Identity fraud: Unterschied zwischen den Versionen

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Hoofnagle unterteilt Identitätsdiebstahl in zwei Gruppen, die die Subsumtion von Identitätsdiebstählen erleichern: Zum einem dem ''New Account Fraud'', zum anderen den ''Account Takeover''.  
Hoofnagle unterteilt Identitätsdiebstahl in zwei Gruppen, die die Subsumtion von Identitätsdiebstählen erleichern: Zum einem dem ''New Account Fraud'', zum anderen den ''Account Takeover''.  
# ''New Account Fraud'' tritt dann auf, wenn <code> [...] an imposter opens lines of credit using the personal information of another. </code> (Hoofnagle 2007, S.100) Vom Täter wird also eine neue Identität geschaffen, um Kredite in Form von Hypotheken oder neuen Kreditkonten zu eröffnen. Dazu benötigt man in den USA allerdings eine Sozialversicherungsnummer, die in den USA - wie in Deutschland - einzigartig ist. Eben diese Sozialversicherungsnummer wird den Opfer "gestohlen"; d.h. der Täter benutzt die Sozialversicherungsnummer des potentiellen Opfers, generiert aber um diese Nummer eine neue Identität herum. Diese Identität weisen teilweise eindrucksvoll detailliert ausgestaltete Bonitätsgeschichten auf, sodass man sie schwer von echten unterscheiden kann. Diese Form des Identitätsdiebstahls ist nach Hoofnagle als ''Synthetic Identity Theft'' zu bezeichnen; dies stellt die erste Untergruppe des ''New Account Frauds'' dar. Demgegenüber steht die Gruppe an Identitätsdiebstählen, in der die Identitäten ''from scratch'', also von Grund auf neu generiert werden. ''Synthetic Identity Theft'' stellt nach Aussagen von Mike Cook von ID Analytics ein größeres Problem als herkömmliche ''New Account Frauds'' dar; zudem nimmt diese Form des Identitätsdiebstahls zu (Vgl. Hoofnagle 2007, S.101 f.) Probleme bei der Strafverfolgung von ''Synthetic Identity Theft'' resultieren aus der Tatsache, dass die synthetische Identität des Täters aus einem Konglomerat an realen (wie der Sozialversicherungsnummer oder real existierende Namen) und fiktiven Elementen besteht. Zwar sind diese Identifikationsdaten ausreichend um Kredit zu erhalten, jedoch erlauben die Daten keine Rückschlüsse auf real existierende Personen. Opfer von ''Synthetic Identity Theft'' erleiden dabei aber kaum unmittelbare finanzielle Verluste; die Schäden sind eher emotionaler Art.
# ''New Account Fraud'' tritt dann auf, wenn <code> [...] an imposter opens lines of credit using the personal information of another. </code> (Hoofnagle 2007, S.100) Vom Täter wird also eine neue Identität geschaffen, um Kredite in Form von Hypotheken oder neuen Kreditkonten zu eröffnen. Dazu benötigt man in den USA allerdings eine Sozialversicherungsnummer, die in den USA - wie in Deutschland - einzigartig ist. Eben diese Sozialversicherungsnummer wird den Opfer "gestohlen"; d.h. der Täter benutzt die Sozialversicherungsnummer des potentiellen Opfers, generiert aber um diese Nummer eine neue Identität herum. Diese Identität weisen teilweise eindrucksvoll detailliert ausgestaltete Bonitätsgeschichten auf, sodass man sie schwer von echten unterscheiden kann. Diese Form des Identitätsdiebstahls ist nach Hoofnagle als ''Synthetic Identity Theft'' zu bezeichnen; dies stellt die erste Untergruppe des ''New Account Frauds'' dar. Demgegenüber steht die Gruppe an Identitätsdiebstählen, in der die Identitäten ''from scratch'', also von Grund auf neu generiert werden. ''Synthetic Identity Theft'' stellt nach Aussagen von Mike Cook von ID Analytics ein größeres Problem als herkömmliche ''New Account Frauds'' dar; zudem nimmt diese Form des Identitätsdiebstahls zu (Vgl. Hoofnagle 2007, S.101 f.) Probleme bei der Strafverfolgung von ''Synthetic Identity Theft'' resultieren aus der Tatsache, dass die synthetische Identität des Täters aus einem Konglomerat an realen (wie der Sozialversicherungsnummer oder real existierende Namen) und fiktiven Elementen besteht. Zwar sind diese Identifikationsdaten ausreichend um Kredit zu erhalten, jedoch erlauben die Daten keine Rückschlüsse auf real existierende Personen. Opfer von ''Synthetic Identity Theft'' erleiden dabei aber kaum unmittelbare finanzielle Verluste; die Schäden sind eher emotionaler Art.
# <code> In an account takeover, an imposter uses one of the victim's existing financial accounts. </code> (Hoofnagle 2007, S.103) Es wird also eine real existierende (Kredit-)Identität gestohlen.  
# <code> In an account takeover, an imposter uses one of the victim's existing financial accounts. </code> (Hoofnagle 2007, S.103) Es wird also eine real existierende (Kredit-)Identität gestohlen. Die Auswirkungen auf das Opfer fallen unterschiedlich aus. So gilt zu unterscheiden ob es sich bei dem betroffenen Konto um ein Kreditkartenkonto oder ein sog ''non-credit-account'' (z.B. Bankkonto)handelt. Während bei Kreditkartenkonten zahlreiche Verbraucherschutzgesetze greifen und sich die Opfer, sofern sie den Schaden innerhalb zwei Tagen melden, lediglich mit 50 Dollar am Ausgleich der Schadenssumme beteiligen müssen, sind die Ausgleichszahlungen bei ''non-credit-accounts'' anders gestaffelt. Kamen die Banken im Fall eines durch Identitätsdiebstahl verursachten Schaden im Jahr 2005 noch für 80% der Gesamtsumme auf, so lag dieser Satz im Jahr 2006 nur noch bei 54%.   




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