Hypo Real Estate: Unterschied zwischen den Versionen

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Die seit Oktober 2003 börsennotierte '''Hypo Real Estate''' Holding (HRE) ist eine von der Finanzkrise (2008) besonders betroffene deutsche Bankenholding mit Sitz in München. Mit einem Immobilienfinanzierungsvolumen von etwa 63 Milliarden Euro ist die Hypo Real Estate Group einer der größten Finanzierer von gewerblichen Immobilienkunden in Deutschland und als solcher eines der größten Immobilienfinanzierungsinstitute in Europa. Mit einem Emissionsvolumen von etwa 146 Milliarden Euro (2007) ist die HRE zudem ein bedeutender Emittent von Pfandbriefen.
Die in München ansässige '''Hypo Real Estate''' Holding (HRE) mit ihren Tochtergesellschaften [[Pfandbriefbank]] AG und die [[Depfa Bank]] plc. (und vielen anderen) stellt Pfandbriefe aus und finanziert gewerbliche Immobilien. Trotz katastrophaler Einbussen im Zusammenhang mit der Finanzkrise - wenige Jahre nach ihrem Aufstieg in den DAX wurde sie dort wieder ausgelistet, verlor dann auch ihre Notierung im kleineren MDAX und wurde schließlich im Oktober 2009 vollkommen verstaatlicht - existiert sie noch heute. Mit ihrem Geschäftsvolumen (2007: Pfandbriefe im Wert von 146 und Immobilienfinanzierungen im Wert von 63 Milliarden Euro) galt sie der Bundesregierung als "too big to fail". So war die HRE, deren Aktienkurs einmal über 55 Euro lag und der dann innerhalb kurzer Zeit auf weniger als einen Euro gefallen war, die erste deutsche Bank, die eine staatliche Kreditzusage in dreistelliger Milliardenhöhe erhielt - und die schließlich vollkommen verstaatlicht wurde.


Die Hypo Real Estate Group verkaufte als eine der ersten deutschen Banken in großem Umfang Portfolien sogenannter notleidender Kredite (Non-performing Loans). Zur Entlasung ihrer Bilanzen verkaufte sie 2004 Kredite in Höhe von 3,6 Mrd. an Lone Star und weitere 394 Mio. an Morgan Stanley und Citigroup.
== Geschichte ==


Der Niedergang der HRE begann mit der Auslistung aus dem DAX (12/2008), der die Auslistung aus dem MDAX (09/2009) und die Verstaatlichung (05.10.2009) folgten. Seither handelt der Finanzmarktstabilisierungsfonds für die Bundesrepublik Deutschland als hundertprozentigen Eigentümer. Die HRE war die erste deutsche Bank mit einer staatlichen Kreditzusage in dreistelliger Milliardenhöhe. Zum HRE-Konzern gehören die in gewerblichen Immobilien-, Staats- und Infrastrukturfinanzierungen tätigen Pfandbriefbank AG und die Depfa Bank plc.
Nachdem die Bilanzsumme im Jahre 2007 gegenüber dem Vorjahr von 161 auf 400 Mia. Euro gestiegen war, erklärte der Vorstandsvorsitzende der HRE Ende 2007, dass die HRE aus der US-Immobilienkrise der vergangenen Monate "gestärkt hervorgegangen" sei. Im Januar 2008 musste die HRE dann eine außerordentliche Abschreibung über 390 Mio. Euro auf US-CDOs bekannt machen. Der Aktienkurs fiel um 35% - das war der größte Tages-Kursverlust einer DAX-Aktie.
Im Februar und März 2008 ließ die Bankenaufsicht BaFin die in München ansässigen Tochterunternehmen der HRE – die Hypo Real Estate Bank AG und die Hypo Real Estate International AG – sowie die DEPFA Deutsche Pfandbrief AG in Frankfurt am Main und die Depfa in Dublin überprüfen. Die damals geltenden deutschen Bestimmungen des Kreditwesengesetzes (KWG) erlaubten der BaFin allerdings ausdrücklich nicht die Prüfung der Liquidität dieses „systemrelevanten“ Finanzkonstrukts. Ähnlich unvollkommen waren die damals geltende EU-Richtlinie (Bankenrichtlinie 2000/48/EG) und die Kapitaladäquanzrichtlinie (2006/49/EG).


