Identity fraud: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Pharming''': Beim ''Pharming'' handelt es sich um eine fortgeschrittene Form des ''Phishings'', bei dem die Kommunikation zwischen dem System des Opfers und dem Zielserver modifiziert wird. Dazu muss man wissen, dass jeder Internetseite eine bestimmte IP-Adresse (''Internet Protokoll-Adresse'') zugeordnet ist. Diese Adresse besteht aus vier Zahlen (IPv4-Adresse), die jeweils zwischen 0 und 255 liegen und mit einem Punkt getrennt werden (z.B.192.176.230.00 ). Da diese Zahlenkolonnen im alltäglichen Umgang recht unhandlich sind, werden die IP-Nummern in Domainnamen übersetzt (z.B. www.uni-hamburg.de). Die Zuordnung eines Domainnamens zu einer IP-Adresse erfolgt im Internet über sog. DNS-Server (''Domain Name System Server''). Diese DNS-Server stellen den ersten Angriffspunkt der Pharmer dar: Es wird gezielt nach Schwachstellen im System des DNS-Server gesucht um Kontrolle über ihn zu erlangen; dies geschieht meist über sog. ''exploits'' – Programme oder Scripts, die spezifische Schwachstellen eines anderen Programms ausnutzen. Ist der DNS-Server unter Kontrolle der Pharmer, ist es nunmehr möglich die Zuweisung von Domainnamen zu IP-Adressen zu manipulieren: verschiedenen Domainnamen werden abweichende IP-Adresse zuzugewiesen (''DNS-Spoofing''). Gibt z.B. ein Nutzer die Webadresse seiner Bank im Browser ein, so wird die Anfrage an den nächsten DNS-Server weitergeleitet. Ist dieser jedoch manipuliert, liefert der DNS-Server falsche Antworten und leitet das Opfer auf eine von den Pharmern reservierte IP-Adresse: der manipulierten Bankseite. Hier gibt der Benutzer nun, wie beim ''phishing'', seine Kundendaten ein, die fortan missbraucht werden können. Diese Form des Identitätsdiebstahls läuft also auf rein technischer Ebene ab; an Skepsis oder gar eine Intervention des Benutzers ist aufgrund des subtilen modus operandi meist nicht zu denken.   
* '''Pharming''': Beim ''Pharming'' handelt es sich um eine fortgeschrittene Form des ''Phishings'', bei dem die Kommunikation zwischen dem System des Opfers und dem Zielserver modifiziert wird. Dazu muss man wissen, dass jeder Internetseite eine bestimmte IP-Adresse (''Internet Protokoll-Adresse'') zugeordnet ist. Diese Adresse besteht aus vier Zahlen (IPv4-Adresse), die jeweils zwischen 0 und 255 liegen und mit einem Punkt getrennt werden (z.B.192.176.230.00 ). Da diese Zahlenkolonnen im alltäglichen Umgang recht unhandlich sind, werden die IP-Nummern in Domainnamen übersetzt (z.B. www.uni-hamburg.de). Die Zuordnung eines Domainnamens zu einer IP-Adresse erfolgt im Internet über sog. DNS-Server (''Domain Name System Server''). Diese DNS-Server stellen den ersten Angriffspunkt der Pharmer dar: Es wird gezielt nach Schwachstellen im System des DNS-Server gesucht um Kontrolle über ihn zu erlangen; dies geschieht meist über sog. ''exploits'' – Programme oder Scripts, die spezifische Schwachstellen eines anderen Programms ausnutzen. Ist der DNS-Server unter Kontrolle der Pharmer, ist es nunmehr möglich die Zuweisung von Domainnamen zu IP-Adressen zu manipulieren: verschiedenen Domainnamen werden abweichende IP-Adresse zuzugewiesen (''DNS-Spoofing''). Gibt z.B. ein Nutzer die Webadresse seiner Bank im Browser ein, so wird die Anfrage an den nächsten DNS-Server weitergeleitet. Ist dieser jedoch manipuliert, liefert der DNS-Server falsche Antworten und leitet das Opfer auf eine von den Pharmern reservierte IP-Adresse: der manipulierten Bankseite. Hier gibt der Benutzer nun, wie beim ''phishing'', seine Kundendaten ein, die fortan missbraucht werden können. Diese Form des Identitätsdiebstahls läuft also auf rein technischer Ebene ab; an Skepsis oder gar eine Intervention des Benutzers ist aufgrund des subtilen modus operandi meist nicht zu denken.   
* '''Betrug mit Kreditbeschaffungsprovison''':
* '''Betrug mit Kreditbeschaffungsprovison''': Das Opfer erhält eine Email, in der z.B. die Absender behaupten, Kenntnisse von Konten ehemaliger Machthaber oder Großkonzerne in Entwicklungsländern zu besitzen und nun auf die Hilfe des Mailempfängers angewiesen zu sein, um die Millionensummen ins Ausland zu transferieren. Die dafür in Aussicht gestellten Provisionen locken die Opfer, im Vorfeld Gelder – vorgeblich für Gebühren, Bestechungen etc. – zu bezahlen. Oftmals werden täuschend echt gestaltete Webseiten erstellt, die denen von Behörden und Banken sehr ähnlich sehen und von der Seriosität des Angebots überzeugen sollen. Diese Form des Betrugs, wird oftmals auch als ''Nigeria Connection'' oder ''419-Scam'' bezeichnet (nach dem entsprechenden Artikel im nigerianischen Strafgesetzbuch). Die 1980 in Nigeria zunächst per Post und Fax angewandte Betrugsvariante verbreitete sich durch neuere informationstechnologische Möglichkeiten wie Email schnell über die Grenzen Afrikas hinaus und hat heute zahlreiche Modifikationen hinsichlich der erzählten Geschichte erfahren. So wird in vielen Mails vom unverhofften Lotteriegewinnen, die eingelöst werden müssen vermeintlichen Internetbekannschaften, die Geld für die Einreise benötigen berichtet.


==Beispiele==
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