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Die seit | Die aus einer von der Hypovereinsbank (HVB) dominierten Bankenfusion (2001) entstandene HVB Real Estate Bank AG (2003) organisiert seit ihrer Verschmelzung mit der Westfälischen Hypothekenbank AG (2003) und der Hypo Real Estate Bank International AG (2008) das gesamte Immobiliengeschäft der Hypo-Real-Estate-Gruppe, d.h. der '''Hypo Real Estate''' Holding (HRE) mit Sitz in München. Die Hypo Real Estate Holding (HRD) wurde von der Finanzkrise (2008) besonders betroffen. Mit einem Immobilienfinanzierungsvolumen von etwa 63 Milliarden Euro ist die Hypo Real Estate Group einer der größten Finanzierer von gewerblichen Immobilienkunden in Deutschland und als solcher eines der größten Immobilienfinanzierungsinstitute in Europa. Mit einem Emissionsvolumen von etwa 146 Milliarden Euro (2007) ist die HRE zudem ein bedeutender Emittent von Pfandbriefen. | ||
Im Jahre 2004 verkaufte die Hypo Real Estate Group zur Entlastung ihrer Bilanz als eine der ersten deutschen Banken in großem Umfang Portfolien sogenannter notleidender Kredite (Non-performing Loans) in Höhe von 3,6 Milliarden an Lone Star und in Höhe von weiteren 394 Millionen an Morgan Stanley und Citigroup. | |||
Der Niedergang der HRE begann mit der Auslistung aus dem DAX (12/2008), der die Auslistung aus dem MDAX (09/2009) und die Verstaatlichung (05.10.2009) folgten | Der Niedergang der HRE begann mit der Auslistung aus dem DAX (12/2008), der die Auslistung aus dem MDAX (09/2009) und die Verstaatlichung (05.10.2009) folgten. | ||
Seither handelt der Finanzmarktstabilisierungsfonds für die Bundesrepublik Deutschland als hundertprozentigen Eigentümer. | |||
Die HRE war die erste deutsche Bank mit einer staatlichen Kreditzusage in dreistelliger Milliardenhöhe. Zum HRE-Konzern gehören die in gewerblichen Immobilien-, Staats- und Infrastrukturfinanzierungen tätigen Pfandbriefbank AG und die Depfa Bank plc. | |||
== Tochterunternehmen == | |||
*Depfa Bank plc | |||
Die Hypo Real Estate übernahm 2007 im Wege eines Aktientauschs die Depfa Bank plc, deren Tochter Depfa Deutsche Pfandbriefbank AG Ende 2007 zu einer direkten Tochter der Hypo Real Estate Holding AG wurde.[6] Pro Depfa-Aktie zahlte die Hypo Real Estate 0,189 eigene Aktien plus 6,80 €. Letzter Handelstag der Depfa-Aktie war der 2. Oktober 2007. Der damalige CEO der Depfa, Gerhard Bruckermann, erlöste mit der Übernahme 100 Mio. Euro. | |||
*Deutsche Pfandbriefbank AG | |||
Zweite 100%ige Tochter der Holding ist die aus dem Zusammenschluss von Hypo Real Estate Bank AG und DEPFA Deutsche Pfandbriefbank AG entstandene Deutsche Pfandbriefbank AG. Die Zusammenlegung fand Mitte 2009 statt. Die Hypo Real Estate Holding bezeichnet die neue Pfandbriefbank als »strategische Kernbank des Konzerns«. | |||
== Finanzkrise == | |||
