Freiheitsstrafe (Deutschland): Unterschied zwischen den Versionen

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Ein besonderes Augenmerk hat dabei den Katgegorien "Strafgefangene bis 9 Monaten einschließlich" und "Strafgefangene von 9 bis 24 Monaten einschließlich" zu gelten. Diese beiden Kategorien bezogen auf die aktuellen Zahlen 2010 (Stand: 31. März 2010) machen knapp 63% der erwachsenen Inhaftierten aus (13.948 + 19.959 = 33.907 von 53.973 (gesamt) ohne Berücksichtigung der Jugendstrafen und Sicherungsverwahrten). 68,8% der Inhaftierten sind keine Ersttäter. (Statistisches Bundesamt 2010: 20) Bei Gegenüberstellung dieser Zahlen wird das doppelte Versagen des Sanktionensystems deutlich: es lassen sich weder die Ersttäter noch die bereits Verurteilten nachhaltig beeindrucken noch von der Begehung von (weiteren) Straftaten abbringen.  
Ein besonderes Augenmerk hat dabei den Katgegorien "Strafgefangene bis 9 Monaten einschließlich" und "Strafgefangene von 9 bis 24 Monaten einschließlich" zu gelten. Diese beiden Kategorien bezogen auf die aktuellen Zahlen 2010 (Stand: 31. März 2010) machen knapp 63% der erwachsenen Inhaftierten aus (13.948 + 19.959 = 33.907 von 53.973 (gesamt) ohne Berücksichtigung der Jugendstrafen und Sicherungsverwahrten). 68,8% der Inhaftierten sind keine Ersttäter. (Statistisches Bundesamt 2010: 20) Bei Gegenüberstellung dieser Zahlen wird das doppelte Versagen des Sanktionensystems deutlich: es lassen sich weder die Ersttäter noch die bereits Verurteilten nachhaltig beeindrucken noch von der Begehung von (weiteren) Straftaten abbringen.  


In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Inhaftierten kaum noch nennenswert gestiegen; seit den siebziger Jahren ist allerdings eine Zunahme der Gefängnisinsassen zu beobachten.
Seit den siebziger Jahren ist eine Zunahme der Gefängnisinsassen zu beobachten; in den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Inhaftierten jedoch kaum noch nennenswert gestiegen.


Die Zahlen belegen zwar keinen Aufstieg neoliberalen Sicherheitsdenkens beiderseits des Atlantiks wie ihn Wacquand beschreibt, Beachtung verdienen allerdings die Thesen, wonach heutige Gesellschaften über mindestens drei zentrale Strategien verfügen, um mit unerwünschten Verhältnissen und unerwünschten Verhaltensweisen, also abweichendem Verhalten zu begegnen (Wacquand 2009: 20).
Die Zahlen belegen zwar keinen Aufstieg neoliberalen Sicherheitsdenkens beiderseits des Atlantiks wie ihn Wacquand beschreibt, Beachtung verdienen allerdings die Thesen, wonach heutige Gesellschaften über mindestens drei zentrale Strategien verfügen, um mit unerwünschten Verhältnissen und unerwünschten Verhaltensweisen, also abweichendem Verhalten zu begegnen (Wacquand 2009: 20).
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