== Entstehung ==
Seit dem Frühjahr 2007 hatte die BaFin dem Bundesfinanzministerium wiederholt vorgeschlagen, die Aufsichtslücke, in der die HRE operierte, zu schließen und Finanzholdings voll unter BaFin-Aussicht zu stellen. Der deutsche Finanzminister hatte das zunächst abgelehnt. Die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin könne im Ausland überhaupt nicht prüfen: sie sei entweder auf freiwillige Informationen der HRE-Holding oder der irischen Bankenaufsicht angewiesen: "Wenn eine Bank wie die Depfa in Irland in Schwierigkeiten gerät und die HRE in sehr ernste Schwierigkeiten bringt, kann die deutsche Bankenaufsicht überhaupt nicht eingreifen. Das unterliegt der irischen Aufsicht. Deshalb muss es auch darum gehen, die Bankenaufsicht in Europa zu verbessern" (Steinbrück: Handelsblatt am 9.10.2008). Diese Lücke wurde im Februar 2009 durch die Fortentwicklung des Pfandbriefrechts geschlossen.  
Die aus einer Bankenfusion im September 2001 entstandene HVB Real Estate Bank AG (Großaktionär und Namensgeber: HypoVereinsbank) schloss im März 2003 die Minderheitsgesellschafter aus (sog. Squeeze-Out) und erschuf mittels Abspaltung von Teilen des gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäfts der HVB, der Anteile an der HVB Real Estate Bank AG, der Westfälischen Hypothekenbank AG und der HVB Ireland und einer Mehrheitsbeteiligung an der Württembergischen Hypothekenbank AG wurde schließlich im Jahr 2003 die „neue“ Hypo Real Estate Holding AG gebildet. Dies erfolgte rechtlich durch eine sogenannte Abspaltung (spin-off) zur Neugründung nach dem Umwandlungsgesetz, nachdem der Aufsichtsrat der HVB im März 2003 und die Hauptversammlung im Mai 2003 zugestimmt hatten. Die Abspaltung von der HVB wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 29. September 2003 rechtswirksam. Aktionäre der HVB erhielten bei der Abspaltung für 4 HVB-Aktien eine Hypo-Real-Estate-Holding-Aktie. Die ehemalige HVB Real Estate Bank AG firmiert seit Herbst 2003 als Hypo Real Estate Bank AG und beinhaltet nach der Verschmelzung mit der Westfälischen Hypothekenbank AG (Herbst 2003) und der Hypo Real Estate Bank International AG (Herbst 2008) sowohl das gesamte nationale als auch internationale Immobiliengeschäft der Hypo-Real-Estate-Gruppe.


Ehemalige Aktionärsstruktur
Die Banken-Prüfer schickten am 17.03.2008 einen Zwischenbericht an die BaFin. Am 27.06.2008 wurde der BaFin der Depfa-Abschlussbericht zugestellt. Bei der irischen Bank wurde eine „umfangreiche, kurzfristige unbesicherte Refinanzierung“ festgestellt; man wies auf die daraus resultierenden „schwerwiegenden Folgen“ hin. Der Prüfbericht listete insgesamt 49 Verstöße gegen „das ordnungsgemäße Betreiben der Geschäfte und die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements“ auf – darunter 12 der Kategorie „gewichtige“ Beanstandungen und 29 „mittelschwere“. In einem Begleitschreiben zu diesem Bericht wiesen die Prüfer darauf hin, dass die „teilweise gravierenden Feststellungen insbesondere im Bereich Risikomanagement (...) nicht toleriert werden können.“ Der Abschlussbericht ging am 18. August 2008 im Bundesfinanzministerium ein. Er wurde dort jedoch angeblich vom Sachbearbeiter abgelegt und weder der Leitungsebene noch dem Bundesfinanzminister vorgelegt.
Mit Stichtag 31. Dezember 2008 befanden sich 52,21 Prozent des Aktienkapitals der Hypo Real Estate Holding AG im Streubesitz. Der amerikanische Finanzinvestor J. Christopher Flowers erwarb im Juni 2008 mittels eines öffentlichen Angebots insgesamt 24,9 Prozent und zahlte für seine Anteile etwa 1,1 Milliarden Euro oder 22,50 Euro je Aktie.[5]


Weitere Großaktionäre mit einem Gesamtanteil von 23,66 % waren damals:
==== Erster Krisengipfel ====
Für die Öffentlichkeit überraschend musste die HRE im September 2008 Existenzprobleme wegen Refinanzierungsschwierigkeiten der Depfa dementieren - angeblich ging es um ein Volumen von über 600 Mia. Euro.


