Filmische Aufarbeitung von Diktaturen in Südamerika: Unterschied zwischen den Versionen

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===Handlung===
===Handlung===


Während des Vorspanns wird im Hintergrund der Titel in übergroßen Buchstaben immer wie eingeblendet, die an Spinnenfäden erinnern. Zu Beginn fährt die Kamera durch eine Gefängniszelle, zwei Bettgestelle, Handtücher, Wandbemalungen und zahlreiche Fotos von blonden Schauspielerinnen und Sängerinnen umgeben von gemalten Wolken und Sternen sind erkennbar, die Stimme des Erzählers setzt ein. Die Frau, die er beschreibt sei "schlank...anders als die anderen Frauen, vollkommen und in sich verstrickt, verloren, umgeben von Schönheit und Luxus", von ihrem Fenster aus könne man den Eiffelturm sehen. Der Erzähler, der sich offenbar mit dieser Figur identifiziert schreitet durch die Zelle, wobei er sich ein Handtuch wie einen "Turban" um den Kopf bindet. Während Leni, die beschriebene Sängerin kurz in einer schwarz-weiß Aufnahme eingeblendet wird unterbricht der andere Mann in der Zelle den Erzähler: Lenis Augen seien nicht grün, sondern schwarz. Wütend fährt seinen Nachbarn an, er solle weder über Essen noch Frauen sprechen. Der Erzähler fährt fort: "hübsche Soldaten" ziehen durch den Arc de Triomphe, in einer weiteren Szene nehmen "prächtige deutsche Soldaten" Schmuggler fest, während zwei Angehörige der Resistance die Vorgänge beobachten. Der Erzähler wird damit konfrontiert, er schwärme von einen antisemitischen und kitschigen Nazi-Propagandafilm, der während der deutsche Besatzung in Frankreich spiele. Nun käme die eigentliche Liebesgeschichte, entgegnet ihm daraufhin der andere Mann. Weitere Personen werden in dem Film im Film eingeführt, "Werner", der für die Spionageabwehr in Frankreich zuständig ist und Michele, das 'Zigarrenmädchen'.  
Während des Vorspanns wird im Hintergrund der Titel in übergroßen Buchstaben immer wie eingeblendet, die an Spinnenfäden erinnern. Zu Beginn fährt die Kamera durch eine Gefängniszelle, zwei Bettgestelle, Handtücher, Wandbemalungen und zahlreiche Fotos von blonden Schauspielerinnen und Sängerinnen umgeben von gemalten Wolken und Sternen sind erkennbar, die Stimme des Erzählers setzt ein. Die Frau, die er beschreibt sei „schlank...anders als die anderen Frauen, vollkommen und in sich verstrickt, verloren, umgeben von Schönheit und Luxus“, von ihrem Fenster aus könne man den Eiffelturm sehen. Der Erzähler, der sich offenbar mit dieser Figur identifiziert, schreitet durch die Zelle, wobei er sich ein Handtuch wie einen „Turban“ um den Kopf bindet. Während Leni, die beschriebene Sängerin kurz in einer schwarz-weiß Aufnahme eingeblendet wird, unterbricht der andere Mann in der Zelle den Erzähler: Lenis Augen seien nicht grün, sondern schwarz. Wütend fährt er seinen Nachbarn an, er solle weder über Essen noch Frauen sprechen. Der Erzähler fährt fort: „hübsche Soldaten“ ziehen durch den Arc de Triomphe, in einer weiteren Szene nehmen „prächtige deutsche Soldaten“ Schmuggler fest, während zwei Angehörige der Resistance die Vorgänge beobachten. Der Erzähler wird damit konfrontiert, er schwärme von einen antisemitischen und kitschigen Nazi-Propagandafilm, der während der deutsche Besatzung in Frankreich spiele. Nun käme die eigentliche Liebesgeschichte, entgegnet dieser daraufhin. Weitere Personen werden in dem Film im Film eingeführt, „Werner“, der für die Spionageabwehr in Frankreich zuständig ist und Michele, das 'Zigarrenmädchen'.  
