Filmische Aufarbeitung von Diktaturen in Südamerika: Unterschied zwischen den Versionen

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Erneut ist Essensausgabe, beide Teller enthalten die gleichen Portionen. Diesmal erleidet Valentin starke Magenkrämpfe. Er glaubt vergiftet worden zu sein, damit er unter Drogeneinfluss Informationen weiter gibt. Valentin schläft ein und flüstert mehrfach den Namen Marta. Am nächsten Morgen spricht Molina ihn mit Valentina an, was dieser sich verbittet. Molina beteuert daraufhin, den Beweis, dass Valentin ein Mann sei, habe er nie gesehen. Aus Fruchtschalen formt Molina zwei Brüste, mit denen er Valentin zum Lachen bringt. Außerdem versorgt er den an heftigen Schüttelfrost leidenden Valentin, wäscht ihn und hilft ihm beim Beseitigen von Exkrementen. Des Weiteren findet Molina einen an Lydia gerichteten Brief, was ihn verwundert. Er glaubte, Valentins Geliebte heiße Marta. Nach anfänglicher Empörung, erzählt dieser Molina, Lydia gehöre zu der gleichen Gruppe wie. Während der Folter habe Valentin aber an Marta gedacht, obwohl er mit Lydia liiert war. Marta gehört zur gesellschaftlichen Oberschicht, sie habe „Geld, Bildung, Schönheit, Freiheit“. Valentin versteckte sich bei Marta, während täglich seine Freunde verschwanden. Beim Abschied sagte Marta ihm, sie hielte es nicht mehr aus, immer alleine zu sein, auf das Telefon zu starren. Wenn er jetzt ginge, solle er nicht wieder kommen. Valentin hatte als Journalist von illegalen Folterungen und geheimen Verhaftungen erfahren und gab diese Informationen an das Ausland weiter. Bei dem Auftrag, einen der letzten Überlebenden der ursprünglichen Bewegung, Dr. Americo, am Flughafen einen Reisepass zu überreichen, damit dieser fliehen könne, kam es zu Valentins Verhaftung. Während der Folterungen habe er jedoch nur Namen genannt, die ohnehin bekannt waren. Traurig resümiert Valentin, er werde Marta nie wiedersehen.
Erneut ist Essensausgabe, beide Teller enthalten die gleichen Portionen. Diesmal erleidet Valentin starke Magenkrämpfe. Er glaubt vergiftet worden zu sein, damit er unter Drogeneinfluss Informationen weiter gibt. Valentin schläft ein und flüstert mehrfach den Namen Marta. Am nächsten Morgen spricht Molina ihn mit Valentina an, was dieser sich verbittet. Molina beteuert daraufhin, den Beweis, dass Valentin ein Mann sei, habe er nie gesehen. Aus Fruchtschalen formt Molina zwei Brüste, mit denen er Valentin zum Lachen bringt. Außerdem versorgt er den an heftigen Schüttelfrost leidenden Valentin, wäscht ihn und hilft ihm beim Beseitigen von Exkrementen. Des Weiteren findet Molina einen an Lydia gerichteten Brief, was ihn verwundert. Er glaubte, Valentins Geliebte heiße Marta. Nach anfänglicher Empörung, erzählt dieser Molina, Lydia gehöre zu der gleichen Gruppe wie. Während der Folter habe Valentin aber an Marta gedacht, obwohl er mit Lydia liiert war. Marta gehört zur gesellschaftlichen Oberschicht, sie habe „Geld, Bildung, Schönheit, Freiheit“. Valentin versteckte sich bei Marta, während täglich seine Freunde verschwanden. Beim Abschied sagte Marta ihm, sie hielte es nicht mehr aus, immer alleine zu sein, auf das Telefon zu starren. Wenn er jetzt ginge, solle er nicht wieder kommen. Valentin hatte als Journalist von illegalen Folterungen und geheimen Verhaftungen erfahren und gab diese Informationen an das Ausland weiter. Bei dem Auftrag, einen der letzten Überlebenden der ursprünglichen Bewegung, Dr. Americo, am Flughafen einen Reisepass zu überreichen, damit dieser fliehen könne, kam es zu Valentins Verhaftung. Während der Folterungen habe er jedoch nur Namen genannt, die ohnehin bekannt waren. Traurig resümiert Valentin, er werde Marta nie wiedersehen.
Molina, der den Auftrag hat, Valentin zu bespitzeln, wird zum Gefängnisdirektor zitiert. Ihm und einen hochrangigen Beamten des Geheimdienstes (aus der Rückblende weiß der Zuschauer, das dieser an Valentins Verhaftung beteiligt war) gegenüber behauptet Molina, bisher habe Valentin noch nichts erzählt. Tatsächlich war das Essen vergiftet, aber Molina, der davon wusste, aß selbst von der größeren Portion, damit Valentin nicht Verdacht schöpfe. Molina klagt, dass Valentin sehr krank sei. Mit der Aussicht, seine Mutter freue sich auf dessen Entlassung versuchen die beiden Männer Molina für weitere Spitzeldienste zu motivieren. Auf die Frage, ob Valentin den Namen des maskierten Mannes genannt habe, entgegnet Molina, dies sei schon deshalb nicht möglich, da dieser immer eine Kapuze trage. Außerdem verlangt Molina Lebensmittel, die ihm seine Mutter bei Besuchen immer mitbringt.
