Häusliche Gewalt: Unterschied zwischen den Versionen

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Die sekundäranalytische Studie ''„Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen“'' (BMFSFJ, 2008) zeigt Risikofaktoren wie Trennung, Trennungsabsicht oder Gewalterfahrungen in Kindheits-  und Jugendalter auf. Außerdem ist Gewalt an Frauen durch ihren männlichen Partner in allen gesellschaftlichen Schichten und unterschiedlichen ethnischen Zugehörigkeiten gegeben.
Die sekundäranalytische Studie ''„Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen“'' (BMFSFJ, 2008) zeigt Risikofaktoren wie Trennung, Trennungsabsicht oder Gewalterfahrungen in Kindheits-  und Jugendalter auf. Außerdem ist Gewalt an Frauen durch ihren männlichen Partner in allen gesellschaftlichen Schichten und unterschiedlichen ethnischen Zugehörigkeiten gegeben.


2004 wurde die nicht repräsentative Pilotstudie ''„Gewalt gegen Männer“'' (190 Befragte) veröffentlicht. Ein Viertel der in heterosexuellen Beziehungen lebenden Männer gab an, ein- oder mehrmals körperliche Gewalt durch die aktuelle oder letzte Partnerin erlebt zu haben. Diese bezogen sich vorwiegend auf leichtere Gewaltakte, wie Ohrfeigen, Beißen oder Kratzen bis hin zu Tritten oder Werfen von Gegenständen. 5% sagte aus, im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mindestens einmal verletzt worden zu sein(BMFSFJ 2004: 10f.). Jedoch rief kein Mann die Polizei, was der Soziologe und Kriminologe Bock damit begründet, dass bereits „das bewusste Eingeständnis […] Opfer von Gewalt einer Frau (geworden) zu sein, mit der Geschlechtsrollenidentiät kaum vereinbar“ ist (2003: 27). Dieser geht von einem nahezu gleich häufigen aggressiven Verhalten der Parteien aus. Er bezieht sich dabei auf Dunkelfeldstudien, die vorwiegend mit dem umstrittenen Messinstrument der Conflict Tactics Scale (CTS) arbeiten. Ein Ergebnis verweist auf vermehrt wahrnehmbare Verletzungen der weiblichen Opfer (62%) (2003: 27).
2004 wurde die nicht repräsentative Pilotstudie ''„Gewalt gegen Männer“'' (190 Befragte) veröffentlicht. Ein Viertel der in heterosexuellen Beziehungen lebenden Männer gab an, ein- oder mehrmals körperliche Gewalt durch die aktuelle oder letzte Partnerin erlebt zu haben. Diese bezogen sich vorwiegend auf leichtere Gewaltakte, wie Ohrfeigen, Beißen oder Kratzen bis hin zu Tritten oder Werfen von Gegenständen. 5% sagte aus, im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mindestens einmal verletzt worden zu sein (BMFSFJ 2004: 10f.). Jedoch rief kein Mann die Polizei, was der Soziologe und Kriminologe Bock damit begründet, dass bereits „das bewusste Eingeständnis […] Opfer von Gewalt einer Frau (geworden) zu sein, mit der Geschlechtsrollenidentiät kaum vereinbar“ ist (2003: 27). Dieser geht von einem nahezu gleich häufigen aggressiven Verhalten der Parteien aus. Er bezieht sich dabei auf Dunkelfeldstudien, die vorwiegend mit dem umstrittenen Messinstrument der Conflict Tactics Scale (CTS) arbeiten. Ein Ergebnis verweist auf vermehrt wahrnehmbare Verletzungen der weiblichen Opfer (62%) (2003: 27).


=== Erscheinungsformen ===
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