Anteil in
Prozent Name
10,00 Bundesrepublik Deutschland
7,00 Grove International Partners, New York, USA
5,33 HRE Investment Holdings II 1 S.à.r.l.
5,14 Orbis Global Equity Fund Ltd., Hamilton, Bermuda
4,99 Capital Research and Management Company, Los Angeles, USA
1,20 Capital Group International Inc.
Diese Aktionärsstruktur veränderte sich durch den Einstieg des Bundes zur HRE-Rettung (siehe unten).
Tochterunternehmen
Depfa Bank plc
Die Hypo Real Estate übernahm 2007 im Wege eines Aktientauschs die Depfa Bank plc, deren Tochter Depfa Deutsche Pfandbriefbank AG Ende 2007 zu einer direkten Tochter der Hypo Real Estate Holding AG wurde.[6] Pro Depfa-Aktie zahlte die Hypo Real Estate 0,189 eigene Aktien plus 6,80 €. Letzter Handelstag der Depfa-Aktie war der 2. Oktober 2007. Der damalige CEO der Depfa, Gerhard Bruckermann, erlöste mit der Übernahme 100 Mio. Euro.[7]
Deutsche Pfandbriefbank AG
Zweite 100%ige Tochter der Holding ist die aus dem Zusammenschluss von Hypo Real Estate Bank AG und DEPFA Deutsche Pfandbriefbank AG entstandene Deutsche Pfandbriefbank AG. Die Zusammenlegung fand Mitte 2009 statt. Die Hypo Real Estate Holding bezeichnet die neue Pfandbriefbank als »strategische Kernbank des Konzerns«.[8]
Finanzkrise
In den Jahren 2004 bis 2006 verdoppelte sich der Aktienkurs und stieg aufgrund der Geschäftserwartungen auf mehr als 55 Euro. Infolge der internationalen Finanzkrise ab 2007 fiel der Kurs Anfang 2008 bis unter 15 Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich trotz der Krise von 161 Milliarden Euro 2006 auf 400 Milliarden 2007. Am 28. September 2008 wurde allgemein bekannt, dass der Hypo Real Estate wegen eines Liquiditätsengpasses die Insolvenz drohe. Laut Angaben des Vorstands hatten schon über längere Zeit Gespräche mit Banken und Regierungsvertretern stattgefunden, weil die Tochter Depfa Refinanzierungsschwierigkeiten am Interbankenmarkt hatte.[9][10] Am 9. März 2009 fiel der Aktienkurs bis auf den historischen Tiefstand von 0,64 Euro.
Laut Bericht der Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 20. Februar 2009 soll die HRE außerhalb der eigentlichen Bilanz weitere 600 Milliarden Euro in „sogenannte außerbilanzielle Geschäfte“ investiert haben. Die dafür aufgenommen Kredite müssten derzeit ständig refinanziert werden.[11] Das Unternehmen wies in einer Pressemitteilung die Behauptung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zurück.[12]
Vorgeschichte
Erste Risse in der Fassade
Nach ersten Auswirkungen der Subprime-Krise 2007 versicherte der Vorstandsvorsitzende Georg Funke noch am 7. November 2007 im Handelsblatt nach guten Quartalszahlen, die HRE sei „aus der Marktkrise der vergangenen Monate gestärkt hervorgegangen“.[13] Am 15. Januar 2008 gab die HRE überraschenderweise eine außerordentliche Abschreibung über 390 Mio. € auf amerikanische CDOs bekannt[14] und sorgte damit mit 35 % für den bis dahin größten Tagesverlust eines DAX Titels.[15]. Die Aktie fiel von Schlusskurs 14. Januar 2008 von € 33,52 im Laufe der ersten 9 Monate 2008 auf € 13,96 (Stand 28. Januar 2008).
