230
Bearbeitungen
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
#Prozess des Erlernens, des Anpassens und der Übernahme der Insassenkultur (Lebensformen, Sitten, Bräuche etc.). | #Prozess des Erlernens, des Anpassens und der Übernahme der Insassenkultur (Lebensformen, Sitten, Bräuche etc.). | ||
Der Prozess der [[Sozialisation]] in die Gefängniskultur bewirkt eine Verstärkung der kriminellen Neigung der Insassen, so dass die Prisonisierung als [[Resozialisierung|resozialisierungsfeindlich]] gilt. Der Insasse wird gegen die konventionellen [[Normen]] weitestgehend immun. Je stärker die Prisonisierung ist, desto stärker ist die Übernahme der Insassensubkultur fortgeschritten und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der [[Rückfälligkeit]]. Mit [[Strafe|Strafantritt]] verliert der Gefangene seine bisherige gesellschaftliche und soziale Rolle. Symbolisch zeigt sich dies durch die Existenz von Zugangs- und Degradierungszeremonien zu einer [[totalen Institution]]. Der Gefangene wird durch die Prozeduren der Entpersönlichung zu einer anonymen Figur. | Der Prozess der [[Sozialisation]] in die Gefängniskultur bewirkt eine Verstärkung der kriminellen Neigung der Insassen, so dass die Prisonisierung als [[Resozialisierung|resozialisierungsfeindlich]] gilt. Der Insasse wird gegen die konventionellen [[Normen]] weitestgehend immun. Je stärker die Prisonisierung ist, desto stärker ist die Übernahme der Insassensubkultur fortgeschritten und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der [[Rückfälligkeit]]. Mit [[Strafe|Strafantritt]] verliert der Gefangene seine bisherige gesellschaftliche und soziale Rolle. Symbolisch zeigt sich dies durch die Existenz von Zugangs- und Degradierungszeremonien zu einer [[totale Institution|totalen Institution]]. Der Gefangene wird durch die Prozeduren der Entpersönlichung zu einer anonymen Figur. | ||
Es wird ein U-förmiger Verlauf der kulturellen Entwicklung der Gefangenen angenommen: In der Eingangs- und Schlussphase der Haft sind die Einstellungen der Inhaftierten den bürgerlichen Normen am nächsten, in der mittleren Phase der Haft sind die Gefangenen am stärksten in die Subkultur integriert. | Es wird ein U-förmiger Verlauf der kulturellen Entwicklung der Gefangenen angenommen: In der Eingangs- und Schlussphase der Haft sind die Einstellungen der Inhaftierten den bürgerlichen Normen am nächsten, in der mittleren Phase der Haft sind die Gefangenen am stärksten in die Subkultur integriert. | ||
Bearbeitungen