Definition

Unter identity fraud versteht man die rechtswidrige, virtuelle Aneignung einer fremden Identität zur Erlangung materieller und/oder immaterieller Güter in betrügerischer Absicht. Es existieren derzeit regional unterschiedliche Begriffsdefinitionen, die in ihrer Genauigkeit und ihrer rechtlichen Verbindlichkeit zum Teil stark voneinader abweichen. Weitere Begriffe, die Verwendung finden um den Tatbestand zu beschreiben sind u.a. identity theft, identity crime oder weiter gefasst cyber crime.

Begriffsbestimmungen

USA

  • In den USA wurde der Begriff des 'identity theft' erstmalig im Identity Theft and Assumption Deterrence Act aus dem Jahre 1998 als eigenständige Straftat fixiert. (Paget 2007, S.5) Identitätsdiebstahl liegt dann vor, wenn eine Person
knowingly transfers or uses, without lawful authority, a means of identification of another person with the intent to commit, or to aid or abet, any unlawful activity that constitutes a violation of Federal law, or that constitutes a felony under any applicable State or local law. [1]
  • Der Fair and Accurate Credit Transactions Act (FACTA) überarbeitete im Jahre 2003 den Fair Credit Reporting Act und konkretisierte somit den Rechtsbegriff des Identitätsdiebstahls:
The term “identity theft” means a fraud committed using the identifying information of another person, subject to such further definition as the Commission may prescribe, by regulation. (vgl. 15 U.S.C § 1681a(q)3 [2])
  • Die identifying information wurden durch die US-amerikanische Handelskommission (The Federal Trade Commission (FTC)) kürzlich genauer beschrieben (zitiert nach Paget 2007, S.5):
(a) Der Begriff ‘Identitätsdiebstahl’ bezeichnet einen Betrug, der ohne rechtliche Grundlage mit der Hilfe identifizierender Informationen einer anderen Person versucht oder begangen wird.
(b) Der Begriff ‘identifizierende Informationen’ bezeichnet alle Namen oder Nummern, die einzeln oder in Verbindung mit anderen Informationen dazu verwendet werden können, eine bestimmte
Einzelperson zu identifizieren; dazu gehören
(1) Name, Sozialversicherungsnummer, Geburtsdatum, Lizenznummer des offiziellen Führerscheins, die Passnummer, ausländische Meldenummer,Arbeitgebernummer, Steuernummer.
(2) Eindeutige biometrische Daten wie Fingerabdruck, Stimmabdruck, Retina- oder Irisabbild oder andere eindeutige körperliche Merkmale.
(3) Eindeutige elektronische Identifizierungsnummer, Adresse oder Routing-Codes.
(4) Ruf- oder Kontaktnummer oder Zugangsgerät.

Australien

Europa

Identitätsdiebstahl, identity fraud oder vol d'identité sind alles gängige Bezeichnung in Europa um das Phänomen zu beschrieben. Dabei gilt allerdings zu beachten, dass Identitätsdiebstahl in (noch) keinem Mitgliedstaat der EU in die strafrechtliche Gesetzgebung eingeflossen ist und keinen eigenständigen Straftatbestand darstellt.

Großbritannien
  • In Großbritannien wird überwiegend der Begriff identity fraud benutzt. Die Betonung liegt also eher auf dem strafrechtlich definierten Akt des Betrugs und nicht auf dem des Aneignens einer fremden Identität.
Frankreich
  • In frankophonen Ländern exisitieren unterschiedliche Begriffe:
    • vol d'identité (Identitätsdiebstahl)
    • usurpation d'identité (Personifikation)
Deutschland

In Deutschland wird weitestgehend von Identitätsdiebstahl gesprochen.

Allgemeines

Ausmaß

Obwohl auf seiten der "Identitätsdiebe" durch Umstände wie der technischen Übermittlung der Eindruck entstehen kann, es würde sich bei Identity Fraud um ein opferloses Delikt handeln, so hat die Organisation CIFAS allein im Jahr 2007 65.000 Opfer von Identitätsdiebstahl registriert und vertreten.

USA

Die FTC geht davon aus, dass jährlich ca. 10 Millionen Amerikaner von Identitätsdiebstahl betroffen sind.(vgl. [3])

Europa

Deutschland

Methoden

Beispiele

Rechtsprechung

Literatur

  • Paget, François (2007): Identitätsdiebstahl. McAfee Whitepaper Januar 2007. Im Internet abrufbar unter: [4]
Recherche: 19.07.2008 Letztes Update: unbekannt

Weblinks