Prüfung durch die BaFin/Deutsche Bundesbank
In Kenntnis dieser Meldung zog die BaFin eine bereits 2007 für das Jahr 2008 vorgesehene Prüfung der HRE-Gruppe auf den 18. Februar 2008 vor. Mit Schreiben vom 6. Februar 2008 beauftragte sie die Deutsche Bundesbank, unter Federführung der Hauptverwaltung München, die beiden in München ansässigen Tochterunternehmen der HRE – die Hypo Real Estate Bank AG und die Hypo Real Estate International AG – zu überprüfen. Mit Schreiben vom 25. Februar 2008 erweiterte die BaFin diesen Auftrag auch auf die DEPFA Deutsche Pfandbrief AG in Frankfurt am Main. [16] Die Vorort-Prüfung bei der HRE-Gruppe begann am 18. Februar 2008 in München und dauerte bis zum 4. April 2008. Die Prüfung in Dublin fand vom 27. Februar bis 12. März 2008 statt. [17] Ermöglicht wurde diese Überprüfung (im Ausland) durch ein Abkommen zwischen Irland und der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahre 1993, das es deutschen Behörden – mit Zustimmung der irischen Behörden – erlaubte, die Geschäftstätigkeit von Niederlassungen deutscher Unternehmen in Irland zu überprüfen. [18]
Fehlende gesetzliche Regularien
Allerdings konnte die BaFin/Dt. Bundesbank diese Überprüfung nur in sehr eingeschränkter Form durchgeführen. Die zur damaligen Zeit geltenden deutschen Bestimmungen des Kreditwesengesetzes (KWG) erlaubten der BaFin die Überprüfung einer Finanzholding nur in Form einer so genannten „konsolidierten Gruppenaufsicht“ durchzuführen, was u.a. eine Prüfung der Liquidität dieses „systemrelevanten“ Finanzkonstrukts ausdrücklich ausschloss. [19] Die Bundesregierung verwies, anlässlich einer Kleinen Anfrage der FDP-Fraktion, in ihrer (damaligen) Antwort darauf, dass die deutsche Rechtslage in Übereinstimmung mit der zu dieser Zeit geltenden EU-Richtlinie (Bankenrichtlinie 2000/48/EG [20], sowie Kapitaladäquanzrichtlinie 2006/49/EG [21]) stehe: „Auch auf EU-Ebene ist eine umfangreiche Überwachung von Finanzholding-Gesellschaften NICHT vorgeschrieben.“ [22]
Bereits im Frühling 2007 hatte die BaFin das Bundesfinanzministerium auf diese Aufsichtslücke (in der die HRE operierte) aufmerksam gemacht und eine Änderung beantragt. Auch Finanzholdings sollten danach voll unter die Aufsicht der BaFin gestellt werden, um sie wirksamer kontrollieren zu können. Das Ministerium handelte jedoch zunächst nicht. Erst nach einem nochmaligen Vorstoß der BaFin wurde gesetzliche Abhilfe geschaffen. Allerdings erst Mitte Februar 2009 (im Rahmen der Fortentwicklung des Pfandbriefrechts) – und damit auf jeden Fall zu spät.[23][7]
Finanzminister Peer Steinbrück hatte zunächst behauptet, dass die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin in Irland (Ausland) überhaupt nicht prüfen dürfe. Sie sei entweder darauf angewiesen, dass die irische Bankenaufsicht Informationen zur Verfügung stelle, oder aber die HRE-Holding freiwillig Auskunft erteile.[24]
„Wenn eine Bank wie die Depfa in Irland in Schwierigkeiten gerät und die HRE in sehr ernste Schwierigkeiten bringt, kann die deutsche Bankenaufsicht überhaupt nicht eingreifen. Das unterliegt der irischen Aufsicht. Deshalb muss es auch darum gehen, die Bankenaufsicht in Europa zu verbessern.“ (Steinbrück im Interview mit dem Handelsblatt noch am 9. Oktober 2008).[25]
Das Bundesbank-Prüfungs-Team untersuchte bei der Depfa den Bestand an problembehafteten Wertpapieren und das Geschäftsmodell der Bank, das darin bestand, die Vergabe langfristiger Kredite durch die Aufnahme kurzfristiger Darlehen zu finanzieren. Der Gewinn ergab sich aus dem Zinsunterschied zwischen den unterschiedlichen Laufzeiten.[26]
Bereits am 15. März verfassten die Banker einen Zwischenbericht, der zwei Tage später an die BaFin versandt wurde. Der Depfa-Abschlussbericht selbst wurde dann knapp drei Monate später, am 27. Juni 2008, der BaFin zugestellt.[27] Wie es im Abschlussbericht der Prüfer heißt, wurde bei der irischen Bank eine „umfangreiche, kurzfristige unbesicherte Refinanzierung“ festgestellt und auf die daraus resultierenden „schwerwiegenden Folgen“ hingewiesen. Kurz: Wenn die kurzfristige Refinanzierung plötzlich ins Stocken kommen sollte, wäre die HRE insolvent.[28]
