Gefängnisseelsorge: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Zuge der Industrialisierung und des „Lumpenproletariats“ verfolgen beide sozial-diakonische Anliegen. 1826 begründet Fliedner mit anderen die „Rheinisch-Westfälische Gefängnisgesellschaft“, die von Anfang an ökumenisch organisiert war. Sie engagierte sich für die Verbesserung der Lebensumstände Inhaftierter und Entlassener. Wichern errichtete in Deutschland „Rettungshäuser“ für Jugendliche, das bekannteste war das „Rauhe Haus“ in Hamburg. In der Folge und auf Grund längerer Reisen in England organisierte er im Auftrage des preußischen Staates das „Preußische Mustergefängnis Moabit“. Ab 1851 war er Beauftragter des preußischen Staates für das Gefängniswesen und bis 1872 Direktor der Anstalt Moabit.   
Im Zuge der Industrialisierung und des „Lumpenproletariats“ verfolgen beide sozial-diakonische Anliegen. 1826 begründet Fliedner mit anderen die „Rheinisch-Westfälische Gefängnisgesellschaft“, die von Anfang an ökumenisch organisiert war. Sie engagierte sich für die Verbesserung der Lebensumstände Inhaftierter und Entlassener. Wichern errichtete in Deutschland „Rettungshäuser“ für Jugendliche, das bekannteste war das „Rauhe Haus“ in Hamburg. In der Folge und auf Grund längerer Reisen in England organisierte er im Auftrage des preußischen Staates das „Preußische Mustergefängnis Moabit“. Ab 1851 war er Beauftragter des preußischen Staates für das Gefängniswesen und bis 1872 Direktor der Anstalt Moabit.   


Ging Wichern noch davon aus „das ganze Zuchthaus sei ein Gotteshaus“ so sah sein Kollege Carl Krohne (1836 – 1913), der ab 1883 die Strafanstalt in Moabit leitete, die sozialreformerischen Ansätze und Ideen Wicherns als gescheitert. Er muss miterleben, wie das Gefängnis immer stärker einem Kasernenhof gleicht.Als Konsequenz gestand er der Gefängnisseelsorge mehr Unabhängigkeit vom Staat zu, der Pfarrer kommt im Namen Gottes und nicht der Regierung.  
Ging Wichern noch davon aus „das ganze Zuchthaus sei ein Gotteshaus“ so sah sein Kollege Carl Krohne (1836 – 1913), der ab 1883 die Strafanstalt in Moabit leitete, die sozialreformerischen Ansätze und Ideen Wicherns als gescheitert. Er muss miterleben, wie das Gefängnis immer stärker einem Kasernenhof gleicht. Als Konsequenz gestand er der Gefängnisseelsorge mehr Unabhängigkeit vom Staat zu, der Pfarrer kommt im Namen Gottes und nicht der Regierung.  




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