Frank Tannenbaum: Unterschied zwischen den Versionen

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== Zitate ==
== Zitate ==
In seiner Titelgeschichte über das "Olympia-Land Mexiko" zitierte [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45465472.html DER SPIEGEL in Heft 2/1968] den Mexikanologen Frank Tannenbaum mit einem Psychogramm des Mexikaners:
*"We must destroy the prison, root and branch. That will not solve our problem, but it will be a good beginning" (Wall Shadows, S. 141).


"Psychologisch gesehen", so analysiert der amerikanische Mexikanologe Frank Tannenbaum, "liegt der Einstellung der Mexikaner zum Leben etwas Krankhaftes zugrunde, Das ganze Leben ist durch die Erwartung einer unvorhergesehenen Rechtsverletzung, Gewaltanwendung oder eines plötzlichen Todes belastet. Jede Existenz treibt am Rande der Katastrophe. Die Drohung des Todes ist so gegenwärtig, daß sein tatsächliches gewaltsames Eintreten als etwas Selbstverständliches hingenommen wird; es hinterläßt daher auch viel weniger Entsetzen als In anderen zivilisierten Gesellschaften. Die Mexikaner leben in einer Welt, In der der Glaube an Ihre Mitmenschen nahezu zerbrochen ist. Sie wissen, daß Tragödien und Tod an jeder Ecke lauern. Es Ist kein Zufall, daß die Bewohner von Gebirgsgegenden dem scheidenden Fremden mit den Worten Glück wünschen: 'Möge Gott mit dir sein, und möge dir nichts Neues widerfahren'."
In seiner Titelgeschichte über das "Olympia-Land Mexiko" zitierte [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45465472.html DER SPIEGEL in Heft 2/1968] Frank Tannenbaum mit einem Psychogramm des Mexikaners:
 
:"Psychologisch gesehen", so analysiert der amerikanische Mexikanologe Frank Tannenbaum, "liegt der Einstellung der Mexikaner zum Leben etwas Krankhaftes zugrunde, Das ganze Leben ist durch die Erwartung einer unvorhergesehenen Rechtsverletzung, Gewaltanwendung oder eines plötzlichen Todes belastet. Jede Existenz treibt am Rande der Katastrophe. Die Drohung des Todes ist so gegenwärtig, daß sein tatsächliches gewaltsames Eintreten als etwas Selbstverständliches hingenommen wird; es hinterläßt daher auch viel weniger Entsetzen als In anderen zivilisierten Gesellschaften. Die Mexikaner leben in einer Welt, In der der Glaube an Ihre Mitmenschen nahezu zerbrochen ist. Sie wissen, daß Tragödien und Tod an jeder Ecke lauern. Es Ist kein Zufall, daß die Bewohner von Gebirgsgegenden dem scheidenden Fremden mit den Worten Glück wünschen: 'Möge Gott mit dir sein, und möge dir nichts Neues widerfahren'."


== Weblinks ==
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