Außenaufnahmen zeigen die Umrisse des Gefängnisses bei Nacht. Ein Mann, der eine Kapuze trägt und offensichtlich bereits schwer verletzt ist, wird misshandelt, durch den Gang geschleift und in eine Zelle gegenüber gebracht, was von den beiden Insassen beobachtet wird. Der größte Teil der Handlung findet in diesen Gefängnis im Zellentrakt Pavilhao IV statt. Am nächsten Tag führen die Wärter wie offensichtlich jeden Morgen eine bürokratische Erfassung der Insassen durch. Jetzt erfährt der Zuschauer erstmals die Namen der beiden Protagonisten: es handelt sich um den Journalisten und politischen Gefangenen Valentin Arregui (Raul Julia), der einer linksoppositionellen, wahrscheinlich marxistischen Gruppe angehört. Später wird er sagen, er lebt nur, weil die Gefängnisleitung Informationen über diese Organisation zu erhalten. Seine Zelle teilt er sich mit dem homosexuellen, wegen der Verführung eines Minderjährigen verurteilten Luis Molina (William Hurt), was damals auch nach seiner Auskunft ausführlich in den Medien berichtet wurde. Am Abend fährt Luis fort, den Propagandafilm weiter zu erzählen: Michele vertraut sich Leni an, dass sie von einem deutschen Offizier ein Kind erwarte und ihn heiraten möchte, zugleich aber für die Resistance arbeite. Luis kommentiert, dass Liebe keine Grenzen kenne. Den politisch aktiven Valentin sagt er, ihr Atheisten redet nur von Gott, während dieser ihm entgegnet, „ihr Schwulen verdrängt die Realität“. Wider Erwarten für Valentin identifiziert sich Luis am stärksten mit der Sängerin Leni, auch weil diese in den für ihn attraktiven Werner verliebt ist. „Was ist schlimm daran, wie eine Frau zu sein? Wenn mehr Männer wie Frauen wären, gebe es nicht so viel Gewalt!“ Molina wird zum Direktor bestellt, wo er nach eigener Angabe erfahren hat, dass sein Antrag auf vorzeitige Entlassung abgelehnt wurde. Außerdem erwähnt er erstmals die schwere Herzerkrankung seiner Mutter. Er erzählt weiter: Michele möchte ihren heimlichen Geliebten besuchen, wird aber von Resistance-Mitgliedern tödlich überfahren. Bei der Erzählung fängt Valentin an zu weinen, da ihn der Tod des Mädchens an eine geliebte Person erinnert. Daraufhin zeigt er Molina seine Narben am Oberkörper, die von Folterungen stammen. Erneut werden die Gefangenen namentlich erfasst. Bei der Essensausgabe gibt Valentin Molina einen Teller, der mehr als doppelt so viel enthält wie auf den anderen Teller liegt. Er begründet seine Wahl, weil die Wärter Konfrontationen unter den Insassen erzeugen wollen. Auch Kontakt nach außen ist nicht möglich, da er die anderen gefährden würde. Für Molina ist ersichtlich, dass Valentin häufig an eine Frau denkt: „Es ist wunderbar, wenn Liebende zusammen sind“ und erzählt, dass er oft darunter gelitten habe, einen Mann zu finden. Von Beruf sei er eigentlich Schaufensterdekorateur, aber die Arbeit mit Puppen habe ihn immer nur die eigene Leere spüren lassen. Eines Abends lernte er in einen Restaurant den Kellner Gabriel kennen. Fasziniert von dessen „weißer Jacke, seiner Gangart und dem traurigen Lächeln“ blieb er nach Dienstschluss und sah ihm beim Putzen des Lokals zu, während er gleichzeitig Angst hatte, erneut verletzt zu werden. Es dauerte ein Jahr, bis sich eine Freundschaft zwischen den beiden Männern entwickelte. Molina tröstete den verheirateten Gabriel als dessen Ehe sich in einer Krise befand und versprach ihm, er wolle ihm helfen, eine besser bezahlte Stelle zu bekommen, damit er seine Schulden begleichen könne. Molina spricht melancholisch davon, er warte auf den richtigen Mann, was unmöglich sei, denn ein richtiger Mann wolle eine richtige Frau. Auf Valentins Frage, was ein richtiger Mann sei, antwortet Molina, er müsse blendend aussehen und stark sein, ohne damit anzugeben. Valentin entgegnet, in dieser Gesellschaft gehe niemand aufrecht, der nicht die Macht hinter sich hätte. Einen richtigen Mann zeichnet aus, dass er sich von niemanden, auch nicht den Mächtigen, etwas gefallen lassen würde. Er erniedrigt nicht die Anderen und gibt ihnen nicht das Gefühl, weniger wert zu sein. Molina bricht mit einem heftigen Magengeschwür zusammen. Unter Schmerzen erzählt er den Film weiter: Leni erhält von der Resistance den Auftrag, von Werner eine Karte zu stellen. Molina wird auf die Krankenstation gebracht, kehrt aber bald in seine Zelle zurück, wo er Valentin fragt, ob dieser schon einmal einen Menschen geliebt habe, den er nicht lieben wollte. Als Beispiel nennt er Leni, die sich in Werner verliebte, und zu ihm flüchtete, als sie vom Tod ihrer besten Freundin erfuhr. Valentin wird erneut Zeuge, als die Wärter den maskierten Mann misshandeln und beschimpft diese durch das Gitter als „faschistische Mörder“. Ein Teil der übrigen Gefangenen schließt sich den Rufen an, woraufhin auch diese mit Stöcken malträtiert werden. Einer der Wärter uriniert in die Zelle. Aufgebracht durch Molinas Erzählungen, fragt Valentin ihn, ob er den „gar nichts wisse“, was die Nazis mit „Juden, Marxisten, Katholiken, Homosexuellen“ getan hätten, wirft ihm vor, er nutze den Film, um sich „einen abzuwichsen“ und vergleicht Molinas Situation mit der der Homosexuellen während des Dritten Reiches. An dieser Stelle erfolgt eine Rückblende, die Molinas Verurteilung und dessen verzweifelte Mutter zeigt. Molina weint in seiner Zelle, während draußen ein heftiges Gewitter tobt.  
