Funktion der Strafe: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Strafvollzug wird von den Behandlern genau diese Weisheit so gut wie täglich gefordert. Man weiß, man müßte eigentlich zahllose Details des Vollzugsalltags und sogar Strukturen der Anstalten ändern, und man weiß oder wird auch immer wieder darauf hingewiesen, dass das so einfach nicht geht, dass es Sicherheitsinteressen gibt, dass es einen Strafzusammenhang gibt, dass man mit seinen Behandlungsinteressen in einem Kontext operiert, der sich nicht nur am Wohl des Gefangenen orientiert. Es ist ein endloser Lernprozess zu erfahren, was in diesem Kontext eigentlich geändert werden müßte und auch könnte und was zwar geändert werden müßte, aber nicht zu ändern ist. Was nicht zu ändern ist, sollte man nicht zu ändern trachten: das wäre reine Zeit- und Energieverschwendung.
Im Strafvollzug wird von den Behandlern genau diese Weisheit so gut wie täglich gefordert. Man weiß, man müßte eigentlich zahllose Details des Vollzugsalltags und sogar Strukturen der Anstalten ändern, und man weiß oder wird auch immer wieder darauf hingewiesen, dass das so einfach nicht geht, dass es Sicherheitsinteressen gibt, dass es einen Strafzusammenhang gibt, dass man mit seinen Behandlungsinteressen in einem Kontext operiert, der sich nicht nur am Wohl des Gefangenen orientiert. Es ist ein endloser Lernprozess zu erfahren, was in diesem Kontext eigentlich geändert werden müßte und auch könnte und was zwar geändert werden müßte, aber nicht zu ändern ist. Was nicht zu ändern ist, sollte man nicht zu ändern trachten: das wäre reine Zeit- und Energieverschwendung.


Es ist vielleicht Zeit, an den Einfluss der sozialen und materiellen Lebensbedingungen auf die Entwicklung der Behandlungsmethoden und -ergebnisse, aber auch auf die Entwicklung der Gesundheit der Behandelten und der Behandler im Strafkontext zu denken. In Anlehnung an
Es ist vielleicht Zeit, an den Einfluss der sozialen und materiellen Lebensbedingungen auf die Entwicklung der Behandlungsmethoden und -ergebnisse, aber auch auf die Entwicklung der Gesundheit der Behandelten und der Behandler im Strafkontext zu denken. In Anlehnung an Siegfried Bernfeld (1929) könnte man vom sozialen Ort des Burn-Out sprechen, als im Grunde genommen dem, was man im systemischen Denken den Kontext nennen würde, nämlich die zeitliche (historische), soziale (etwa gesellschaftliche, organisatorische oder interaktionelle) und sachliche (z.B. milieuspezifische) Prägung bzw. Einbettung des individuellen, in diesem Falle: therapeutischen, Verhaltens.


== Was tun? ==
== Was tun? ==
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