals russisch, heute Ukraine) war ein Philanthrop und der erste englische Gefängnisreformer.


John Howard wurde streng calvinistisch erzogen und erbte mit dem Tod seines reichen Vaters ein nennenswertes Vermögen (1742). Nach einer ausgedehnten Tour durch Frankreich und Italien (ab 1748) und einer schweren Krankheit heiratete er seine um 30 Jahre ältere Vermieterin (Sarah Loidore), die drei Jahre danach schon verstarb. Nach dem Erdbeben von Lissabon (1755) schiffte er sich Richtung Portugal ein, doch wurde sein Schiff von französischen Piraten (privateers) aufgebracht und er wurde in Brest und einem weiteren Gefängnis an der französischen Küste inhaftiert. Später wurde er gegen einen von den Briten gefangenen Franzosen ausgetauscht und ließ sich auf einem großen Landgut in Cardington nieder. 1758 heiratete er Henrietta Leeds, die 1765 starb. (Aus dieser Ehe ging ein Sohn, der ebenfalls auf den Vornamen John getauft wurde, hervor; dieser John Howard wurde mit 21 Jahren für geisteskrank erklärt und starb nach 13 Jahren im Irrenhaus im Jahre 1799). John Howard wurde 1773 zum Sheriff von Bedfordshire ernannt. Damit begann sein Wirken als Gefängnisreformer, das ihn weltbekannt und zum Namensgeber der "John Howard Society" (seit 1921: "John Howard League") mit Sitz in London, der "John Howard Society" (Kanada) und der "Howard League for Penal Reform" (Neuseeland) machen sollte.


Winfried Puchinger schreibt in der Internet-Gefängnis-Zeitschrift "knast.net" über John Howard:


Winfried Puchinger schreibt in der Internet-Gefängnis-Zeitschrift "knast.net" über John Howard:
"Was John Howard 1755 in französischer Kriegsgefangenschaft erlebte, prägte sein ganzes weiteres Leben und ließ ihn zum bedeutendsten Gefängnisreformer des 18. Jahrhunderts werden. Am 1. November 1755 hatte ein Erdbeben die Stadt Lissabon fast völlig zerstört. John Howard, der aus einer reichen Handelsfamilie stammte, machte sich sogleich dorthin auf, um den Obdachlosen mit Lebensmitteln, Zelten und Decken auszuhelfen. Die französische Kriegsmarine kaperte jedoch Howards Schiff und setze ihn in der Festung Brest fest. Dort kam er zum ersten Mal in seinem Leben mit dem Gefängnis in Berührung, das ihn in der Folgezeit nicht mehr losließ.
"Was John Howard 1755 in französischer Kriegsgefangenschaft erlebte, prägte sein ganzes weiteres Leben und ließ ihn zum bedeutendsten Gefängnisreformer des 18. Jahrhunderts werden. Am 1. November 1755 hatte ein Erdbeben die Stadt Lissabon fast völlig zerstört. John Howard, der aus einer reichen Handelsfamilie stammte, machte sich sogleich dorthin auf, um den Obdachlosen mit Lebensmitteln, Zelten und Decken auszuhelfen. Die französische Kriegsmarine kaperte jedoch Howards Schiff und setze ihn in der Festung Brest fest. Dort kam er zum ersten Mal in seinem Leben mit dem Gefängnis in Berührung, das ihn in der Folgezeit nicht mehr losließ.


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== Literatur ==


John Howard, The State of the Prisons. 1777


== Links ==  
== Links ==  
http://www.knast.net/article.html?id=708
http://www.knast.net/article.html?id=708
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