Molina, der den Auftrag hat, Valentin zu bespitzeln, wird zum Gefängnisdirektor zitiert. Ihm und einen hochrangigen Beamten des Geheimdienstes (aus der Rückblende weiß der Zuschauer, das dieser an Valentins Verhaftung beteiligt war) gegenüber behauptet Molina, bisher habe Valentin noch nichts erzählt. Tatsächlich war das Essen vergiftet, aber Molina, der davon wusste, aß selbst von der größeren Portion, damit Valentin nicht Verdacht schöpfe. Molina klagt, dass Valentin sehr krank sei. Mit der Aussicht, seine Mutter freue sich auf dessen Entlassung versuchen die beiden Männer Molina für weitere Spitzeldienste zu motivieren. Auf die Frage, ob Valentin den Namen des maskierten Mannes genannt habe, entgegnet Molina, dies sei schon deshalb nicht möglich, da dieser immer eine Kapuze trage. Außerdem verlangt Molina Lebensmittel, die ihm seine Mutter bei Besuchen immer mitbringt.
Zurück in der Zelle gibt er Valentin einen Großteil der Speisen. Außerdem hat er verschmutzte Bettwäsche heimlich gewaschen und getrocknet. Auf Valentins Bitte erzählt er den Film weiter. Leni sagt Werner, sie könne keinen Mann lieben, der „Frankreich in ein Schlachthaus verwandelt“, woraufhin dieser ihr einen Propagandafilm vorführen lässt, worin die Oberschicht künstlich Hungersnöte erzeugt, um die Menschen zu versklaven. Daraufhin ist Leni entgültig bereit, Werner zu unterstützen. Sie vereinbart ein Treffen mit dem Anführer der Widerstandsgruppe, um diesen die gewünschte Karte zu überreichen. Als der Mann sie sexuell bedrängt, ersticht sie ihn, wird aber von dessen Komplizen erschossen, während sie Werner umarmt. Die Erzählung Molinas wird durch Schreie unterbrochen. Der Gefangene trägt keine Kapuze mehr, es ist Dr. Americo, der in derselben Nacht von den Wärtern ermordet wird. Am nächsten Tag beschimpft der verzweifelte Valentin Molina als „verdammte Schwuchtel“. Später kehrt Molina mit einer Pralinenschachtel in Herzform in die Zelle zurück. Valentin entschuldigt sich bei ihm. Er sei immer so freundlich zu ihm, aber Valentin möchte sich nicht verpflichtet fühlen, ihn ebenso zu behandeln. In Rückblenden wird ein Gespräch Molinas mit dem Gefängnisleiter und den Geheimdienstagenten gezeigt. Der Anstaltsleiter kündigt an, Valentin wieder foltern zu lassen. Molina entgegnet, Valentin würde die Folter nicht überleben.
Zurück in der Zelle gibt er Valentin einen Großteil der Speisen. Außerdem hat er verschmutzte Bettwäsche heimlich gewaschen und getrocknet. Auf Valentins Bitte erzählt er den Film weiter. Leni sagt Werner, sie könne keinen Mann lieben, der „Frankreich in ein Schlachthaus verwandelt“, woraufhin dieser ihr einen Propagandafilm vorführen lässt, worin die Oberschicht künstlich Hungersnöte erzeugt, um die Menschen zu versklaven. Daraufhin ist Leni entgültig bereit, Werner zu unterstützen. Sie vereinbart ein Treffen mit dem Anführer der Widerstandsgruppe, um diesen die gewünschte Karte zu überreichen. Als der Mann sie sexuell bedrängt, ersticht sie ihn, wird aber von dessen Komplizen erschossen, während sie Werner umarmt. Die Erzählung Molinas wird durch Schreie unterbrochen. Der Gefangene trägt keine Kapuze mehr, es ist Dr. Americo, der in derselben Nacht von den Wärtern ermordet wird. Am nächsten Tag beschimpft der verzweifelte Valentin Molina als „verdammte Schwuchtel“. Später kehrt Molina mit einer Pralinenschachtel in Herzform in die Zelle zurück. Valentin entschuldigt sich bei ihm. Er sei immer so freundlich zu ihm, aber Valentin möchte sich nicht verpflichtet fühlen, ihn ebenso zu behandeln. Molina wünscht sich nichts mehr als die Freundschaft zu Valentin. In Rückblenden wird das unmittelbar zuvor stattfindende Gespräch Molinas mit dem Gefängnisleiter und den Geheimdienstagenten gezeigt. Der Anstaltsleiter kündigt an, Valentin wieder foltern zu lassen. Molina entgegnet, Valentin würde die Folter nicht überleben, da er körperlich bereits zu geschwächt sei. Daraufhin schlägt er vor, entlassen zu werden, da er von Valentin dann eventuell Informationen bekommen könnte. Der Direktor schlägt vor, Molina zur Bewährung in eine andere Zelle zu leben. Später erzählt Molina von „einer tropischen Insel“, einer „sonderbaren Insel“. Eine Frau ist dort gefangen durch ein riesiges Spinnennetz, welches aus ihren eigenen Körper entstanden ist. Eines Tages wird ein Schiffbrüchiger an den Strand gespült. Die Spinnenfrau gibt ihm zu essen und pflegt seine Wunden. Als der Mann erwacht, erkennt er eine Träne in ihren Augen. Auf Valentins Frage, warum dies so sei, weiß Molina keine Antwort. Molina gesteht Valentin seine Liebe. Valentin berührt in daraufhin zärtlich, während Molina dessen Narbe im Gesicht streichelt. Molina: „Du bist so lieb zu mir!