Der Prüfbericht listete insgesamt 49 Verstöße gegen „das ordnungsgemäße Betreiben der Geschäfte und die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements“ auf – darunter 12 der Kategorie „gewichtige“ Beanstandungen und 29 „mittelschwere“. In einem Begleitschreiben zu diesem Bericht wiesen die Prüfer darauf hin, dass die „teilweise gravierenden Feststellungen insbesondere im Bereich Risikomanagement (...) nicht toleriert werden können.“ [29]
Der Abschlussbericht ging am 18. August 2008 im Bundesfinanzministerium ein. Er wurde dort jedoch angeblich vom Sachbearbeiter abgelegt und weder der Leitungsebene noch dem Bundesfinanzminister vorgelegt.[30]
Erster Krisengipfel
Am 29. September 2008 einigten sich Jochen Sanio, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, Martin Blessing von der Commerzbank, Josef Ackermann von der Deutschen Bank und Klaus-Peter Müller vom Bundesverband deutscher Banken darauf, der Hypo Real Estate eine Ausfallbürgschaft zur Verfügung zu stellen. [31] [32] Das Finanzministerium teilte im Anschluss an den Krisengipfel mit, dass die HRE nicht vom Markt verschwinden solle, jedoch ihre Töchter an eine Zweckgesellschaft abgeben müsse.[33][34]
Am 29. September 2008 einigten sich Jochen Sanio, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, Martin Blessing von der Commerzbank, Josef Ackermann von der Deutschen Bank und Klaus-Peter Müller vom Bundesverband deutscher Banken darauf, der Hypo Real Estate eine Ausfallbürgschaft zur Verfügung zu stellen. [31] [32] Das Finanzministerium teilte im Anschluss an den Krisengipfel mit, dass die HRE nicht vom Markt verschwinden solle, jedoch ihre Töchter an eine Zweckgesellschaft abgeben müsse.[33][34]


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Im folgenden wurden vom U-Ausschuss folgende Zeugen zum HRE-Desaster (teils öffentlich, teils nichtöffentlich) vernommen [152] (Die Zeugen sind hier alphabetisch aufgeführt. Zur zeitlichen Abfolge der Vernehmungen s. Deutscher Bundestag, DrS 16/14000: Beschlussempfehlung und Bericht des 2. Untersuchungsausschusses, S. 368/369: Verzeichnis der Sitzungen): Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank AG, Jörg Asmussen, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen (BMF) [153], Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank [154], Robert Bosch, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Mitarbeiter des Bereichs „Bankgeschäftliche Prüfungen“ [155], Jens Conert, Bundesministerium der Finanzen (BMF), Leiter des Bankenreferats [156] [157], Manfred Eder, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Leiter des Referats „Bankgeschäftliche Prüfungen 1“. Eder war im Frühjahr 2008 für die Sonderprüfung der Depfa zuständig[158] [159], Rainer Englisch, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Mitarbeiter des Bereichs „Bankgeschäftliche Prüfungen“ [160] [161]. Englisch war Leiter der sechs Bundesbanker, die vom Februar bis 12. März 2008 in Dublin im Auftrag der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die beiden irischen Institute der HRE – die DEPFA Bank pcl sowie die Hypo Public Finance Bank - überprüften. [162] [163] [164], Helmut Frank, BaFin, Referatsleiter/Großbankenabteilung der BaFin. Frank war im Jahre 2003 zuständig für die Aufsicht über die HVB. [165], Georg Funke (Funke war geladen, verweigerte allerdings die Aussage), Herbert Ernst Groh, Architekt und Vertrags-/Geschäftspartner der Vorgängergesellschaften der HVB [166], Klaus Jakob, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Leiter des Regionalbereichs Banken und Finanzaufsicht dieser Hauptverwaltung [167], Klaus Kratzer, Rechtsanwalt, Susanne Krecker, BMF, Sachbearbeiterin im Referat Bankenwesen [168] [169], Nicolette Kressl, Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen (BMF), Sabine Lautenschläger-Peiter, BaFin, Exekutivdirektorin für das Bankenwesen [170], Frauke Menke, BaFin, Abteilungsleiterin Bankenaufsicht [171], Thomas Mirow, ehemalige Staatssekretär im BMF [172], Lars Möller, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Mitarbeiter des Bereichs „Bankgeschäftliche Prüfungen“. Lars Möller war einer der sechs Bundesbanker, die vom Februar bis 12. März 2008 in Dublin im Auftrag der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die beiden irischen Institute der HRE – die DEPFA Bank pcl sowie die Hypo Public Finance Bank - überprüften.