 
Erneut ist Essensausgabe, beide Teller enthalten die gleichen Portionen. Diesmal erleidet Valentin starke Magenkrämpfe. Er glaubt vergiftet worden zu sein, damit er unter Drogeneinfluss Informationen weiter gibt. Valentin schläft ein und flüstert mehrfach den Namen Marta. Am nächsten Morgen spricht Molina ihn mit Valentina an, was dieser sich verbittet. Molina beteuert daraufhin, den Beweis, dass Valentin ein Mann sei, habe er nie gesehen. Aus Fruchtschalen formt Molina zwei Brüste, mit denen er Valentin zum Lachen bringt. Außerdem versorgt er den an heftigen Schüttelfrost leidenden Valentin, wäscht ihn und hilft ihm beim Beseitigen von Exkrementen. Des Weiteren findet Molina einen an Lydia gerichteten Brief, was ihn verwundert. Er glaubte, Valentins Geliebte heiße Marta. Nach anfänglicher Empörung, erzählt dieser Molina, Lydia gehöre zu der gleichen Gruppe wie. Während der Folter habe Valentin aber an Marta gedacht, obwohl er mit Lydia liiert war. Marta gehört zur gesellschaftlichen Oberschicht, sie habe „Geld, Bildung, Schönheit, Freiheit“. Valentin versteckte sich bei Marta, während täglich seine Freunde verschwanden. Beim Abschied sagte Marta ihm, sie hielte es nicht mehr aus, immer alleine zu sein, auf das Telefon zu starren. Wenn er jetzt ginge, solle er nicht wieder kommen. Valentin hatte als Journalist von illegalen Folterungen und geheimen Verhaftungen erfahren und gab diese Informationen an das Ausland weiter. Bei dem Auftrag, einen der letzten Überlebenden der ursprünglichen Bewegung, Dr. Americo, am Flughafen einen Reisepass zu überreichen, damit dieser fliehen könne, kam es zu Valentins Verhaftung. Während der Folterungen habe er jedoch nur Namen genannt, die ohnehin bekannt waren. Traurig resümiert Valentin, er werde Marta nie wiedersehen.
Außenaufnahmen zeigen die Umrisse des Gefängnisses bei Nacht. Ein Mann, der eine Kapuze trägt und offensichtlich bereits schwer verletzt ist, wird misshandelt, durch den Gang geschleift und in eine Zelle gegenüber gebracht, was von den beiden Insassen beobachtet wird. Der größte Teil der Handlung findet in diesen Gefängnis im Zellentrakt Pavilhao IV statt. Am nächsten Tag führen die Wärter wie offensichtlich jeden Morgen eine bürokratische Erfassung der Insassen durch. Jetzt erfährt der Zuschauer erstmals die Namen der beiden Protagonisten: es handelt sich um den Journalisten und politischen Gefangenen Valentin Arregui (Raul Julia), der einer linksoppositionellen, wahrscheinlich marxistischen Gruppe angehört. Später wird er sagen, er lebt nur, weil die Gefängnisleitung Informationen über diese Organisation erhalten möchte. Seine Zelle teilt er sich mit dem homosexuellen, wegen der Verführung eines Minderjährigen verurteilten Luis Molina (William Hurt). Über dieses Missbrauchsdelikt sei damals auch nach eigener Auskunft ausführlich in den Medien berichtet worden. Am Abend fährt Molina fort, den Propagandafilm weiter zu erzählen: Michele vertraut sich Leni an, dass sie von einem deutschen Offizier ein Kind erwarte und ihn heiraten möchte, zugleich aber für die Resistance arbeite. Molina kommentiert, dass Liebe keine Grenzen kenne. Den politisch aktiven Valentin sagt er, ihr Atheisten redet nur von Gott, während dieser ihm entgegnet, „ihr Schwulen verdrängt die Realität“. Wider Erwarten für Valentin identifiziert sich Molina am stärksten mit der Sängerin Leni, auch weil diese in den für ihn attraktiven Werner verliebt ist. „Was ist schlimm daran, wie eine Frau zu sein? Wenn mehr Männer wie Frauen wären, gebe es nicht so viel Gewalt!