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Eric Ambler (* 28.06.1909 in London; † 22.10.1998 ebd.), englischer Schriftsteller, gilt als einer der Begründer des Thrillers.
'''Eric Clifford Ambler''' OBE (* 28. Juni 1909 in London; † 22. Oktober 1998 ebenda) war ein britischer Schriftsteller. Ewurde als Autor von Spionageromanen bekannt und gilt heute als einer der Begründer des literarischen Genres des Thrillers. Er war (nacheinander) mit Louise Crombiee und Joahn Harrison verheiratet, lebte lange Zeit in Frankreich und Hollywood, zog 1968 in die Schweiz und kehrte im Jahr seines Todes nach London zurück.  


== Leben ==
Ambler wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. 1959 erhielt er den Crossed Red Herrings Award (CWA Gold Dagger) für Passage of Arms (dt.: Waffenschmuggel. Rowohlt, Reinbek 1963), 1964 den Edgar Allan Poe Award (Best Novel) für The Light of Day (dt.: Topkapi. Diogenes, Zürich 1969), 1972 den CWA Gold Dagger für The Levanter (dt.: Der Levantiner. Diogenes, Zürich 1973), 1974 den Grand Master der Schwedischen Krimiakademie (Svenska Deckarakademie), 1975 den Grand Master Award der Mystery Writers of America für besondere Leistungen im Krimi-Genre und gleichbleibend hohe schriftstellerische Qualität; 1976 erhielt er den Grand prix de littérature policière - International für Docteur Frigo (Original: Doctor Frigo; dt.: Doktor Frigo. Diogenes, Zürich 1975), 1979 den Prix Mystère de la critique für Les Trafiquants d'armes (Original: Passage of Arms; dt.: Waffenschmuggel. Rowohlt, Reinbek 1963) und 1986 den Cartier Diamond Dagger der britischen Crime Writers' Association für „herausragende Beiträge zum Krimi-Genre“.


Der Sohn einer Schaustellerfamilie schrieb zunächst (erfolglos) Theaterstücke. Nach dem Abbruch einer Ausbildung zum Elektroingenieur wandte er sich der Schauspielerei zu. Zugleich arbeitete er erfolgreich für eine Werbeagentur - durch die Erfindung des Namens "Mondscheinlicht" sorgte er dafür, dass eine Glühbirnenfabrik ihre ganze Fehlproduktion von Glühbirnen, die zu schwaches Licht gaben, verkaufen konnte. Schließlich ließ er sich in Frankreich nieder, um sich ganz dem Schreiben zu widmen.


1936 feierte er seinen ersten literarischen Erfolg. "The Dark Frontier" und fünf weitere Ambler-Romane dieser Periode gelten heute als Klassiker des literarischen Genres "Thriller". Nach seiner Eheschließung (1939 mit Louise Crombiee) ging er zur Army, wo er u.a. als britischer Verbindungsoffizier in Italien mit dem Amerikaner John Huston Propagandafilme für die Alliierten drehte. Seine Karriere als Drehbuchautor führte ihn 1957 nach Hollywood, wo er Joan Harrison, eine enge Mitarbeiterin Alfred Hitchcocks, heiratete. Ab 1950 schrieb er zusammen mit Charles Rodda unter dem Pseudonym Eliot Reed sowie unter seinem eigenen Namen eine weitere Reihe von Romanen. Amblers Storys zeichnen sich dabei meist durch die Behandlung von Themen aus, die in der Öffentlichkeit erst viel später und sehr kontrovers diskutiert wurden (beispielsweise Geldwäsche und Steuervermeidung in "Bitte keine Rosen mehr"). Seine Protagonisten sind fast immer „ganz normale Leute“. Diese geraten in eine für sie selbst undurchschaubare Gefahr, reagieren recht naiv und geraten immer tiefer hinein - um sich dann nach einem häufig unangenehmen Erwachen mit Müh und Not noch aus der Gefahr zu retten. Nach Umzügen in die Schweiz (1968) und nach London (1998) starb er 1998 in der Stadt seiner Geburt.
== Leben ==


