Die aus Kokain und Natron hergestellte Droge Crack wird z.B. in kleinen Pfeifen oder aus perforierten Coca-Cola-Dosen oder aus alu-folien-bedeckten Wassergläsern geraucht und wirkt (wie auch das Rauchen einer normalen Zigarette - nur eben unvergleichlich stärker als das Nikotin) nach ca. 7 Sekunden wie ein Blitz aus heiterem Himmel auf das zentrale Nervensystem. Der einst auf Heroin gemünzte Spruch "It's so good, you shouldn't even try it" ist hier angebracht. Denn ein grosses Therapiehindernis bei Crack-Süchtigen ist die Tatsache, dass keine der üblichen Alltagsvergnügungen mit dem Erlebnis des (ersten) Crack-Genusses konkurrieren kann - die Aussicht, ein normales Leben mit Familie, Fussball und den üblichen sexuellen Vergnügungen zu führen, ist für Crack-Erfahrene nicht gerade berauschend.

Vielleicht sagt man deshalb, Crack sei die Droge mit dem höchsten psychischen Abhängigkeitspotenzial. Der Rauch riecht nach verbranntem Polystyrol. Der Name „Crack“ ist zurückzuführen auf das Knacken, das beim Verbrennen der kleinen Klumpen entsteht. Crack sind Kristallkörner („Rocks“), welche bei 96 °C mit knackendem („to crack“) oder knisterndem („to crackle“) Geräusch als freie Base verdampfen. Eine weitere Theorie zum Namen "Crack" bezieht sich auf das Abkühlen des synthetisierten und erhitzten Stoffes, indem er über einen Eisblock gegossen wird, der dann aufplatzt.

Diese Form von rauchbarem Kokain hat sich im Gegensatz zur Kokainbase (Freebase) in der Szene durchgesetzt, da es wesentlich einfacher, ungefährlicher und mit leichter verfügbaren Mitteln herstellbar ist. Ihre Farbe variiert zwischen gelblich-weiß und rosa.

Hergestellt wird Crack, indem Kokainsalz mit Natriumhydrogencarbonat („Natron“) vermischt und erhitzt wird. In den USA wird dazu Backpulver verwendet, welches dort ausschließlich aus Natriumhydrogencarbonat besteht, während dem Backpulver in Deutschland meist noch Säuerungsmittel und Stärke zugesetzt werden, was es zur Herstellung von Crack ungeeignet macht.[3] Während dieses Verbackens findet ein Ionentausch statt: Wurde Kokain-Hydrochlorid als Ausgangssubstanz verwendet, entsteht das Crack als ein Gemisch aus Kochsalz und Kokain-Hydrogencarbonat. Bei diesem Prozess kommt es laut verschiedener Quellen nicht zu einem Aufreinigungseffekt.[4][5] Anderen Quellen zufolge gibt es noch andere Herstellungsvarianten, die mit einer Erhöhung der Reinheit einhergehen.[6] So wird ein Reinheitsgehalt von 80-100 % angegeben, gegenüber 30-60 % des "üblichen" Straßenkokains (Salzform).[7] Wirkung

Die Wirkung ist ähnlich der Wirkung von anderen Kokain-Zubereitungsformen, nur viel stärker. Der Körper nimmt Crack zudem über die Lunge wesentlich schneller als geschnupftes Kokain über die Nasenschleimhäute auf. Nach ca. 10 Sekunden erreichen die Kokainmoleküle die Nervenzellen des Gehirns. Die Intensität richtet sich nach Menge und körperlicher Verfassung. Crack wirkt euphorisierend und stimmungsaufhellend, so dass sich der Konsument energiegeladen fühlt. Er empfindet eine gesteigerte Aufmerksamkeit, fühlt sich wacher und die Leistungsfähigkeit steigt scheinbar. Er verspürt einen starken Redezwang und gesteigertes sexuelles Verlangen. Auch besteht die Neigung zur Selbstüberschätzung bis hin zum Größenwahn.[8] Während des Konsums kann unkontrollierbares Zittern oder Zucken auftreten. Auch kann es zu Schwächegefühlen, Paranoia, Hautjucken und Bluthochdruck oder zu Einsamkeitsgefühlen kommen. Das Umfeld kann feindselig wirken, es kann zu schizophrenieähnlichen Zuständen wie auch zu Verfolgungswahn und Wahnvorstellungen kommen.[9] Crack kann Auslöser einer Drogenpsychose sein, Überdosierung kann zum Herzstillstand führen. Die Rauschwirkung hält allerdings nur 5 bis 15 Minuten an. Relativ unmittelbar danach kommt es häufig zu dem heftigen Verlangen, einen erneuten Rausch zu erzeugen. Dieses Phänomen ist der Hauptgrund für das hohe Abhängigkeitspotential. Hohes Abhängigkeitspotential