“ Molina wird zum Direktor (Jose Lewgoy) bestellt, wo er nach eigener Angabe erfahren hat, dass sein Antrag auf vorzeitige Entlassung abgelehnt wurde. Außerdem erwähnt er erstmals die schwere Herzerkrankung seiner Mutter. Er erzählt weiter: Michele möchte ihren heimlichen Geliebten besuchen, wird aber von Resistance-Mitgliedern tödlich überfahren. Bei der Erzählung fängt Valentin an zu weinen, da ihn der Tod des Mädchens an eine geliebte Person erinnert. Daraufhin zeigt er Molina seine Narben am Oberkörper, die von Folterungen stammen. Erneut werden die Gefangenen namentlich erfasst. Bei der Essensausgabe gibt Valentin Molina einen Teller, der mehr als doppelt so viel enthält wie auf den anderen Teller liegt. Er begründet seine Wahl, weil die Wärter Konfrontationen unter den Insassen erzeugen wollen. Auch Kontakt nach außen ist nicht möglich, da er die anderen Gruppenmitglieder gefährden würde. Für Molina ist ersichtlich, dass Valentin häufig an eine Frau denkt: „Es ist wunderbar, wenn Liebende zusammen sind“ und erzählt, dass er oft darunter gelitten habe, einen Mann zu finden. Von Beruf sei er eigentlich Schaufensterdekorateur, aber die Arbeit mit Puppen habe ihn immer nur die eigene Leere spüren lassen. Eines Abends lernte er in einen Restaurant den Kellner Gabriel (Nuno Leal Maia) kennen. Fasziniert von dessen „weißer Jacke, seiner Gangart und dem traurigen Lächeln“ blieb er nach Dienstschluss und sah ihm beim Putzen des Lokals zu, während er gleichzeitig Angst hatte, erneut verletzt zu werden. Es dauerte ein Jahr, bis sich eine Freundschaft zwischen den beiden Männern entwickelte. Molina tröstete den verheirateten Gabriel, als dessen Ehe sich in einer Krise befand und versprach ihm, er wolle ihm helfen, eine besser bezahlte Stelle zu bekommen, damit er seine Schulden begleichen könne. Molina spricht melancholisch davon, er warte auf den richtigen Mann, was unmöglich sei, denn ein richtiger Mann wolle eine richtige Frau. Auf Valentins Frage, was ein richtiger Mann sei, antwortet Molina, er müsse blendend aussehen und stark sein, ohne damit anzugeben. Valentin entgegnet, in dieser Gesellschaft gehe niemand aufrecht, der nicht die Macht hinter sich hätte. Einen richtigen Mann zeichnet aus, dass er sich von niemanden, auch nicht den Mächtigen, etwas gefallen lassen würde. Er erniedrigt nicht die Anderen und gibt ihnen nicht das Gefühl, weniger wert zu sein. Molina bricht mit einem heftigen Magengeschwür zusammen. Unter Schmerzen erzählt er den Film weiter: Leni erhält von der Resistance den Auftrag, von Werner eine Karte zu stehlen. Molina wird auf die Krankenstation gebracht, kehrt aber bald in seine Zelle zurück, wo er Valentin fragt, ob dieser schon einmal einen Menschen geliebt habe, den er nicht lieben wollte. Als Beispiel nennt er Leni, die sich in Werner verliebte, und zu ihm flüchtete, als sie vom Tod ihrer besten Freundin erfuhr. Valentin wird erneut Zeuge, als die Wärter den maskierten Mann misshandeln und beschimpft diese durch das Gitter als „faschistische Mörder“. Ein Teil der übrigen Gefangenen schließt sich den Rufen an, woraufhin auch diese mit Stöcken malträtiert werden. Einer der Wärter uriniert in die Zelle. Aufgebracht durch Molinas Erzählungen, fragt Valentin ihn, ob er den „gar nichts wisse“, was die Nazis mit „Juden, Marxisten, Katholiken, Homosexuellen“ getan hätten, wirft ihm vor, er nutze den Film, um sich „einen abzuwichsen“ und vergleicht Molinas Situation mit der der Homosexuellen während des Dritten Reiches. An dieser Stelle erfolgt eine Rückblende, die Molinas Verurteilung und dessen verzweifelte Mutter zeigt. Molina weint in seiner Zelle, während draußen ein heftiges Gewitter tobt.  