“ Valentin erwidert: „Nein, Du bist so lieb zu mir!“ Die Männer haben Sex miteinander. Am nächsten Tag erwacht Molina und fasst sich an die Stirn, um Valentins Narbe zu fühlen. Dem verwunderten Valentin sagt er, er sei jetzt wie er. Molina fährt fort, er sei so „vollkommen glücklich“, es sei das „schönste Gefühl, sich vorstellen zu können, nie wieder unglücklich zu sein“. Molina wird erneut zum Gefängnisleiter gerufen, wo in der Geheimdienstmitarbeiter offen damit konfrontiert, in Valentin verliebt zu sein, da er weiterhin behaupte, Valentin hätte nichts gesagt. Molina wird daraufhin auf Bewährung entlassen. In der Zelle versucht Valentin Molina beim Abschied zu überreden, telefonisch eine Nachricht an Lydia weiterzugeben. Molina weigert sich zunächst und gesteht schließlich unter Tränen, dass er am liebsten bei Valentin bleiben würde. In seinen Leben habe er nur zwei Menschen wirklich geliebt, seine Mutter und Valentin. Valentin verspricht beim Einschlafen an Molina und dessen „verrückten Filmen“ zu denken. Molina muss ihm versprechen, sich nie mehr von jemanden demütigen und erniedrigen zu lassen. Die Männer umarmen sich und küssen sich schließlich leidenschaftlich. Molina wird entlassen und durch Mitarbeiter des Amtes für politische Ordnung observiert, da diese, wie eine Stimme aus dem Off mitteilt, erwarten, dass dieser sie zu Valentins Kader führt. Molina geht zunächst seine Mutter und sucht am Abend seinen früheren Bekanntenkreis in einer Variete-Show auf. Auf der Bühne stimmt ein Transvestit ein Lied für „Schwester Luisa“ an, von der eine „verlogenen Gesellschaft“ eine „unsinnige Buße“ verlangte. Nach einer kurzen Begegnung mit Gabriel verbringt Molina die nächsten Tage apathisch und isoliert vor dem Fenster seiner Dachgeschosswohnung sitzend, was auch seine Bewacher verwundert. Eines Abends führt er von einer Telefonzelle in einer U-Bahn ein kurzes Gespräch, um eine Nachricht von Valentin zu überbringen. Ein persönliches Treffen wird vorgeschlagen, wobei Molina als Erkennungszeichen sein rotes Halstuch vereinbart. Am nächsten Tag trifft er Lydia in der Innenstadt. Als er zu ihr ins Taxi steigen möchte, versucht die Geheimpolizei Lydia und ihn festzunehmen. Das Taxi fährt davon, während Molina durch Seitenstraßen läuft. Als er den Wagen einholt, schießt Lydia mehrmals auf ihn, vermutlich da sie ihn für einen Spitzel der Junta hält. Molina wird in das Auto der Geheimpolizei gezerrt, wo ihm suggeriert wird, er werde in ein Klinikum gebracht, wenn er die Telefonnummer verrate. Der schwer verletzte Molina stirbt, ohne etwas zu sagen. Sein Leichnam wird auf einer Müllhalde abgelegt. Aus dem Off ertönt erneut eine Stimme: die Zielperson sei von Extremisten getötet worden, mit denen sie vermutlich fliehen wollte. Molina war, nach Ansicht des Geheimdienstes, tiefer als bisher vermutet in die Gruppe verstrickt. Im Gefängniskrankenhaus verabreicht ein Pfleger dem schwer verletzten Valentin verbotenerweise Morphium. Plötzlich erscheint Marta, die in bei der Hand nimmt. Gemeinsam laufen sie durch den Zellentrakt. Valentin fragt nach Molina, woraufhin Marta entgegnet, er allein wisse, ob er traurig oder glücklich war, als er starb. Die beiden öffnen das Tor und verlassen, ohne von jemanden aufgehalten zu werden, das Gefängnis. Die letzten Szenen zeigen das Paar auf der einsamen Insel aus Molinas Erzählung. Sie rudern davon, während Marta davon spricht, es sei ein kurzer, aber ein glücklicher Traum. Abspann. Dem Zuschauer ist bewusst, dass es sich um die Phantasien eines Sterbenden handelt.


===Hintergrund===
===Hintergrund===
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