John Braithwaite über Terrorismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach Tom Tyler (1990) sind Menschen zum Gehorchen bereit, wenn sie das Verfahren, das zu einer Anordnung führte, als prozedural fair wahrnehmen. Kontrolle von Terrorismus ist dann erfolgversprechend, wenn die Maßnahmen dynamisch und responsiv sind, d.h. wenn sie der "responsiven regulatorischen Pyramide" folgen, also an der Basis der Pyramide ansetzen und es mit Dialog, Versöhnung und kreativen Problemlösungen versuchen (= restorative justice).
Nach Tom Tyler (1990) sind Menschen zum Gehorchen bereit, wenn sie das Verfahren, das zu einer Anordnung führte, als prozedural fair wahrnehmen. Kontrolle von Terrorismus ist dann erfolgversprechend, wenn die Maßnahmen dynamisch und responsiv sind, d.h. wenn sie der "responsiven regulatorischen Pyramide" folgen, also an der Basis der Pyramide ansetzen und es mit Dialog, Versöhnung und kreativen Problemlösungen versuchen (= restorative justice).
Nachdem diese erste Stufe ohne Erfolg erschöpfend probiert wurde, geht man zur Stufe der Abschreckung über. Man unterstellt hier einen rationalen Akteur, der sein Eigeninteresse erkennt und sich entsprechend verhalten kann. Gute Diplomatie vermag es, bei individuellen und kollektiven Akteuren, bei denen zunächst nur das irrationale oder inkompetente Selbst erkennbar scheint, das rationale und verantwortliche Selbst hervorzulocken und zum Gesprächspartner zu machen. Erst wenn diese zweite Stufe ohne Erfolg ausprobiert wurde, kommt man zur dritten Stufe der Unschädlichmachung (incapacitation), die auch ohne die Einsichtsfähigkeit der Gegenseite funktionieren kann.
Sobald die eigenen Aktionen eine positive Reaktion hervorrufen, sollte man de-eskalieren - so wie es auch die Graduated Reduction in Tension (GRIT) Theorie der Internationalen Beziehungen vertritt.
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