Molina, der den Auftrag hat, Valentin zu bespitzeln, wird zum Gefängnisdirektor zitiert. Ihm und einen hochrangigen Beamten des Geheimdienstes (aus der Rückblende weiß der Zuschauer, das dieser an Valentins Verhaftung beteiligt war) gegenüber behauptet Molina, bisher habe Valentin noch nichts erzählt. Tatsächlich war das Essen vergiftet, aber Molina, der davon wusste, aß selbst von der größeren Portion, damit Valentin nicht Verdacht schöpfe. Molina klagt, dass Valentin sehr krank sei. Mit der Aussicht, seine Mutter freue sich auf dessen Entlassung versuchen die beiden Männer Molina für weitere Spitzeldienste zu motivieren. Auf die Frage, ob Valentin den Namen des maskierten Mannes genannt habe, entgegnet Molina, dies sei schon deshalb nicht möglich, da dieser immer eine Kapuze trage. Außerdem verlangt Molina Lebensmittel, die ihm seine Mutter bei Besuchen immer mitbringt.
 
Zurück in der Zelle gibt er Valentin einen Großteil der Speisen. Außerdem hat er verschmutzte Bettwäsche heimlich gewaschen und getrocknet. Auf Valentins Bitte erzählt er den Film weiter. Leni sagt Werner, sie könne keinen Mann lieben, der „Frankreich in ein Schlachthaus verwandelt“, woraufhin dieser ihr einen Propagandafilm vorführen lässt, worin die Oberschicht künstlich Hungersnöte erzeugt, um die Menschen zu versklaven. Daraufhin ist Leni entgültig bereit, Werner zu unterstützen. Sie vereinbart ein Treffen mit dem Anführer der Widerstandsgruppe, um diesen die gewünschte Karte zu überreichen. Als der Mann sie sexuell bedrängt, ersticht sie ihn, wird aber von dessen Komplizen erschossen, während sie Werner umarmt. Die Erzählung Molinas wird durch Schreie unterbrochen. Der Gefangene trägt keine Kapuze mehr, es ist Dr. Americo, der in derselben Nacht von den Wärtern ermordet wird. Am nächsten Tag beschimpft der verzweifelte Valentin Molina als „verdammte Schwuchtel“. Später kehrt Molina mit einer Pralinenschachtel in Herzform in die Zelle zurück. Valentin entschuldigt sich bei ihm. Er sei immer so freundlich zu ihm, aber Valentin möchte sich nicht verpflichtet fühlen, ihn ebenso zu behandeln. Molina wünscht sich nichts mehr als die Freundschaft zu Valentin. In Rückblenden wird das unmittelbar zuvor stattfindende Gespräch Molinas mit dem Gefängnisleiter und den Geheimdienstagenten gezeigt. Der Anstaltsleiter kündigt an, Valentin wieder foltern zu lassen. Molina entgegnet, Valentin würde die Folter nicht überleben, da er körperlich bereits zu geschwächt sei. Daraufhin schlägt er vor, entlassen zu werden, da er von Valentin dann eventuell Informationen bekommen könnte. Der Direktor schlägt vor, Molina zur Bewährung in eine andere Zelle zu leben. Später erzählt Molina von „einer tropischen Insel“, einer „sonderbaren Insel“. Eine Frau ist dort gefangen durch ein riesiges Spinnennetz, welches aus ihren eigenen Körper entstanden ist. Eines Tages wird ein Schiffbrüchiger an den Strand gespült. Die Spinnenfrau gibt ihm zu essen und pflegt seine Wunden. Als der Mann erwacht, erkennt er eine Träne in ihren Augen. Auf Valentins Frage, warum dies so sei, weiß Molina keine Antwort. Molina gesteht Valentin seine Liebe. Valentin berührt in daraufhin zärtlich, während Molina dessen Narbe im Gesicht streichelt. Molina: „Du bist so lieb zu mir!“ Valentin erwidert: „Nein, Du bist so lieb zu mir!