[173] [174], Klaus-Peter Müller, ehemaliger Präsident des Bundesverbands deutscher Banken [175], Manfred Nötzel, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft München I [176], Thorsten Pötzsch, Bundesminsterium der Finanzen, Leiter der Unterabteilung Banken-, Versicherungs-, Investment-, Börsen- und Wertpapierwesen [177] [178], Jürgen Prahl, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Mitarbeiter des Bereichs „Bankgeschäftliche Prüfungen“. Jürgen Prahl war einer der sechs Bundesbanker, die vom Februar bis 12. März 2008 in Dublin im Auftrag der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die beiden irischen Institute der HRE – die DEPFA Bank pcl sowie die Hypo Public Finance Bank - überprüften. [179] [180], Jochen Sanio, der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) [181], Eckehard Schmidt, der von der BaFin bestellte unabhängige Treuhänder der Hypo Real Estate Bank AG [182], Karl Schnitzler, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, leitet innerhalb der Abteilung „Bankenaufsicht“ das Referat „Laufende Aufsicht 1“ [183], Stefan Schrader, BaFin, Leiter des Referats BA 34 [184], Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe [185], Wolfgang Sprißler, Vizevorsitzender des Aufsichtsrats bei der HypoVereinsbank (HVB) [186], Peer Steinbrück, Bundesfinanzminister (SPD) [187], Holger Techet, KPMG, Deutsche Treuhand- Gesellschaft AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft [188], Hans Tietmeyer, HRE, der ehemalige Bundesbankpräsident (1993 bis 1999), saß von Ende Mai und Mitte November 2008 im HRE-Aufsichtsrat [189], Marian Vesely, ehemaliger Mitarbeiter (von 1983 bis 1997) der HypoVereinsbank (HVB) [190], Kurt F. Viermetz, Ex-Aufsichtsratsvorsitzender der HRE [191], Axel Weber, Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, Leiter der Abteilung IV (Wirtschafts- und Finanzpolitik) im Kanzleramt [192], Axel Wieandt, seit dem 13. Oktober 2008 Vorstandsvorsitzender der HRE, Gero Wiechens, KPMG, Deutsche Treuhand- Gesellschaft AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und seit Dezember 2008 für die Prüfung der Abschlüsse der HRE verantwortlich [193] und Stéphane Wolter, ehemaliger Sachbearbeiter im Risikocontrolling der HRE [194]
Im folgenden wurden vom U-Ausschuss folgende Zeugen zum HRE-Desaster (teils öffentlich, teils nichtöffentlich) vernommen [152] (Die Zeugen sind hier alphabetisch aufgeführt. Zur zeitlichen Abfolge der Vernehmungen s. Deutscher Bundestag, DrS 16/14000: Beschlussempfehlung und Bericht des 2. Untersuchungsausschusses, S. 368/369: Verzeichnis der Sitzungen): Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank AG, Jörg Asmussen, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen (BMF) [153], Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank [154], Robert Bosch, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Mitarbeiter des Bereichs „Bankgeschäftliche Prüfungen“ [155], Jens Conert, Bundesministerium der Finanzen (BMF), Leiter des Bankenreferats [156] [157], Manfred Eder, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Leiter des Referats „Bankgeschäftliche Prüfungen 1“. Eder war im Frühjahr 2008 für die Sonderprüfung der Depfa zuständig[158] [159], Rainer Englisch, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Mitarbeiter des Bereichs „Bankgeschäftliche Prüfungen“ [160] [161]. Englisch war Leiter der sechs Bundesbanker, die vom Februar bis 12. März 2008 in