Edwin Sutherland: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Sohn eines College Präsidenten wuchs Sutherland in Ottawa (Kansas) und Grand Island (Nebraska) auf.  
Als Sohn eines College Präsidenten wuchs Sutherland in Ottawa (Kansas) und Grand Island (Nebraska) auf.  


1904 erwarb er den B.A.-Grad am Grand Island College. Danach unterrichtete er zunächst für zwei Jahre die Fächer Latain, Griechisch, Geschichte und Stenographie am Sioux Fall College (South Dakota).  
1904 erwarb er den B.A.-Grad am Grand Island College. Danach unterrichtete er zunächst für zwei Jahre die Fächer Latein, Griechisch, Geschichte und Stenographie am Sioux Fall College (South Dakota).  


1906 ging Sutherland an die University of Chicago und studierte Soziologie. Nach Abschluss folgte dort 1913 die Promotion zum Dokor der Soziologie (PhD). Die Vermutung liegt nah, dass der damals aufkommende ökologischen Ansatz der Chicagoer Schule auch ihn beeinflusste.  
1906 ging Sutherland an die University of Chicago und studierte Soziologie. Nach Abschluss folgte dort 1913 die Promotion zum Doktor der Soziologie (PhD). Die Vermutung liegt nah, dass der damals aufkommende ökologischen Ansatz der Chicagoer Schule auch ihn beeinflusste.  


Von 1913 - 1919 folgte eine Professor für Soziologie am William Jewell College (Missouri). Anschließend war er von 1919 - 1925 Assistenzprofessor für Soziologie an der University of Illinois.  
Von 1913 - 1919 folgte eine Professur für Soziologie am William Jewell College (Missouri). Anschließend war er von 1919 - 1925 Assistenzprofessor für Soziologie an der University of Illinois.  


Bereits 1921 beauftragte ihn der Dekan seiner Fakultät Edward C. Hayes, ein Lehrbuch der Kriminologie zu schreiben. Zwar belegte Sutherland Kurse für Kriminologie, sein Schwerpunkt war aber politische Ökonomie. Die damaligen Beweggründe Hayes Sutherland zu beauftragen sind unbekannt. Sutherland hatte in der Kriminolgie noch nicht publiziert und war ansich völlig unbekannt. Die erste Ausgabe von "Kriminologie" srschien 1924 war eine solide wissenschaftliche Arbeit.  
Bereits 1921 beauftragte ihn der Dekan seiner Fakultät Edward C. Hayes, ein Lehrbuch der Kriminologie zu schreiben. Zwar belegte Sutherland Kurse für Kriminologie, sein Schwerpunkt war aber politische Ökonomie. Die damaligen Beweggründe Hayes Sutherland zu beauftragen sind unbekannt. Sutherland hatte in der Kriminolgie noch nicht publiziert und war ansich völlig unbekannt. Die erste Ausgabe von "Kriminologie" erschien 1924 und war eine solide wissenschaftliche Arbeit.  


Von 1925 - 1926 war Sutherland dann Assozierter Professor für Soziologie an der University of Illinois.  Er wechselte 1926 - 1929 als ordentlicher Professor der Soziologie an der University of Minnesota und von 1930 - 1935 an der University of Chicago. Schließlich war er von 1935 - 1945 Dekan der Soziologiefakultät an der Indiana University.  
Von 1925 - 1926 war Sutherland dann Assoziierter Professor für Soziologie an der University of Illinois.  Er wechselte 1926 - 1929 als ordentlicher Professor der Soziologie an die University of Minnesota und von 1930 - 1935 an die University of Chicago. Schließlich war er von 1935 - 1945 Dekan der Soziologiefakultät an der Indiana University.  


Während dieser Zeit veröffentlichte er drei Bücher, "Zwanzig obdachlose Männer" (1936), "Der Professionelle Dieb" (1937) und die die dritte Auflage seines 1924 begündeten Lehrbuch, was fortan "Grundlagen der Kriminologie" (1939) heißt.
Während dieser Zeit veröffentlichte er drei Bücher, "Zwanzig obdachlose Männer" (1936), "Der Professionelle Dieb" (1937) und die die dritte Auflage seines 1924 begündeten Lehrbuchs, was fortan "Grundlagen der Kriminologie" (1939) heißt.


Sutherland war Gastprofessor an der University of Kansas (1918), Northwestern University (1922), University of Washington, (1942).  
Sutherland war Gastprofessor an der University of Kansas (1918), Northwestern University (1922), University of Washington, (1942).  
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Zu seinen Studenten gehörten Albert Cohen, Lloyd Ohlin, Karl Schuessler, sowie Donald Cressey.  
Zu seinen Studenten gehörten Albert Cohen, Lloyd Ohlin, Karl Schuessler, sowie Donald Cressey.  