“ Die Männer haben Sex miteinander. Am nächsten Tag erwacht Molina und fasst sich an die Stirn, um Valentins Narbe zu fühlen. Dem verwunderten Valentin sagt er, er sei jetzt wie er. Molina fährt fort, er sei so „vollkommen glücklich“, es sei das „schönste Gefühl, sich vorstellen zu können, nie wieder unglücklich zu sein“. Molina wird erneut zum Gefängnisleiter gerufen, wo in der Geheimdienstmitarbeiter offen damit konfrontiert, in Valentin verliebt zu sein, da er weiterhin behaupte, Valentin hätte nichts gesagt. Molina wird daraufhin auf Bewährung entlassen. In der Zelle versucht Valentin Molina beim Abschied zu überreden, telefonisch eine Nachricht an Lydia weiterzugeben. Molina weigert sich zunächst und gesteht schließlich unter Tränen, dass er am liebsten bei Valentin bleiben würde. In seinen Leben habe er nur zwei Menschen wirklich geliebt, seine Mutter und Valentin. Valentin verspricht beim Einschlafen an Molina und dessen „verrückten Filmen“ zu denken. Molina muss ihm versprechen, sich nie mehr von jemanden demütigen und erniedrigen zu lassen. Die Männer umarmen sich und küssen sich schließlich leidenschaftlich. Molina wird entlassen und durch Mitarbeiter des Amtes für politische Ordnung observiert, da diese, wie eine Stimme aus dem Off mitteilt, erwarten, dass dieser sie zu Valentins Kader führt. Molina geht zunächst seine Mutter und sucht am Abend seinen früheren Bekanntenkreis in einer Variete-Show auf. Auf der Bühne stimmt ein Transvestit ein Lied für „Schwester Luisa“ an, von der eine „verlogenen Gesellschaft“ eine „unsinnige Buße“ verlangte. Nach einer kurzen Begegnung mit Gabriel verbringt Molina die nächsten Tage apathisch und isoliert vor dem Fenster seiner Dachgeschosswohnung sitzend, was auch seine Bewacher verwundert. Eines Abends führt er von einer Telefonzelle in einer U-Bahn ein kurzes Gespräch, um eine Nachricht von Valentin zu überbringen. Ein persönliches Treffen wird vorgeschlagen, wobei Molina als Erkennungszeichen sein rotes Halstuch vereinbart. Am nächsten Tag trifft er Lydia in der Innenstadt. Als er zu ihr ins Taxi steigen möchte, versucht die Geheimpolizei Lydia und ihn festzunehmen. Das Taxi fährt davon, während Molina durch Seitenstraßen läuft. Als er den Wagen einholt, schießt Lydia mehrmals auf ihn, vermutlich da sie ihn für einen Spitzel der Junta hält. Molina wird in das Auto der Geheimpolizei gezerrt, wo ihm suggeriert wird, er werde in ein Klinikum gebracht, wenn er die Telefonnummer verrate. Der schwer verletzte Molina stirbt, ohne etwas zu sagen. Sein Leichnam wird auf einer Müllhalde abgelegt. Aus dem Off ertönt erneut eine Stimme: die Zielperson sei von Extremisten getötet worden, mit denen sie vermutlich fliehen wollte. Molina war, nach Ansicht des Geheimdienstes, tiefer als bisher vermutet in die Gruppe verstrickt. Im Gefängniskrankenhaus verabreicht ein Pfleger dem schwer verletzten Valentin verbotenerweise Morphium. Plötzlich erscheint Marta, die in bei der Hand nimmt. Gemeinsam laufen sie durch den Zellentrakt. Valentin fragt nach Molina, woraufhin Marta entgegnet, er allein wisse, ob er traurig oder glücklich war, als er starb. Die beiden öffnen das Tor und verlassen, ohne von jemanden aufgehalten zu werden, das Gefängnis. Die letzten Szenen zeigen das Paar auf der einsamen Insel aus Molinas Erzählung. Sie rudern davon, während Marta davon spricht, es sei ein kurzer, aber ein glücklicher Traum. Abspann. Dem Zuschauer ist bewusst, dass es sich um die Phantasien eines Sterbenden handelt.