Dublin im Auftrag der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die beiden irischen Institute der HRE – die DEPFA Bank pcl sowie die Hypo Public Finance Bank - überprüften. [162] [163] [164], Helmut Frank, BaFin, Referatsleiter/Großbankenabteilung der BaFin. Frank war im Jahre 2003 zuständig für die Aufsicht über die HVB. [165], Georg Funke (Funke war geladen, verweigerte allerdings die Aussage), Herbert Ernst Groh, Architekt und Vertrags-/Geschäftspartner der Vorgängergesellschaften der HVB [166], Klaus Jakob, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Leiter des Regionalbereichs Banken und Finanzaufsicht dieser Hauptverwaltung [167], Klaus Kratzer, Rechtsanwalt, Susanne Krecker, BMF, Sachbearbeiterin im Referat Bankenwesen [168] [169], Nicolette Kressl, Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen (BMF), Sabine Lautenschläger-Peiter, BaFin, Exekutivdirektorin für das Bankenwesen [170], Frauke Menke, BaFin, Abteilungsleiterin Bankenaufsicht [171], Thomas Mirow, ehemalige Staatssekretär im BMF [172], Lars Möller, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Mitarbeiter des Bereichs „Bankgeschäftliche Prüfungen“. Lars Möller war einer der sechs Bundesbanker, die vom Februar bis 12. März 2008 in Dublin im Auftrag der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die beiden irischen Institute der HRE – die DEPFA Bank pcl sowie die Hypo Public Finance Bank - überprüften.[173] [174], Klaus-Peter Müller, ehemaliger Präsident des Bundesverbands deutscher Banken [175], Manfred Nötzel, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft München I [176], Thorsten Pötzsch, Bundesminsterium der Finanzen, Leiter der Unterabteilung Banken-, Versicherungs-, Investment-, Börsen- und Wertpapierwesen [177] [178], Jürgen Prahl, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, Mitarbeiter des Bereichs „Bankgeschäftliche Prüfungen“. Jürgen Prahl war einer der sechs Bundesbanker, die vom Februar bis 12. März 2008 in Dublin im Auftrag der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die beiden irischen Institute der HRE – die DEPFA Bank pcl sowie die Hypo Public Finance Bank - überprüften. [179] [180], Jochen Sanio, der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) [181], Eckehard Schmidt, der von der BaFin bestellte unabhängige Treuhänder der Hypo Real Estate Bank AG [182], Karl Schnitzler, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung München, leitet innerhalb der Abteilung „Bankenaufsicht“ das Referat „Laufende Aufsicht 1“ [183], Stefan Schrader, BaFin, Leiter des Referats BA 34 [184], Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe [185], Wolfgang Sprißler, Vizevorsitzender des Aufsichtsrats bei der HypoVereinsbank (HVB) [186], Peer Steinbrück, Bundesfinanzminister (SPD) [187], Holger Techet, KPMG, Deutsche Treuhand- Gesellschaft AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft [188], Hans Tietmeyer, HRE, der ehemalige Bundesbankpräsident (1993 bis 1999), saß von Ende Mai und Mitte November 2008 im HRE-Aufsichtsrat [189], Marian Vesely, ehemaliger Mitarbeiter (von 1983 bis 1997) der HypoVereinsbank (HVB) [190], Kurt F. Viermetz, Ex-Aufsichtsratsvorsitzender der HRE [191], Axel Weber, Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, Leiter der Abteilung IV (Wirtschafts- und Finanzpolitik) im Kanzleramt [192], Axel Wieandt, seit dem 13. Oktober 2008 Vorstandsvorsitzender der HRE, Gero Wiechens, KPMG, Deutsche Treuhand- Gesellschaft AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und seit Dezember 2008 für die Prüfung der Abschlüsse der HRE verantwortlich [193] und Stéphane Wolter, ehemaliger Sachbearbeiter im Risikocontrolling der HRE [194]


Weblinks
== Weblinks ==
Internetpräsenz der Hypo Real Estate Holding
Internetpräsenz der Hypo Real Estate Holding
Focus, 6. Februar 2009: Enteignet werden bislang nur die Steuerzahler
Focus, 6. Februar 2009: Enteignet werden bislang nur die Steuerzahler
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