Der Mord im Zusammenhang des Tötens: Unterschied zwischen den Versionen

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Fragen wir Leute auf der Straße, dann werden sie aber trotz der Antiquiertheit Garofalos etwas daran finden. Sie werden allerdings keine abstrakten Definitionen liefern, sondern sehr konkrete Beispiele. Auf die Frage - was ist ein Verbrechen - werden die meisten Menschen ohne nachzudenken einfach antworten: Na ja, ein Verbrechen, das ist zum Beispiel ein Mord.
Fragen wir Leute auf der Straße, dann werden sie aber trotz der Antiquiertheit Garofalos etwas daran finden. Sie werden allerdings keine abstrakten Definitionen liefern, sondern sehr konkrete Beispiele. Auf die Frage - was ist ein Verbrechen - werden die meisten Menschen ohne nachzudenken einfach antworten: Na ja, ein Verbrechen, das ist zum Beispiel ein Mord.


Die populäre Bedeutung des Mordes steht natürlich - das fiel schon Hans Magnus Enzensberger (1964: 10) auf - "in keinem Verhältnis zur Kriminalstatistik, in der ganz andere Delikte die Hauptrolle spielen. Obwohl er relativ selten ist, spielt der Mord im allgemeinen Bewußtsein eine Schlüsselrolle. Kraft seines Beispiels wird überhaupt erst verstanden, was ein Verbrechen ist" (Enzensberger 1964: 10).
Diese Bedeutung des Mordes steht natürlich (Enzensberger 1964: 10) "in keinem Verhältnis zur Kriminalstatistik, in der ganz andere Delikte die Hauptrolle spielen. Obwohl er relativ selten ist, spielt der Mord im allgemeinen Bewußtsein eine Schlüsselrolle. Kraft seines Beispiels wird überhaupt erst verstanden, was ein Verbrechen ist" (Enzensberger 1964: 10).


:Hier setzt die Kriminologie gerne ein, um zu beweisen, dass und wie nützlich sie sein kann. Wenn man nur auf uns hörte, so der Refrain dieses Kanons der Medienkriminologen, wenn man nur auf uns hörte, dann wüßte man längst, dass und wie unsinng es ist, diese Furcht zu haben, weil doch die Zahl der Morde gar nicht ansteigt, weil doch kleine Kinder immer sicherer vor pädophilen Angriffen mit Todesfolge sind. Und überhaupt nimmt die Gewalt doch ab und ist alles nicht so schlimm.
:Hier setzt die Kriminologie gerne ein, um zu beweisen, dass und wie nützlich sie sein kann. Wenn man nur auf uns hörte, so der Refrain dieses Kanons der Medienkriminologen, wenn man nur auf uns hörte, dann wüßte man längst, dass und wie unsinng es ist, diese Furcht zu haben, weil doch die Zahl der Morde gar nicht ansteigt, weil doch kleine Kinder immer sicherer vor pädophilen Angriffen mit Todesfolge sind. Und überhaupt nimmt die Gewalt doch ab und ist alles nicht so schlimm.
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