Identity fraud: Unterschied zwischen den Versionen

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1.) Hoofnagle konstatiert zunächst, dass zahlreiche Studien unter den mangelnden Zugang zu relevanten Daten leiden; diese sind vor allem bei den Unternehmen selbst zu finden, die allerdings die Daten aus sicherheitstechnischen Aspekten (Angst vor weiteren Angriffe, Imageverlust etc.) zurückhalten.
1.) Hoofnagle konstatiert zunächst, dass zahlreiche Studien unter den mangelnden Zugang zu relevanten Daten leiden; diese sind vor allem bei den Unternehmen selbst zu finden, die allerdings die Daten aus sicherheitstechnischen Aspekten (Angst vor weiteren Angriffe, Imageverlust etc.) zurückhalten.


2.) Ferner sind die meisten Studien über Identitätsdiebstahl per se verzerrt, da sie nicht die schwer fassbare Kategorie des ''synthetic identity theft'' miteinbeziehen. Privatpersonen werden sich in der Regel überhaut nicht gewahr, dass sie Opfer eines derartigen Diebstahls wurden, da sich die Kombination von Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummer meist nicht mit einer real existierenden decken. Daher werden diese Diebstähle nicht angezeigt und erfasst. Auf Seiten der Kreditinstitute werden Verluste durch Identitätsdiebstähle (bei Kunden) als nicht einziehbare Kredite (''credit loss'') abgeschrieben und werden nicht als Diebstahl gemeldet. Auf ein weiteres Problem ist die bisher umfangreichste Studie über ''synthetic identity theft'' gestoßen, die vom Unternehmen ID Analytics durchgeführt wurde. Dabei wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren mehr als 300 Millionen Kreditanträge geprüft. Die Studie ergab dass 11,7% aller erfolgreich, in betrügerischer Absicht eröffneten, Kontoanträge, die Identität einer real existierenden Person benutzten. Die verbleibenden 88,3% fielen auf die Form des ''synthetic identity fraud'', welche auch die meisten finanziellen Kosten verursacht, nämlich 73,8% des Gesamtschadens (26,2% fallen auf ''true-name identity theft''). In diesem Fall sind die bisherigen Studien ''underinclusive''; sie berücksichtigen nicht das Gros der Identitätsdiebstähle. Andererseits sind viele Untersuchungen auch ''overinclusive'': so können auch Personen miteinbezogen werden, bei denen kein Identitätsdiebstahl vorliegt: Personen, die sich fälschlicherweise als Opfer eines Identitätsdiebstahls fühlen, da sie manche Bewegungen auf ihrem Konto nicht nachvollziehen können und einen Betrug melden. Zudem werden einige Personen lediglich Opfer eines sog. ''security breach''; also einem unerlaubten Zugriff einer nicht autorisierten Person auf sensible Daten. Dieser Eingriff musss jedoch nicht in einem Identitätsdiebstahl münden.
2.) Ferner sind die meisten Studien über Identitätsdiebstahl per se verzerrt, da sie nicht die schwer fassbare Kategorie des ''synthetic identity theft'' miteinbeziehen. Privatpersonen werden sich in der Regel überhaut nicht gewahr, dass sie Opfer eines derartigen Diebstahls wurden, da sich die Kombination von Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummer meist nicht mit einer real existierenden decken. Daher werden diese Diebstähle nicht angezeigt und erfasst. Auf Seiten der Kreditinstitute werden Verluste durch Identitätsdiebstähle (bei Kunden) als nicht einziehbare Kredite (''credit loss'') abgeschrieben und werden nicht als Diebstahl gemeldet. Auf ein weiteres Problem ist die bisher umfangreichste Studie über ''synthetic identity theft'' gestoßen, die vom Unternehmen ID Analytics durchgeführt wurde. Dabei wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren mehr als 300 Millionen Kreditanträge geprüft. Die Studie ergab dass 11,7% aller erfolgreich, in betrügerischer Absicht eröffneten, Kontoanträge, die Identität einer real existierenden Person benutzten. Die verbleibenden 88,3% fielen auf die Form des ''synthetic identity fraud'', welche auch die meisten finanziellen Kosten verursacht, nämlich 73,8% des Gesamtschadens (26,2% fallen auf ''true-name identity theft''). In diesem Fall sind die bisherigen Studien ''underinclusive''; sie berücksichtigen nicht das Gros der Identitätsdiebstähle. Andererseits sind viele Untersuchungen auch ''overinclusive'': so können auch Fälle miteinbezogen werden, bei denen kein Identitätsdiebstahl vorliegt z.B. Personen, die sich fälschlicherweise als Opfer eines Identitätsdiebstahls fühlen, da sie manche Bewegungen auf ihrem Konto nicht nachvollziehen können und einen Betrug melden. Zudem werden einige Personen lediglich Opfer eines sog. ''security breach''; also einem unerlaubten Zugriff einer nicht autorisierten Person auf sensible Daten. Dieser Eingriff musss jedoch nicht in einem Identitätsdiebstahl münden.


==Literatur==
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