Erneut ist Essensausgabe, beide Teller enthalten die gleichen Portionen. Diesmal erleidet Valentin starke Magenkrämpfe. Er glaubt vergiftet worden zu sein, damit er unter Drogeneinfluss Informationen weiter gebe. Valentin schläft ein und flüstert mehrfach den Namen Marta. Am nächsten Morgen spricht Molina ihn mit Valentina an, was dieser sich verbittet. Molina beteuert daraufhin, den Beweis, dass Valentin ein Mann sei, habe er nie gesehen. Aus Fruchtschalen formt Molina zwei Brüste, mit denen er Valentin zum Lachen bringt. Außerdem versorgt er den an heftigen Schüttelfrost leidenden Valentin, wäscht ihn und hilft ihm beim Beseitigen von Exkrementen. Des Weiteren findet Molina einen an Lydia gerichteten Brief, was ihn verwundert. Er glaubte, Valentins Geliebte heiße Marta. Nach anfänglicher Empörung erzählt dieser Molina, Lydia gehöre zu der gleichen Gruppe wie er. Während der Folter habe Valentin aber an Marta gedacht, obwohl er mit Lydia liiert war. Marta gehört zur gesellschaftlichen Oberschicht, sie habe „Geld, Bildung, Schönheit, Freiheit“. Valentin versteckte sich bei Marta, während täglich seine Freunde verschwanden. Beim Abschied sagte Marta ihm, sie hielte es nicht mehr aus, immer alleine zu sein, auf das Telefon zu starren. Wenn er jetzt ginge, solle er nicht wieder kommen. Valentin hatte als Journalist von illegalen Folterungen und geheimen Verhaftungen erfahren und gab diese Informationen an das Ausland weiter. Bei dem Auftrag, einen der letzten Überlebenden der ursprünglichen Bewegung, Dr. Americo (Fernando Torres), am Flughafen einen Reisepass zu überreichen, damit dieser fliehen könne, kam es zu Valentins Verhaftung. Während der Folterungen habe er jedoch nur Namen genannt, die ohnehin bekannt waren. Traurig resümiert Valentin, er werde Marta nie wiedersehen.
 
Molina, der den Auftrag hat, Valentin zu bespitzeln, wird zum Gefängnisdirektor zitiert. Ihm und Pedro (Milton Concalves), einen hochrangigen Beamten des Geheimdienstes (aus der Rückblende weiß der Zuschauer, das dieser an Valentins Verhaftung beteiligt war) gegenüber behauptet Molina, bisher habe Valentin noch nichts erzählt. Tatsächlich war das Essen vergiftet, aber Molina, der davon wusste, aß selbst von der größeren Portion, damit Valentin nicht Verdacht schöpfe. Molina klagt, dass Valentin sehr krank sei. Mit der Aussicht, seine Mutter freue sich auf dessen Entlassung, versuchen die beiden Männer Molina für weitere Spitzeldienste zu motivieren. Auf die Frage, ob Valentin den Namen des maskierten Mannes genannt habe, entgegnet Molina, dies sei schon deshalb nicht möglich, da dieser immer eine Kapuze trage. Außerdem verlangt Molina Lebensmittel, die ihm seine Mutter bei Besuchen immer mitbringt.
Zurück in der Zelle gibt er Valentin einen Großteil der Speisen. Außerdem hat er verschmutzte Bettwäsche heimlich gewaschen und getrocknet. Auf Valentins Bitte erzählt er den Film weiter. Leni sagt Werner, sie könne keinen Mann lieben, der „Frankreich in ein Schlachthaus verwandelt“, woraufhin dieser ihr einen Propagandafilm vorführen lässt, worin die Oberschicht künstlich Hungersnöte erzeugt, um die Menschen zu versklaven. Daraufhin ist Leni entgültig bereit, Werner zu unterstützen. Sie vereinbart ein Treffen mit dem Anführer der Widerstandsgruppe, um diesen die gewünschte Karte zu überreichen. Als der Mann sie sexuell bedrängt, ersticht sie ihn, wird aber von dessen Komplizen erschossen, während sie Werner umarmt. Die Erzählung Molinas wird durch Schreie unterbrochen. Der Gefangene trägt keine Kapuze mehr, es ist Dr. Americo, der in derselben Nacht von den Wärtern ermordet wird. Am nächsten Tag beschimpft der verzweifelte Valentin Molina als „verdammte Schwuchtel“. Später kehrt Molina mit einer Pralinenschachtel in Herzform in die Zelle zurück. Valentin entschuldigt sich bei ihm. Er sei immer so freundlich zu ihm, aber Valentin möchte sich nicht verpflichtet fühlen, ihn ebenso zu behandeln. Molina wünscht sich nichts mehr als die Freundschaft zu Valentin. In Rückblenden wird das unmittelbar zuvor stattfindende Gespräch Molinas mit dem Gefängnisleiter und Pedro gezeigt. Der Anstaltsleiter kündigt an, Valentin wieder foltern zu lassen. Molina entgegnet, Valentin würde die Folter nicht überleben, da er körperlich bereits zu geschwächt sei. Daraufhin schlägt er vor, entlassen zu werden, da er von Valentin