== Auszeichnungen ==
Der Sohn einer Puppenspieler- und Schaustellerfamilie studierte eine zeitlang mit dem Berufsziel Ingenieur und arbeitete u.a. in einer Werbeagentur, bevor er mit "The Dark Frontier" (1936) seinen ersten literarischen Erfolg feierte, nach Frankreich zog, sich dort dann zunächst ganz der Schriftstellerei widmete und fünf weitere Thriller verfasste, die heute allesamt als Klassiker gelten.
Ambler war in erster Ehe mit Louise Crombiee (1939) und in zweiter mit Joan Harriso (1958), einer Mitarbeiterin von Alfred Hitchcock, verheiratet.
Während des 2. Weltkriegs drehte Ambler (als britischer Verbindungsoffizier in Italien) Propagandafilme mit John Huston und begann eine Karriere als Drehbuchautor, in deren Verlauf er 1957 nach Hollywood übersiedelte.
Ab 1950 schrieb er zusammen mit Charles Rodda unter dem Pseudonym Eliot Reed sowie unter seinem eigenen Namen eine weitere Reihe von Romanen. Themen seiner Werke waren Geldwäsche, Steuerhinterziehung (in: "Bitte keine Rosen mehr") und viele andere Themen, mit denen er seiner zeit voraus war. Die Helden seiner Romane sind „ganz normale Leute“, die etwas naiv auf eine undurchschaute Bedrohung reagieren und sich nach schmerzhaften Klärungsprozessen mit Müh und Not aus höchster Gefahr retten können.


*1959 Crossed Red Herrings Award (CWA Gold Dagger) für Passage of Arms (dt.: Waffenschmuggel. Rowohlt, Reinbek 1963)
*1964 Edgar Allan Poe Award - Best Novel für The Light of Day (dt.: Topkapi. Diogenes, Zürich 1969)
*1972 CWA Gold Dagger für The Levanter (dt.: Der Levantiner. Diogenes, Zürich 1973)
*1974 Grand Master der Schwedischen Krimiakademie (Svenska Deckarakademie)
*1975 Grand Master Award der Mystery Writers of America für besondere Leistungen im Krimi-Genre und gleichbleibend hohe schriftstellerische Qualität
*1976 Grand prix de littérature policière - International für Docteur Frigo (Original: Doctor Frigo; dt.: Doktor Frigo. Diogenes, Zürich 1975)
*1979 Prix Mystère de la critique für Les Trafiquants d'armes (Original: Passage of Arms; dt.: Waffenschmuggel. Rowohlt, Reinbek 1963)
*1986 Cartier Diamond Dagger der britischen Crime Writers' Association für „herausragende Beiträge zum Krimi-Genre“


== Werke ==
== Werke ==
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*1938 Epitaph for a Spy - Die Stunde des Spions. dt. von Peter Fischer; Fischer Frankfurt am Main *1963; seit 1979 unter dem Titel Nachruf auf einen Spion bei Diogenes Zürich; Neuübersetzung von Matthias Fienbork; Diogenes Zürich 2002; ISBN 978-3-257-23250-9
*1938 Epitaph for a Spy - Die Stunde des Spions. dt. von Peter Fischer; Fischer Frankfurt am Main *1963; seit 1979 unter dem Titel Nachruf auf einen Spion bei Diogenes Zürich; Neuübersetzung von Matthias Fienbork; Diogenes Zürich 2002; ISBN 978-3-257-23250-9
*1939 The Mask of Dimitrios - US-Titel: A Coffin for Dimitrios - Die Maske des Dimitrios 1944 von Jean Negulesco verfilmt (Die Maske des Dimitrios)
*1939 The Mask of Dimitrios - US-Titel: A Coffin for Dimitrios - Die Maske des Dimitrios 1944 von Jean Negulesco verfilmt (Die Maske des Dimitrios)
*1940 Journey Into Fear - Die Angst reist mit. dt. von Walter Hertenstein, Diogenes Zürich 1975;
*1940 Journey Into Fear - Die Angst reist mit. dt. von Walter Hertenstein, Diogenes Zürich 1975. Neuübersetzung von Matthias Fienbork, Diogenes Zürich 1996; ISBN 978-3-257-20181-9
Neuübersetzung von Matthias Fienbork, Diogenes Zürich 1996; ISBN 978-3-257-20181-9
 
