Finanzkrise

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Die Finanzkrise von 2008 war die größte Verwerfung des Finanzmarkts seit 1929. In besonders hohem Maße war sie gekennzeichnet durch einen plötzlichen Rückgang der Vermögenskapazitäten sowie die Zahlungsunfähigkeit zahlreicher Finanz- und Wirtschaftsunternehmen. Nach einem fast unmerklichen Anfang (2006) trat die Krise im Herbst 2007 offen zutage und erreichte 2008 ihren Höhepunkt. Eine globale konzertierte Aktion konnte die Krise bändigen - allerdings um den Preis enormer Staatsverschuldungen in den westlichen Industriestaaten und einer gewissen ökonomischen Schwerpunktverlagerung vom "Westen" auf den "Osten" und insbesondere auf China. Die Frage der kriminologischen Relevanz der Krise - und nicht nur der relativ wenigen Strafverfahren wegen der Finanzkrise harren noch der Aufarbeitung. Nach Bill Black geht die Finanzkrise auf Betrug zurück - Finanzoligarchen hätten sich in großem Stile bereichert.

Ursachen

Systemische Entstehungsbedingungen

Straftaten

Täter

Ein FBI-Bericht vom 7.10.2004 hatte einen Untersuchungsausschusses des Kongresses bereits vor offensichtlichen Risiken "des Hypothekendarlehensbetrugs auf Finanzinstitute und den Aktienmarkt" gewarnt: "Wenn in der Hypothekenbranche systematisch betrogen und unbegrenzter Hypothekendarlehensbetrug zugelassen wird, so hat dies letztlich eine Gefährdung von Finanzinstituten und negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt zur Folge." Banken hätten übertriebenen Wertangaben von Hauseigentümern bedenkenlos Glauben geschenkt und den Kunden eine gute "Bonität" bescheinigt, obwohl viele Häuser in Wahrheit wenige wert waren. Schon im Jahr 2004 gingen beim FBI rund 17 000 Verdachtsanzeigen auf Hypothekenbetrug ein. Für 2008 rechnet das FBI mit über 60 000 Anzeigen und einem Schaden von 1,5 Milliarden US-Dollar. Im Zuge der Operation "Malicious Mortgage" nahm das FBI zwischen März und Juni 2008 287 Personen fest - aus bem Bereich der Makler und Bauherren, der Hypotheken- und Investmentbanken, der Hedge- und Immobilienfonds. Auf der Herbsttagung des BKA im November 2008 forderten das Bundesinnenministerium und der BKA-Präsident, das BKA technisch und personell in die Lage zu versetzen, besser auf Kapitalmarktkriminalität zu reagieren.

Andrew Cuomo legte 2009 einen Bericht über problematische Bonuspraktiken für das Jahr 2008 und die Zeit davor vor.

Opfer

Probleme der Strafverfolgung

Rolle der Wissenschaften

Wirtschaftswissenschaft

Die Wissenschaftler waren in dieser Krise blind. Paul Krugman (2009) sieht den Grund dafür in dem Mathematisierungswahn der Zunftgenossen, die das Gefühl gehabt hätten, erst dann theoretisch zu arbeiten, wenn sie auch komplizierte Mathematik "mit ersten und zweiten Ableitungen" verwendeten. Da das nun einmal besser geht, wenn man vom rationalen Menschen ausgeht, mussten sie die Möglichkeiten realer Abweichungen von der mathematisch berechenbaren Rationalität suspendieren. Im Grunde, so Krugman, fielen sowohl die Real-Business-Cycle-Schule als auch die Neuen Keynesianer auf diese Statusproblematik herein und ließen sich damit für die Analyse der wirklichen Ökonomie blind machen. Das führte zu 30 spektakulär nutzlosen Jahren in den Wirtschaftswissenschaften.

Kriminologie

Konsequenzen der Finanzkrise

Allgemein

Zunahme von Kriminalität

  • Banküberfälle


Literatur

  • Taibbi, Matt (2010) Griftopia. Griftopia in: en.wikipedia
  • Die kriminelle Seite der Krise. Herbsttagung des Bundeskriminalamts in Wiesbaden. FAZ 15.11.2008: 4.
  • Schünemann, Bernd Hg. (2010) Die sogenannte Finanzkrise - Systemversagen oder global organisierte Kriminalität. Berlin: Berliner Wissenschaftsverlag (BWV)

Weblinks