Gefängnissubkultur: Unterschied zwischen den Versionen

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===[[Deprivationstheorie]]===
===[[Deprivationstheorie]]===
1964 wurde durch [[Sykes]] die grundlegende theoretische Konzeption der Deprivationstheorie entwickelt. Diese geht davon aus, dass subkulturelle Einstellungen, Normen und Werte von Inhaftierten erst durch die Hafterfahrung, also als Reaktion auf vollzugsinterne „Mängellagen“, entstehen [19]. Die Inhaftierung wurde erstmals durch die Deprivationstheorie, als ein einschneidendes Ereignis im Leben, betrachtet [20].  
1964 wurde durch [[Gresham M. Sykes]] die grundlegende theoretische Konzeption der Deprivationstheorie entwickelt. Diese geht davon aus, dass subkulturelle Einstellungen, Normen und Werte von Inhaftierten erst durch die Hafterfahrung, also als Reaktion auf vollzugsinterne „Mängellagen“, entstehen [19]. Die Inhaftierung wurde erstmals durch die Deprivationstheorie, als ein einschneidendes Ereignis im Leben, betrachtet [20].  
Die Ausbildung einer Insassenkultur oder Partizipation an dieser kann funktional, als Mittel zur Problemlösung und Reaktion auf anstaltsbedingte Deprivationsquellen, erklärt werden. Zu den sog. „pains of imprisonment“, kann der Verlust an Freiheit und Beschränkung der Autonomie, der Entzug heterosexueller Beziehungen und der Entzug materieller und immaterieller Güter sowie der Mangel an Sicherheit vor kriminellen Mithäftlingen gezählt werden [21].  
Die Ausbildung einer Insassenkultur oder Partizipation an dieser kann funktional, als Mittel zur Problemlösung und Reaktion auf anstaltsbedingte Deprivationsquellen, erklärt werden. Zu den sog. „pains of imprisonment“, kann der Verlust an Freiheit und Beschränkung der Autonomie, der Entzug heterosexueller Beziehungen und der Entzug materieller und immaterieller Güter sowie der Mangel an Sicherheit vor kriminellen Mithäftlingen gezählt werden [21].  


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