Defensible space - theory ("Raumverteidigungstheorie" / Theorie des wehrhaften bzw. verteidigungsfähigen Raumes): Unterschied zwischen den Versionen

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Die gemeinschaftlichen Räume waren nach Newman von den privaten Räumen abgetrennt und zu sehr isoliert, so dass diese bauliche Gestaltung demnach der Grund für den Untergang Pruitt-Igoe gewesen sein soll (vgl. Newman 1996: 10). Trotz des Vandalismus und der Kriminalität in den Eingangsbereichen, Eingangshallen, Treppenhäusern, Fahrstühlen und Korridoren stellte sich die Wohnqualität innerhalb der privaten Wohnungen deutlich anders dar.  Newman schlussfolgert daraus, dass die Bewohner nur diejenigen Räume sorgsam behandelten und kontrollierten, die sie als ihr Eigentum betrachteten (vgl. ebd.: 11). Wenn ein Raum wenigen Familien zur Verfügung stand, dann betrachteten diese Familien den Raum als ihr Eigentum und entwickelten ein Verantwortungsgefühl gegenüber den Nachbarn und der Umgebung. In den Gemeinschaftsbereichen fiel die Unterscheidung zwischen berechtigten Bewohnern und Fremden allerdings schwer. Die dadurch entstehende Anonymität begünstigte die Gelegenheiten für abweichendes Verhalten (vgl. Schwind 2013: 359).
Die gemeinschaftlichen Räume waren nach Newman von den privaten Räumen abgetrennt und zu sehr isoliert, so dass diese bauliche Gestaltung demnach der Grund für den Untergang Pruitt-Igoe gewesen sein soll (vgl. Newman 1996: 10). Trotz des Vandalismus und der Kriminalität in den Eingangsbereichen, Eingangshallen, Treppenhäusern, Fahrstühlen und Korridoren stellte sich die Wohnqualität innerhalb der privaten Wohnungen deutlich anders dar.  Newman schlussfolgert daraus, dass die Bewohner nur diejenigen Räume sorgsam behandelten und kontrollierten, die sie als ihr Eigentum betrachteten (vgl. ebd.: 11). Wenn ein Raum wenigen Familien zur Verfügung stand, dann betrachteten diese Familien den Raum als ihr Eigentum und entwickelten ein Verantwortungsgefühl gegenüber den Nachbarn und der Umgebung. In den Gemeinschaftsbereichen fiel die Unterscheidung zwischen berechtigten Bewohnern und Fremden allerdings schwer. Die dadurch entstehende Anonymität begünstigte die Gelegenheiten für abweichendes Verhalten (vgl. Schwind 2013: 359).


Dieses Phänomen beobachtete Newman auch in den Hochhäusern in New York und kam dabei zu dem Ergebnis, dass Hochhäuser mit mehr als fünf Stockwerken deutlich stärker belastet waren als Mehrfamilienhäuser mit bis zu drei Stockwerken (vgl. Schwind 2013: 358). Die Kriminalitätsrate stieg zudem nahezu proportional zu der Gebäudehöhe an (vgl. Newman 1972: 27). Er stellte allerdings ebenso fest, dass auch die Sozialstruktur der Bewohner Einfluss auf die Kriminalität habe (Kube 1982: 22).
Dieses Phänomen beobachtete Newman auch bei Untersuchungen von Hochhäusern in New York und kam dabei zu dem Ergebnis, dass Hochhäuser mit mehr als fünf Stockwerken deutlich stärker belastet waren als Mehrfamilienhäuser mit bis zu drei Stockwerken (vgl. Schwind 2013: 358). Die Kriminalitätsrate stieg zudem nahezu proportional zu der Gebäudehöhe an (vgl. Newman 1972: 27). Er stellte allerdings ebenso fest, dass auch die Sozialstruktur der Bewohner Einfluss auf die Kriminalität habe (Kube 1982: 22).


Die Theorie von Newman umfasst somit hauptsächlich Maßnahmen der sekundären Kriminalprävention und fokussiert sich schwerpunktmäßig auf die Tatgelegenheit nach dem situationsbezogenen Ansatz als auch in geringerem Umfang auf Täter und Opfer.
Die Theorie von Newman umfasst somit hauptsächlich Maßnahmen der sekundären Kriminalprävention und fokussiert sich schwerpunktmäßig auf die Tatgelegenheit nach dem situationsbezogenen Ansatz als auch in geringerem Umfang auf Täter und Opfer.
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