In den Jahren 2004 bis 2006 verdoppelte sich der Aktienkurs und stieg aufgrund der Geschäftserwartungen auf mehr als 55 Euro. Infolge der internationalen Finanzkrise ab 2007 fiel der Kurs Anfang 2008 bis unter 15 Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich trotz der Krise von 161 Milliarden Euro 2006 auf 400 Milliarden 2007. Am 28. September 2008 wurde allgemein bekannt, dass der Hypo Real Estate wegen eines Liquiditätsengpasses die Insolvenz drohe. Laut Angaben des Vorstands hatten schon über längere Zeit Gespräche mit Banken und Regierungsvertretern stattgefunden, weil die Tochter Depfa Refinanzierungsschwierigkeiten am Interbankenmarkt hatte.[9][10] Am 9. März 2009 fiel der Aktienkurs bis auf den historischen Tiefstand von 0,64 Euro. | In den Jahren 2004 bis 2006 verdoppelte sich der Aktienkurs und stieg aufgrund der Geschäftserwartungen auf mehr als 55 Euro. Infolge der internationalen Finanzkrise ab 2007 fiel der Kurs Anfang 2008 bis unter 15 Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich trotz der Krise von 161 Milliarden Euro 2006 auf 400 Milliarden 2007. Am 28. September 2008 wurde allgemein bekannt, dass der Hypo Real Estate wegen eines Liquiditätsengpasses die Insolvenz drohe. Laut Angaben des Vorstands hatten schon über längere Zeit Gespräche mit Banken und Regierungsvertretern stattgefunden, weil die Tochter Depfa Refinanzierungsschwierigkeiten am Interbankenmarkt hatte.[9][10] Am 9. März 2009 fiel der Aktienkurs bis auf den historischen Tiefstand von 0,64 Euro. | ||
Laut Bericht der Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 20. Februar 2009 soll die HRE außerhalb der eigentlichen Bilanz weitere 600 Milliarden Euro in „sogenannte außerbilanzielle Geschäfte“ investiert haben. Die dafür aufgenommen Kredite müssten derzeit ständig refinanziert werden.[11] Das Unternehmen wies in einer Pressemitteilung die Behauptung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zurück.[12] | Laut Bericht der Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 20. Februar 2009 soll die HRE außerhalb der eigentlichen Bilanz weitere 600 Milliarden Euro in „sogenannte außerbilanzielle Geschäfte“ investiert haben. Die dafür aufgenommen Kredite müssten derzeit ständig refinanziert werden.[11] Das Unternehmen wies in einer Pressemitteilung die Behauptung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zurück.[12] | ||
Vorgeschichte | == Vorgeschichte == | ||
Erste Risse in der Fassade | Erste Risse in der Fassade | ||
Nach ersten Auswirkungen der Subprime-Krise 2007 versicherte der Vorstandsvorsitzende Georg Funke noch am 7. November 2007 im Handelsblatt nach guten Quartalszahlen, die HRE sei „aus der Marktkrise der vergangenen Monate gestärkt hervorgegangen“.[13] Am 15. Januar 2008 gab die HRE überraschenderweise eine außerordentliche Abschreibung über 390 Mio. € auf amerikanische CDOs bekannt[14] und sorgte damit mit 35 % für den bis dahin größten Tagesverlust eines DAX Titels.[15]. Die Aktie fiel von Schlusskurs 14. Januar 2008 von € 33,52 im Laufe der ersten 9 Monate 2008 auf € 13,96 (Stand 28. Januar 2008). | Nach ersten Auswirkungen der Subprime-Krise 2007 versicherte der Vorstandsvorsitzende Georg Funke noch am 7. November 2007 im Handelsblatt nach guten Quartalszahlen, die HRE sei „aus der Marktkrise der vergangenen Monate gestärkt hervorgegangen“.[13] Am 15. Januar 2008 gab die HRE überraschenderweise eine außerordentliche Abschreibung über 390 Mio. € auf amerikanische CDOs bekannt[14] und sorgte damit mit 35 % für den bis dahin größten Tagesverlust eines DAX Titels.[15]. Die Aktie fiel von Schlusskurs 14. Januar 2008 von € 33,52 im Laufe der ersten 9 Monate 2008 auf € 13,96 (Stand 28. Januar 2008). |