dann eventuell Informationen bekommen könnte. Der Direktor schlägt vor, Molina zur Bewährung in eine andere Zelle zu verlegen. Später erzählt Molina von „einer tropischen Insel“, einer „sonderbaren Insel“. Eine Frau ist dort gefangen durch ein riesiges Spinnennetz, welches aus ihren eigenen Körper entstanden ist. Eines Tages wird ein Schiffbrüchiger an den Strand gespült. Die Spinnenfrau gibt ihm zu essen und pflegt seine Wunden. Als der Mann erwacht, erkennt er eine Träne in ihren Augen. Auf Valentins Frage, warum dies so sei, weiß Molina keine Antwort. Molina gesteht Valentin seine Liebe. Valentin berührt ihn daraufhin zärtlich, während Molina dessen Narbe im Gesicht streichelt. Molina: „Du bist so lieb zu mir!“ Valentin erwidert: „Nein, Du bist so lieb zu mir!“ Die Männer haben Sex miteinander. Am nächsten Tag erwacht Molina und fasst sich an die Stirn, um Valentins Narbe zu fühlen. Dem verwunderten Valentin sagt er, er sei jetzt wie er. Molina fährt fort, er sei so „vollkommen glücklich“, es sei das „schönste Gefühl, sich vorstellen zu können, nie wieder unglücklich zu sein“. Molina wird erneut zum Gefängnisleiter gerufen, wo ihn Pedro offen damit konfrontiert, in Valentin verliebt zu sein, da er weiterhin behaupte, Valentin hätte nichts gesagt. Molina wird daraufhin auf Bewährung entlassen. In der Zelle versucht Valentin Molina beim Abschied zu überreden, telefonisch eine Nachricht an Lydia weiterzugeben. Molina weigert sich zunächst und gesteht schließlich unter Tränen, dass er am liebsten bei Valentin bleiben würde. In seinen Leben habe er nur zwei Menschen wirklich geliebt, seine Mutter und Valentin. Valentin verspricht beim Einschlafen an Molina und dessen „verrückten Filmen“ zu denken. Molina muss ihm versprechen, sich nie mehr von jemanden demütigen und erniedrigen zu lassen. Die Männer umarmen sich und küssen sich schließlich leidenschaftlich.  
 
Molina wird entlassen und durch Mitarbeiter des Amtes für politische Ordnung observiert, da diese, wie eine Stimme aus dem Off mitteilt. Diese erwarten, dass Molina sie zu Valentins Kader führt. Molina geht zunächst zu seiner Mutter und sucht am Abend seinen früheren Bekanntenkreis in einer Variete-Show auf. Auf der Bühne stimmt ein Transvestit ein Lied für „Schwester Luisa“ an, von der eine „verlogene Gesellschaft“ eine „unsinnige Buße“ verlangte. Nach einer kurzen Begegnung mit Gabriel verbringt Molina die nächsten Tage apathisch und isoliert vor dem Fenster seiner Dachgeschosswohnung sitzend, was auch seine Bewacher verwundert. Eines Abends führt er von einer Telefonzelle in einer U-Bahn ein kurzes Gespräch, um eine Nachricht von Valentin zu überbringen. Ein persönliches Treffen wird vorgeschlagen, wobei Molina als Erkennungszeichen sein rotes Halstuch vereinbart. Am nächsten Tag trifft er Lydia in der Innenstadt. Als er zu ihr ins Taxi steigen möchte, versucht die Geheimpolizei Lydia und ihn festzunehmen. Das Taxi fährt davon, während Molina durch Seitenstraßen läuft. Als er den Wagen einholt, schießt Lydia mehrmals auf ihn, vermutlich da sie ihn für einen Spitzel der Junta hält. Molina wird in das Auto der Geheimpolizei gezerrt, wo ihm suggeriert wird, er werde in ein Klinikum gebracht, wenn er die Telefonnummer verrate. Der schwer verletzte Molina stirbt, ohne etwas zu sagen. Sein Leichnam wird auf einer Müllhalde abgelegt. Aus dem Off ertönt erneut eine Stimme: die Zielperson sei von Extremisten getötet worden, mit denen sie vermutlich fliehen wollte. Molina war, nach Ansicht des Geheimdienstes, tiefer als bisher vermutet in die Gruppe verstrickt. Im Gefängniskrankenhaus verabreicht ein Pfleger dem schwer verletzten Valentin verbotenerweise Morphium. Plötzlich erscheint Marta, die in bei der Hand nimmt. Gemeinsam laufen sie durch den Zellentrakt. Valentin fragt nach Molina, woraufhin Marta entgegnet, er allein wisse, ob er traurig oder glücklich war, als er starb. Die beiden öffnen das Tor und verlassen, ohne von jemanden aufgehalten zu werden, das Gefängnis. Die letzten Szenen zeigen das Paar auf der einsamen Insel aus Molinas Erzählung. Sie rudern auf das Meer hinaus, während Marta davon spricht, es sei ein kurzer, aber ein glücklicher Traum. Abspann. Dem Zuschauer ist bewusst, dass es sich um die Phantasien eines Sterbenden handelt.


===Hintergrund===
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