*1951 Judgement on Deltchev - Der Fall Deltschev. dt. von Mary Brand und Walter Hertenstein, Diogenes Zürich 1975; ISBN 3-257-20178-8
*1951 Judgement on Deltchev - Der Fall Deltschev. dt. von Mary Brand und Walter Hertenstein, Diogenes Zürich 1975; ISBN 3-257-20178-8
*1953 The Schirmer Inheritance - Schirmers Erbschaft. dt. von Harry Reuss-Löwenstein, Th. A. Knust und Rudolf Barmettler, Fischer Frankfurt am Main 1955; Neuübersetzung von Nikolaus Stingl, Diogenes Zürich 2001; ISBN 978-3-257-23274-5
*1953 The Schirmer Inheritance - Schirmers Erbschaft. dt. von Harry Reuss-Löwenstein, Th. A. Knust und Rudolf Barmettler, Fischer Frankfurt am Main 1955; Neuübersetzung von Nikolaus Stingl, Diogenes Zürich 2001; ISBN 978-3-257-23274-5
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*1964 A Kind of Anger - Eine Art von Zorn. dt. von Susanne Feigl und Walter Hertenstein, Diogenes Zürich 1975. Neuübersetzung von Malte Krutzsch, Diogenes Zürich 1997; ISBN 978-3-257-20179-6
*1964 A Kind of Anger - Eine Art von Zorn. dt. von Susanne Feigl und Walter Hertenstein, Diogenes Zürich 1975. Neuübersetzung von Malte Krutzsch, Diogenes Zürich 1997; ISBN 978-3-257-20179-6
*1967 Dirty Story: A Further Account of the Life and Adventures of Arthur Abdel Simpson - Schmutzige Geschichte. dt. von Günter Eichel, dtv München 1972; ISBN 978-3-257-20537-4
*1967 Dirty Story: A Further Account of the Life and Adventures of Arthur Abdel Simpson - Schmutzige Geschichte. dt. von Günter Eichel, dtv München 1972; ISBN 978-3-257-20537-4
*1969 The Intercom Conspiracy - Das Intercom-Komplott. dt. von Dietrich Stössel, dtv München 1973
*1969 The Intercom Conspiracy - Das Intercom-Komplott. dt. von Dietrich Stössel; München 1973. Neuübersetzung von Dirk van Gunsteren, Diogenes Zürich 2000; ISBN 978-3-257-23154-0.
Neuübersetzung von Dirk van Gunsteren, Diogenes Zürich 2000; ISBN 978-3-257-23154-0
*1971 The Levanter - Der Levantiner. dt. von Tom Knoth, Diogenes Zürich 1975; ISBN 978-3-257-20223-6
*1971 The Levanter - Der Levantiner. dt. von Tom Knoth, Diogenes Zürich 1975; ISBN 978-3-257-20223-6
*1974 Doctor Frigo - Dr. Frigo. dt. von Tom Knoth und Judith Claassen, Diogenes 1975
*1974 Doctor Frigo - Dr. Frigo. dt. von Tom Knoth und Judith Claassen, Diogenes 1975. Neuübersetzung von Matthias Fienbork, Diogenes Zürich 2001; ISBN 978-3-257-23268-4
Neuübersetzung von Matthias Fienbork, Diogenes Zürich 2001; ISBN 978-3-257-23268-4
*1977 Send No More Roses - US-Titel: The Siege of the Villa Lipp - Bitte keine Rosen mehr
*1977 Send No More Roses - US-Titel: The Siege of the Villa Lipp - Bitte keine Rosen mehr
dt. von Tom Knoth, Diogenes Zürich 1980; ISBN 978-3-257-20887-0
dt. von Tom Knoth, Diogenes Zürich 1980; ISBN 978-3-257-20887-0.
*1981 The Care of Time - Mit der Zeit. dt. von Hans Hermann, Diogenes Zürich 1983
*1981 The Care of Time - Mit der Zeit. dt. von Hans Hermann, Diogenes Zürich 1983
Neuübersetzung von Matthias Fienbork, Diogenes Zürich 2000; ISBN 978-3-257-23131-1
Neuübersetzung von Matthias Fienbork, Diogenes Zürich 2000; ISBN 978-3-257-23131-1
*Waiting for Orders (Kurzgeschichten aus den Jahren 1930-1940, u.a. The Army of Shadows, The Intrusions of Dr. Czissar, The Blood Bargain)
*Waiting for Orders (Kurzgeschichten aus den Jahren 1930-1940, u.a. The Army of Shadows, The Intrusions of Dr. Czissar, The Blood Bargain)
*1985 Here Lies - Ambler by Ambler. Eine Autobiographie. dt. von Matthias Fienbork, Diogenes Zürich 1999; ISBN 978-3-257-21589-2.
*1985 Here Lies - Ambler by Ambler. Eine Autobiographie. dt. von Matthias Fienbork, Diogenes Zürich 1999; ISBN 978-3-257-21589-2.
*1993 The Story So Far - Wer hat Blagden Cole umgebracht? Lebens- und Kriminalgeschichten
*1993 The Story So Far - Wer hat Blagden Cole umgebracht? Lebens- und Kriminalgeschichten
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*Stefan Howald: Eric Ambler. Eine Biographie. Zürich: Diogenes 2002. ISBN 3-257-06325-3
*Stefan Howald: Eric Ambler. Eine Biographie. Zürich: Diogenes 2002. ISBN 3-257-06325-3
*Peter Lewis: Eric Ambler. New York: Continuum 1990. ISBN 0-8264-0444-8
*Peter Lewis: Eric Ambler. New York: Continuum 1990. ISBN 0-8264-0444-8
Weblinks [Bearbeiten]
 
==Weblinks ==
 
*Woods, Brett F. (2007) Beyond the Balkans. Eric Ambler and the British Espionage Novel 1936-1940. California Literary Review March 26.  http://calitreview.com/49 (16.06.09).
 


Dieser Beitrag basiert auf der dt. Wikipedia ("Eric Ambler") und wartet auf "Kriminologifizierung".
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