Häusliche Gewalt: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Ursachen ===
=== Ursachen ===


'''''Gesellschaftlich - strukturelle Ursachen:''''' Auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene findet die soziale Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit Beachtung. „Als Mann/Junge Gewalt ausüben zu dürfen bzw. als Frau/Mädchen Gewalt erdulden zu müssen ist tief […] in das gängige Männer- und Frauenbild eingeflossen und darin verankert“ (Firle/Hoeltje/Nini 1996: 18). Partnergewalt wird damit auch als Bestandteil gesellschaftlich vermittelter Männlichkeitsmodelle gesehen. Im Industriezeitalter setzte sich das Modell des „Arbeitsmannes“ und des „mächtigen Mannes“ durch. Letzterer ist durch Dominanz und Risikobereitschaft gekennzeichnet. Damit gilt Gewalt als alternatives Mittel zur Behauptung oder Konfliktbewältigung. Inwieweit diese als legitim angesehen wird, ist jedoch milieuspezifisch geprägt. Aus diesem Grund kann das Bild vom körperlich sanktionierenden „Familienvater“ bzw. Mann, der seinen Dominanzanspruch gegenüber der Partnerin mittels Gewalt durchsetzt, als akzeptabel dargestellt werden.  
'''''Gesellschaftlich-strukturelle Ursachen:''''' Auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene findet die soziale Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit Beachtung. „Als Mann/Junge Gewalt ausüben zu dürfen bzw. als Frau/Mädchen Gewalt erdulden zu müssen ist tief […] in das gängige Männer- und Frauenbild eingeflossen und darin verankert“ (Firle/Hoeltje/Nini 1996: 18). Partnergewalt wird damit auch als Bestandteil gesellschaftlich vermittelter Männlichkeitsmodelle gesehen. Im Industriezeitalter setzte sich das Modell des „Arbeitsmannes“ und des „mächtigen Mannes“ durch. Letzterer ist durch Dominanz und Risikobereitschaft gekennzeichnet. Damit gilt Gewalt als alternatives Mittel zur Behauptung oder Konfliktbewältigung. Inwieweit diese als legitim angesehen wird, ist jedoch milieuspezifisch geprägt. Aus diesem Grund kann das Bild vom körperlich sanktionierenden „Familienvater“ bzw. Mann, der seinen Dominanzanspruch gegenüber der Partnerin mittels Gewalt durchsetzt, als akzeptabel dargestellt werden.  
Teilweise wird auch die Frau-Mann-Gewalt auf stereotype Männlichkeitsvorstellungen zurückgeführt. Eine gewalttätige Frau müsse nicht befürchten den „mächtigen“ Mann ernsthaft zu verletzen, da dieser sich selbst schützen könne (Luedtke 2008: 58f.).
Teilweise wird auch die Frau-Mann-Gewalt auf stereotype Männlichkeitsvorstellungen zurückgeführt. Eine gewalttätige Frau müsse nicht befürchten den „mächtigen“ Mann ernsthaft zu verletzen, da dieser sich selbst schützen könne (Luedtke 2008: 58f.).
Eine weitere Bedingung bei häuslicher Gewalt ist das in der Gesellschaft vorhandene ungleiche Geschlechterverhältnis zwischen Mann und Frau. Gewalttätige Männer weisen oft auch eine ökonomische und soziale Überlegenheit auf (Firle/Hoeltje/Nini 1996: 18).
Eine weitere Bedingung bei häuslicher Gewalt ist das in der Gesellschaft vorhandene ungleiche Geschlechterverhältnis zwischen Mann und Frau. Gewalttätige Männer weisen oft auch eine ökonomische und soziale Überlegenheit auf (Firle/Hoeltje/Nini 1996: 18).
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