Sutherland begleitete zahlreiche Präsidentenämter, z. B. des "Indiana University Institute of Criminal Law and Criminology" (Indiana Universitätsinstituts für Strafrecht und Kriminologie), der "American Prison Association" (Amerikanischen Gefängnis Vereinigung), der "Chicago Academy of Criminology" (Chicago Akademie der Krimonologie) und der "Sociological Research Association" (Soziologische Forschungsvereinigung). Sein wohl bedeutsamtetes Amt war das des 29. Präsidenten der der "American Sociological Association" (Amerikanischen Soziologischen Gesellschaft).  
Sutherland begleitete zahlreiche Präsidentenämter, z. B. des "Indiana University Institute of Criminal Law and Criminology" (Indiana Universitätsinstituts für Strafrecht und Kriminologie), der "American Prison Association" (Amerikanischen Gefängnis Vereinigung), der "Chicago Academy of Criminology" (Chicago Akademie der Krimonologie) und der "Sociological Research Association" (Soziologische Forschungsvereinigung). Sein wohl bedeutsamtetes Amt war das des 29. Präsidenten der "American Sociological Association" (Amerikanischen Soziologischen Gesellschaft).  


== Werk ==
== Werk ==


=== Allgemein ===
=== Allgemeines ===
   
   
Sutherland ist ein Hauptvertreter innerhalb der soziologischen Kriminalitätstherorien. Seine schärfsten Angriffe richteten sich gegen biologische Erklärungen von kriminellen Verhaltens. Voraussetzung von Kriminalität war für ihn das Lernen, als soziales Produkt, getrennt von den funktionalen Bereichen Körper und Geist. In einer Reihe von Buchbesprechungen, die im Zeitraum von 1934 - 1951 veröffentlicht wurden, griff er scharf die mit biologischen Elementen verbunden Theorien an, unter anderen die von E. A. Hooton, William H. Sheldon, Sheldon und Eleonore Glueck. Diese Rezensionen waren für Sutherland ein wesentlicher Bestandteil zur Fundamentierung der Kriminalität als soziales Verhalten.   
Sutherland ist ein Hauptvertreter innerhalb der soziologischen Kriminalitätstherorien. Seine schärfsten Angriffe richteten sich gegen biologische Erklärungen von kriminellen Verhaltens. Voraussetzung von Kriminalität war für ihn das Lernen, als soziales Produkt, getrennt von den funktionalen Bereichen Körper und Geist. In einer Reihe von Buchbesprechungen, die im Zeitraum von 1934 - 1951 veröffentlicht wurden, griff er scharf die mit biologischen Elementen verbundenen Theorien an, unter anderen die von E. A. Hooton, William H. Sheldon, Sheldon und Eleonore Glueck. Diese Rezensionen waren für Sutherland ein wesentlicher Bestandteil zur Fundamentierung der Kriminalität als soziales Verhalten.   


=== Der Professionelle Dieb ===
=== Der Professionelle Dieb ===


In seinem Buch "Der professionelle Dieb" (1939) kam Sutherland zum dem Schluss, dass nicht jeder ein professioneller Dieb sein kann, sondern man muss in einer Gruppe von professionellen Dieben akzeptiert und geschult werden.  
In seinem Buch "Der professionelle Dieb" (1939) kam Sutherland zu dem Schluss, dass nicht jeder ein professioneller Dieb sein kann, sondern man muss in einer Gruppe von professionellen Dieben akzeptiert und geschult werden.  


Der professionelle Dieb, stielt beruflich. Er macht das Stehlen zur regulären Geschäftstätigkeit und plant jede Ausführung sorgfältig. Er hat verschiedene Fähigkeiten und Methoden, die sich von denen der anderen professionellen Kriminellen unterscheiden. Er ist in der Regel auf Wanderschaft und kommt in alle Städte der USA.  
Der professionelle Dieb, stielt beruflich. Er macht das Stehlen zur regulären Geschäftstätigkeit und plant jede Ausführung sorgfältig. Er hat verschiedene Fähigkeiten und Methoden, die sich von denen der anderen professionellen Kriminellen unterscheiden. Er ist in der Regel auf Wanderschaft und kommt in alle Städte der USA.  


Der professionelle Dieb ist sehr freundlich. Ein Dieb warnt nicht nur andere Diebe vor der Gefahr, sondern er vermeidet auch Dinge, die andere Diebe in Gefahr bringen, sie helfen einander bei Schwierigkeiten. Diebe lassen sich selten von persönlichen Gefühlen beeinflussen. Sie sind alle vereint verbunden gegenüber den Strafverfolgungsbehörden   
Der professionelle Dieb ist sehr freundlich. Ein Dieb warnt nicht nur andere Diebe vor der Gefahr, sondern er vermeidet auch Dinge, die andere Diebe in Gefahr bringen, sie helfen einander bei Schwierigkeiten. Diebe lassen sich selten von persönlichen Gefühlen beeinflussen. Sie sind alle vereint verbunden gegenüber den Strafverfolgungsbehörden.  


Der professionelle Dieb lebt in der Unterwelt, zeigt sich Verständnisvoll und hat exellente Beziehungen. Da die Unterwelt eine exklusive Gesellschaft ist, ist es notwendig, dass der Fremde identifiziert wird, bevor er eingelassen wird. Die besondere Sprache der Unterwelt ist beispielsweise ein Beleg für die Isolation und Identifikation.   
Der professionelle Dieb lebt in der Unterwelt, zeigt sich verständnisvoll und hat exellente Beziehungen. Da die Unterwelt eine exklusive Gesellschaft ist, ist es notwendig, dass der Fremde identifiziert wird, bevor er eingelassen wird. Die besondere Sprache der Unterwelt ist beispielsweise ein Beleg für die Isolation und Identifikation.   


Differentielle Kontakte bestimmen wer zum professionellen Dieb wird.  
Differentielle Kontakte bestimmen wer zum professionellen Dieb wird.  
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