Crack ist die Droge mit dem höchsten Abhängigkeitspotenzial, gefolgt von Nikotin und Heroin.[1][10][11] Es besteht sogar eine Abhängigkeitsgefahr für einige Erstkonsumenten.[12][13][14] Wie bei Kokain(-hydrochlorid) besteht eine große Gefahr darin, dass nach dem Konsum (bzw. dem "Runterkommen") sehr schnell das Bedürfnis entsteht, mehr zu konsumieren. Dies nennt man "Craving" (engl.: Begierde, Verlangen), was bei der schneller an- und auch wieder abflutenden Wirkung von Crack im Vergleich zu Kokain als wesentlich gravierender empfunden wird, so dass häufig bereits einige Minuten nach dem Konsum der nächste "Stein" geraucht wird. So kann eine extreme Konsumdynamik entstehen, die zum einen in langen "Binges" (engl.: Episoden mit rasch aufeinanderfolgenden Konsumakten) resultieren kann, zum anderen auch zu einer raschen Entwicklung einer Abhängigkeit, bei der innerhalb kurzer Zeit eine Gewöhnung an die Substanz aufgebaut wird. Zur Erzielung des gleichen Effekts müssen deshalb die Dosen gesteigert werden (Tachyphylaxie). Die Entzugserscheinungen, die unmittelbar nach dem Rauchen eintreten und über Wochen anhalten können, werden von allen Konsumenten übereinstimmend als sehr unangenehm beschrieben.[15] Folgende körperliche Entzugserscheinungen können auftreten: unkontrolliertes Muskelzucken, Zittern bis hin zu Schüttelfrost, Schwächegefühl und Müdigkeit, Hautjucken, Bluthochdruck, Kreislaufzusammenbrüche. Zudem ist bei Langzeitkonsumenten ähnlich wie bei Langzeitabhängigen von Kokain ein Ausfallen der Zähne ein schwerwiegender gesundheitlicher Aspekt. Schwerwiegend sind zudem oft die psychischen Begleiterscheinungen: Charakterveränderung Der Konsument fühlt sich einsam und er wird häufig von der Umwelt als aggressiv wahrgenommen. Wahnvorstellungen, Psychosen, Dermatozoenwahn Soziale Vereinsamung Verfügbarkeit, Preise und Verbreitung

Gehandelt wird Crack in Form kleiner Klumpen, auch Steine („rocks“) genannt, die in Mengen ab einem zehntel Gramm ab ca. 5 € verkauft werden. Auf dem Schwarzmarkt bezahlt man für 1 kg ca. 48.000 €. Eine Konsumeinheit ist relativ billig; aufgrund der oft extremen Konsumdynamik kann es jedoch dazu kommen, dass innerhalb kurzer Zeiträume sehr viel Geld für die Droge ausgegeben wird. Der Münchner Liedermacher Konstantin Wecker gab nach seiner Festnahme an, er habe für 1,6 Kilogramm Kokain (das er zu Crack aufkochte) einen Grammpreis von 100 Mark bezahlt - also rund 160.000 Mark insgesamt - und zwar innerhalb eines halben Jahres.[9] In Deutschland ist Crack vor allem in großstädtischen Szenen von Konsumenten harter Drogen verbreitet, wobei deutliche Schwerpunkte in Frankfurt am Main, Hamburg und Hannover auszumachen sind. Viele gewohnheitsmäßige Crackkonsumenten waren zuvor bereits heroin- und/ oder kokainabhängig. Viele Konsumenten finanzieren ihre Sucht durch Beschaffungskriminalität und Beschaffungsprostitution, da sie keine andere Möglichkeit sehen, die hohen Geldbeträge, die ihre Abhängigkeit fordert, aufzubringen. Rechtslage

Aufgrund der Aufführung in Anlage III des BtMG ist Kokain (Methyl(3beta-(benzoyloxy)tropan-2beta-carboxylat)) ein verkehrs- und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel.[16] Ausgenommen hiervon ist d-Kokain (Methyl(3beta-(benzoyloxy)tropan-2alpha-carboxylat)), das in Anlage II aufgeführt ist, was bedeutet, dass es zwar verkehrs-, nicht aber verschreibungsfähig ist.[17] Der Umgang mit Kokain ist ohne entsprechende Genehmigung strafbar. Genaueres hierzu ist dem Artikel über das deutsche Betäubungsmittelrecht zu entnehmen. Bei Eingriffen am Auge darf ein Augenarzt Kokainlösung bis zu einer Konzentration von 20 % für den Praxisbedarf verschreiben. Filmische Rezeption

Jungle Fever Regie: Spike Lee - Crack ist nicht Hauptthema, wird aber klar thematisiert, die Verrohung durch Crack wird gezeigt New Jack City Darsteller: Wesley Snipes, Ice-T und Mario van Peebles - zeigt den Aufstieg und Fall eines Drogenbarons in New York Traffic – Macht des Kartells Regie: Steven Soderbergh - Eine der Figuren konsumiert mehrmals im Film Crack und auch die Folgen sind zu beobachten. Life Is Hot In Cracktown Regie: Buddy Giovinazzo - Eine Sozialstudie in Form eines Spielfilmes, nach Giovinazzos gleichnamigen Roman. „Bum Fights“ Der "Schauspieler" "Bling Bling" konsumiert mehrmals Crack in einem Casino „Crackheads Gone Wild“ Eine Dokumentation über Cracksüchtige in Atlanta „Haltlos“ (Originaltitel: „Floundering“) Regie: Peter McCarthy - Aus einer Laune heraus entschließt sich der Protagonist, einer Runde von Crackrauchern beizutreten, nachdem er ihnen vorgehalten hat, sie zerstörten ihr Leben. Half Nelson (2006) Regie: Ryan Fleck. Mit Ryan Gosling und Shareeka Epps.

Literatur

  • Stöver, H./ Prinzleve, M. (Hg.): Kokain und Crack. Pharmakodynamiken, Verbreitung und Hilfeangebote. Freiburg: Lambertus 2004. ISBN 3-7841-1494-6
  • Stoppard, Dr. Miriam: Alles über Drogen. Berlin: Urania-Ravensburger, 2000. ISBN 3-332-01083-2
  • Konstantin Wecker: Es gibt kein Leben ohne Tod. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1999. ISBN 3-462-02817-0

Weblinks

  • Crack (Droge) in: de.wikipedia. Dieser Beitrag ist eine Baustelle. Er besteht aus einem wenig veränderten dt.wikipedia Artikel über dasselbe Stichwort.