Gewaltfreie Kommunikation: Unterschied zwischen den Versionen

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== Erläuterung des Konzepts von Rosenberg ==
== Erläuterung des Konzepts von Rosenberg ==
In der NVC wird grundsätzlich angenommen, dass es sich bei jedem menschlichen Verhalten um einen Versuch handelt, ein Bedürfnis zu erfüllen. Weiterhin wird postuliert, dass alle Menschen die gleichen Bedürfnisse (allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung) haben und nach deren Erfüllung streben. Da jedes Bedürfnis als Ausdruck des Lebens angesehen wird, sind sie nicht bewertbar, es gibt also keine „schlechten“ oder „negativen“ Bedürfnisse. Rosenberg nennt Gewalt einen tragischen Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse. Da Menschen  für die Erfüllung vieler Bedürfnisse als soziale Wesen voneinander abhängig sind, erhöhen gute Beziehungen zu Anderen die Chance auf Bedürfniserfüllung. Diese guten Beziehungen werden vor allem dann erreicht und erhalten, wenn eigene Bedürfnisse nicht durch gegen einen Anderen gerichtetes Verhalten, sondern durch Kooperation erfüllt werden. Rosenberg geht davon aus, dass jeder Mensch wegen des beschriebenen Interesses an guten Beziehungen zu anderen gern bereit sei, etwas zur Erfüllung der Bedürfnisse eines anderen Menschen zu tun, sofern dies freiwillig geschehen kann. In der NVC geht es also einerseits darum, sich eigener Bedürfnisse bewusst zu werden, diese anderen gegenüber auszudrücken und gleichzeitig zu kommunizieren, was der andere zur Erfüllung dieser Bedürfnisse beitragen könnte. Andererseits ist es das Ziel der NVC, die hinter dem Verhalten des Gegenüber stehenden Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und festzustellen, was wir zur Erfüllung dieser Bedürfnisse und damit zu einer guten Beziehung beitragen können und wollen. Mittel des Erkennens von Gefühlen und Bedürfnissen ist in der NVC die Empathie. Sofern es um eigene Verhalten und die dahinter stehenden Bedürfnisse geht, spricht Rosenberg von Selbstempathie.
In der NVC wird grundsätzlich angenommen, dass es sich bei jedem menschlichen Verhalten um einen Versuch handelt, ein Bedürfnis zu erfüllen. Weiterhin wird postuliert, dass alle Menschen die gleichen Bedürfnisse (allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung) haben und nach deren Erfüllung streben. Da jedes Bedürfnis als Ausdruck des Lebens angesehen wird, sind sie nicht bewertbar, es gibt also keine „schlechten“ oder „negativen“ Bedürfnisse. Rosenberg nennt Gewalt einen tragischen Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse.  
Marshall B. Rosenberg vertritt die Auffassung, dass Konflikte auf der Ebene der Bedürfnisse letztendlich immer zu lösen seien. Unvereinbarkeit könne es nur auf der Ebene der Strategien zur Bedürfniserfüllung geben.
 
In der NVC wird grundsätzlich angenommen, dass es sich bei jedem menschlichen Verhalten um einen Versuch handelt, ein Bedürfnis zu erfüllen. Weiterhin wird postuliert, dass alle Menschen die gleichen Bedürfnisse (allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung) haben und nach deren Erfüllung streben. Da jedes Bedürfnis als Ausdruck des Lebens angesehen wird, sind sie nicht bewertbar, es gibt also keine „schlechten“ oder „negativen“ Bedürfnisse. Rosenberg nennt Gewalt von einem tragischen Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse.  
Da Menschen  für die Erfüllung vieler Bedürfnisse als soziale Wesen voneinander abhängig sind, erhöhen gute Beziehungen zu Anderen die Chance auf Bedürfniserfüllung. Diese guten Beziehungen werden vor allem dann erreicht und erhalten, wenn eigene Bedürfnisse nicht durch gegen einen Anderen gerichtetes Verhalten, sondern durch Kooperation erfüllt werden.
Rosenberg geht davon aus, dass jeder Mensch wegen des beschriebenen Interesses an guten Beziehungen zu anderen gern bereit sei, etwas zur Erfüllung der Bedürfnisse eines anderen Menschen zu tun, sofern dies freiwillig geschehen kann.  


Da Menschen  für die Erfüllung vieler Bedürfnisse als soziale Wesen voneinander abhängig sind, erhöhen gute Beziehungen zu Anderen die Chance auf Bedürfniserfüllung. Diese guten Beziehungen werden vor allem dann erreicht und erhalten, wenn eigene Bedürfnisse nicht durch gegen einen Anderen gerichtetes Verhalten, sondern durch Kooperation erfüllt werden. Rosenberg geht davon aus, dass jeder Mensch wegen des beschriebenen Interesses an guten Beziehungen gern bereit sei, etwas zur Erfüllung der Bedürfnisse eines anderen Menschen zu tun, sofern dies freiwillig geschehen kann.  
In der NVC geht es also einerseits darum, sich eigener Bedürfnisse bewusst zu werden, diese anderen gegenüber auszudrücken und gleichzeitig zu kommunizieren, was der andere zur Erfüllung dieser Bedürfnisse beitragen könnte. Andererseits ist es das Ziel der NVC, die hinter dem Verhalten des Gegenüber stehenden Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und festzustellen, was wir zur Erfüllung dieser Bedürfnisse und damit zu einer guten Beziehung beitragen können und wollen.  


In der NVC geht es also einerseits darum, sich eigener Bedürfnisse bewusst zu werden, diese anderen gegenüber auszudrücken und gleichzeitig zu kommunizieren, was der andere zur Erfüllung dieser Bedürfnisse beitragen könnte. Andererseits ist es das Ziel der NVC, die hinter dem Verhalten des Gegenüber stehenden Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und festzustellen, was wir zur Erfüllung dieser Bedürfnisse und damit zu einer guten Beziehung beitragen können und wollen. Mittel des Erkennens von Gefühlen und Bedürfnissen ist in der NVC die Empathie. Sofern es um eigene Verhalten und die dahinter stehenden Bedürfnisse geht, spricht Rosenberg von Selbstempathie.
Mittel des Erkennens von Gefühlen und Bedürfnissen ist in der NVC die Empathie. Sofern es um eigene Verhalten und die dahinter stehenden Bedürfnisse geht, spricht Rosenberg von Selbstempathie.


Marshall B. Rosenberg vertritt die Auffassung, dass Konflikte auf der Ebene der Bedürfnisse letztendlich immer zu lösen seien. Unvereinbarkeit könne es nur auf der Ebene der Strategien zur Bedürfniserfüllung geben.
Marshall B. Rosenberg vertritt die Auffassung, dass Konflikte auf der Ebene der Bedürfnisse letztendlich immer zu lösen seien. Unvereinbarkeit könne es nur auf der Ebene der Strategien zur Bedürfniserfüllung geben.
Rosenberg stellt zur Veranschaulichung seines Konzeptes zwei mögliche Formen zwischenmenschlicher Kommunikation gegenüber, die gewaltfreie Kommunikation (NVC) und die lebensentfremdende Kommunikation .
 
Rosenberg stellt zur Veranschaulichung seines Konzeptes zwei mögliche Formen zwischenmenschlicher Kommunikation gegenüber, die Nomviolent Communication und die lebensentfremdende Kommunikation .


=== Lebensentfremdende Kommunikation ===
=== Lebensentfremdende Kommunikation ===
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