Die von der Krise auf dem US-Hypothekenmarkt im Herbst 2007 ausgelöste weltweite Finanzkrise im Jahre 2008 beinhaltete auch kriminologisch relevante Aspekte.

Ein FBI-Bericht vom 7.10.2004 hatte einen Untersuchungsausschusses des Kongresses bereits vor offensichtlichen Risiken "des Hypothekendarlehensbetrugs auf Finanzinstitute und den Aktienmarkt" gewarnt: "Wenn in der Hypothekenbranche systematisch betrogen und unbegrenzter Hypothekendarlehensbetrug zugelassen wird, so hat dies letztlich eine Gefährdung von Finanzinstituten und negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt zur Folge." Banken hätten übertriebenen Wertangaben von Hauseigentümern bedenkenlos Glauben geschenkt und den Kunden eine gute "Bonität" bescheinigt, obwohl viele Häuser in Wahrheit wenige wert waren. Schon im Jahr 2004 gingen beim FBI rund 17 000 Verdachtsanzeigen auf Hypothekenbetrug ein. Für 2008 rechnet das FBI mit über 60 000 Anzeigen und einem Schaden von 1,5 Milliarden US-Dollar. Im Zuge der Operation "Malicious Mortgage" nahm das FBI zwischen März und Juni 2008 287 Personen fest - aus bem Bereich der Makler und Bauherren, der Hypotheken- und Investmentbanken, der Hedge- und Immobilienfonds. Auf der Herbsttagung des BKA im November 2008 forderten das Bundesinnenministerium und der BKA-Präsident, das BKA technisch und personell in die Lage zu versetzen, besser auf Kapitalmarktkriminalität zu reagieren.

Andrew Cuomo legte einen Bericht über problematische Bonuspraktiken für das Jahr 2008 und die Zeit davor vor.

Quellen

  • Die kriminelle Seite der Krise. Herbsttagung des Bundeskriminalamts in Wiesbaden. FAZ 15.11.2008: 4.