JVA Celle-Salinenmoor: Unterschied zwischen den Versionen

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*2008 wurde ein 28 Jahre alter Gefangener, der eine achtmonatige Haftstrafe wegen wiederholten Schwarzfahrens verbüßte, von zwei weiteren Gefangenen, mit denen er zusammen in einer Zelle untergebracht war, lebensgefährlich verletzt. Laut Anklage wurde der Gefangene in der Nacht vom 19. zum 20. Januar 2008 von etwa 20:30 Uhr bis 2:00 Uhr u.a. wiederholt zu Anal- und Oralverkehr gezwungen, zum Suizid durch Erhängen an einem von den Mitgefangenen aus Geschirrtuchfetzen geknoteten Strick aufgefordert und ca. 50 mal mit Schlägen und Tritten an den Kopf und auf den Hals misshandelt. Trotz seiner lebensgefährlichen "Einblutungen" verbrachte er noch eine Nacht mit seinen Peinigern. Am Montagnachmittag bat er - der schon sechs Tage nach seinem Einzug in die Gemeinschaftszelle vergeblich um eine Einzelzelle gebeten hatte und fortan wie eine Art Sklave gehalten worden sein soll - einen Bediensteten um die Erlaubnis, in einer anderen Zelle schlafen zu dürfen. Diese Bitte wurde abgelehnt. Das Opfer habe den Wunsch nach einer Einzelzelle - die rechtlich die Normalform der Unterbringung gewesen wäre - "nicht so dringend vorgetragen"; deshalb habe man nicht reagiert. Auch sollen keine Verletzungen bemerkt worden sein. Erst am zweiten Morgen nach der Tat habe ein weiterer  Mithäftling, dem sich das Opfer anvertraut hatte, die Sache publik gemacht - und erst daraufhin, im Laufe des Dienstags, seien die lebensgefährlichen Verletzungen (u.a. Jochbeinbruch) vom Anstaltsarzt festgestellt worden. So jedenfalls der Bericht von Oberstaatsanwalt Bernd Kolkmeier. In der Folge wurde das Opfer dann auch verlegt.
*2008 wurde ein 28 Jahre alter Gefangener, der eine achtmonatige Haftstrafe wegen wiederholten Schwarzfahrens verbüßte, von zwei weiteren Gefangenen, mit denen er zusammen in einer Zelle untergebracht war, lebensgefährlich verletzt. Laut Anklage wurde der Gefangene in der Nacht vom 19. zum 20. Januar 2008 von etwa 20:30 Uhr bis 2:00 Uhr u.a. wiederholt zu Anal- und Oralverkehr gezwungen, zum Suizid durch Erhängen an einem von den Mitgefangenen aus Geschirrtuchfetzen geknoteten Strick aufgefordert und ca. 50 mal mit Schlägen und Tritten an den Kopf und auf den Hals misshandelt. Trotz seiner lebensgefährlichen "Einblutungen" verbrachte er noch eine Nacht mit seinen Peinigern. Am Montagnachmittag bat er - der schon sechs Tage nach seinem Einzug in die Gemeinschaftszelle vergeblich um eine Einzelzelle gebeten hatte und fortan wie eine Art Sklave gehalten worden sein soll - einen Bediensteten um die Erlaubnis, in einer anderen Zelle schlafen zu dürfen. Diese Bitte wurde abgelehnt. Das Opfer habe den Wunsch nach einer Einzelzelle - die rechtlich die Normalform der Unterbringung gewesen wäre - "nicht so dringend vorgetragen"; deshalb habe man nicht reagiert. Auch sollen keine Verletzungen bemerkt worden sein. Erst am zweiten Morgen nach der Tat habe ein weiterer  Mithäftling, dem sich das Opfer anvertraut hatte, die Sache publik gemacht - und erst daraufhin, im Laufe des Dienstags, seien die lebensgefährlichen Verletzungen (u.a. Jochbeinbruch) vom Anstaltsarzt festgestellt worden. So jedenfalls der Bericht von Oberstaatsanwalt Bernd Kolkmeier. In der Folge wurde das Opfer dann auch verlegt.


Reaktion der JVA: Die JVA meldete den Vorfall nach eigenen Angaben noch am 22.01.08 der Polizei, der Staatsanwaltschaft und dem Justizministerium. Allerdings gelangte die Nachricht erst geraume Zeit nach der Landtagswahl (27.01.08) an den Landtag (06.02.08) und noch später an die Presse (20./21.03.08).
Reaktion der JVA: Die JVA meldete den Vorfall nach eigenen Angaben noch am 22.01.08 der Polizei, der Staatsanwaltschaft und dem Justizministerium. Allerdings gelangte die Nachricht erst geraume Zeit nach der Landtagswahl (27.01.08) an den Landtag (06.02.08) und noch später an die Presse (19.03.08).


Reaktion der Politik: Der (neue) Justizminister des Landes Niedersachsen, Bernd Busemann, sprach von einem "bedauerlichen Einzelfall" (Klein 2008). Der Fall hatte sich zur Amtszeit seiner Amtsvorgängerin zugetragen.  
Reaktion der Politik: Der (neue) Justizminister des Landes Niedersachsen, Bernd Busemann, sprach von einem "bedauerlichen Einzelfall" (Klein 2008). Der Fall hatte sich zur Amtszeit seiner Amtsvorgängerin zugetragen.  
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