Gefängnissubkultur: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Änderung der Größe ,  13:43, 26. Sep. 2009
Zeile 17: Zeile 17:
Zusammenfassend wird unter Prisonisierung nach [[Donald Clemmer]] ein Prozess verstanden, in welchem jeder Gefangene „in mehr oder minder starkem Maße die Lebensformen, Sitten, Gebräuche und die allgemeine Kultur des Gefängnisses übernimmt.“ [9]
Zusammenfassend wird unter Prisonisierung nach [[Donald Clemmer]] ein Prozess verstanden, in welchem jeder Gefangene „in mehr oder minder starkem Maße die Lebensformen, Sitten, Gebräuche und die allgemeine Kultur des Gefängnisses übernimmt.“ [9]


Der „Prozeß der [[Sozialisation]] in die Gefängniskultur“ [10] bewirkt eine Verstärkung der kriminellen Neigung der Insassen [11], so dass die Prisonisierung als [[Resozialisierung|resozialisierungsfeindlich]] [12] gilt. Der Insasse wird gegen die konventionellen [[Normen]] weitestgehend immun [13]. Je stärker die Prisonisierung ist, desto stärker ist die Übernahme der Insassensubkultur fortgeschritten und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der [[Rückfälligkeit]] [14]. Mit [[Strafe|Strafantritt]] verliert der Gefangene seine bisherige gesellschaftliche und s[[oziale Rolle]] [15]. Symbolisch zeigt sich dies durch die Existenz von Zugangs- und Degradierungszeremonien [16] zu einer totalen Institution. Der Gefangene wird durch die Prozeduren der Entpersönlichung zu einer anonymen Figur [17].
Der „Prozeß der [[Sozialisation]] in die Gefängniskultur“ [10] bewirkt eine Verstärkung der kriminellen Neigung der Insassen [11], so dass die Prisonisierung als [[Resozialisierung|resozialisierungsfeindlich]] [12] gilt. Der Insasse wird gegen die konventionellen [[Normen]] weitestgehend immun [13]. Je stärker die Prisonisierung ist, desto stärker ist die Übernahme der Insassensubkultur fortgeschritten und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der [[Rückfälligkeit]] [14]. Mit [[Strafe|Strafantritt]] verliert der Gefangene seine bisherige gesellschaftliche und [[soziale Rolle]] [15]. Symbolisch zeigt sich dies durch die Existenz von Zugangs- und Degradierungszeremonien [16] zu einer totalen Institution. Der Gefangene wird durch die Prozeduren der Entpersönlichung zu einer anonymen Figur [17].
Es wird ein U-förmiger Verlauf der kulturellen Entwicklung der Gefangenen angenommen: In der Eingangs- und Schlussphase der Haft sind die Einstellungen der Inhaftierten den bürgerlichen Normen am nächsten, in der mittleren Phase der Haft sind die Gefangenen am stärksten in die Subkultur integriert [18].
Es wird ein U-förmiger Verlauf der kulturellen Entwicklung der Gefangenen angenommen: In der Eingangs- und Schlussphase der Haft sind die Einstellungen der Inhaftierten den bürgerlichen Normen am nächsten, in der mittleren Phase der Haft sind die Gefangenen am stärksten in die Subkultur integriert [18].


230

Bearbeitungen