Beschaffungskriminalität: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 63: Zeile 63:




Die deutsche Drogenpolitik kriminalisiert den Produzenten, den Händler sowie den Drogenkonsumenten selbst. Drogenkonsum wird als abweichendes Verhalten und als Krankheit definiert und stellt deshalb ein gesellschaftliches Problem dar. Dieses Problem wird in Deutschland unter Strafe gestellt, um einesrseits abzuschrecken, andererseits Therapiemotivation zu erzeugen. Die Konsumenten illegaler Drogen nehmen eine Position zwischen der strafrechtlichen Verfolgung und der ihnen unterstellten Behandlungsbedürftigkeit ein. Diese beiden politischen Perspektiven gehen davon aus, dass die Reduktion von Rauschgift- und Beschaffungskriminalität sowie eine Therapiemotivation der Drogenabhängigen nur mit Hilfe des staatlichen Zwangs erfolgen können. Der Gebrauch von illegalen Substanzen wie beispielsweise Heroin, führt, sobald er öffentlich wird, zur Stereotypisierung, Diskriminierung und Ausschluss. Die zentralen politischen Rahmenbedingungen der  Drogenpolitik basieren auf Grundannahmen, die speziell im Drogenbereich von Werteentscheidungen abhängen. Die Gesellschaft illealisiert den Gebrauch, Besitz und Erwerb von bestimmten Substanzen und macht aus diesen Handlungen somit einen Straftatbestand. Auf die Konsumenten wird von staatlicher Seite ein Verfolgungsdruck ausgeübt, mit dem Ziel die Konsumentenzahl möglcihst gering zu halten. Auf der anderen Seite entspringt ein großer Teil der aktuellen psychischen, physischen und sozialen Probleme der Heroinkunsumenten aus der repressiven Drogenpolitik.  
Die deutsche Drogenpolitik kriminalisiert den Produzenten, den Händler sowie den Drogenkonsumenten selbst. Drogenkonsum wird als abweichendes Verhalten und als Krankheit definiert und stellt deshalb ein gesellschaftliches Problem dar. Dieses Problem wird in Deutschland unter Strafe gestellt, um einesrseits abzuschrecken, andererseits Therapiemotivation zu erzeugen. Die Konsumenten illegaler Drogen nehmen eine Position zwischen der strafrechtlichen Verfolgung und der ihnen unterstellten Behandlungsbedürftigkeit ein. Diese beiden politischen Perspektiven gehen davon aus, dass die Reduktion von Rauschgift- und Beschaffungskriminalität sowie eine Therapiemotivation der Drogenabhängigen nur mit Hilfe des staatlichen Zwangs erfolgen können. Der Gebrauch von illegalen Substanzen wie beispielsweise Heroin, führt, sobald er öffentlich wird, zur Stereotypisierung, Diskriminierung und Ausschluss. Die zentralen politischen Rahmenbedingungen der  Drogenpolitik basieren auf Grundannahmen, die speziell im Drogenbereich von Werteentscheidungen abhängen. Die Gesellschaft illealisiert den Gebrauch, Besitz und Erwerb von bestimmten Substanzen und macht aus diesen Handlungen somit einen Straftatbestand. Auf die Konsumenten wird von staatlicher Seite ein Verfolgungsdruck ausgeübt, mit dem Ziel die Konsumentenzahl möglchst gering zu halten. Auf der anderen Seite entspringt ein großer Teil der aktuellen psychischen, physischen und sozialen Probleme der Heroinkunsumenten aus der repressiven Drogenpolitik.  
 
Modelle der deutschen Drogenpolitik
 
Jedes der folgenden aufgeführten Modelle ist in seiner Struktur abhängig von kommunalpolitischen Entscheidungen zur Regulierung des Drogenproblems sowie von den politischen Rahmensetzungen des Landes und/oder der Bundesregierung und der jeweiligen gültigen Drogengesetzen. Während noch vor einigen Jahren das Modell der Kontrolle, und später das therapeutische Modell vorherrschend waren, setzt sich jetzt auch in Deutschland neben diesen bestehnden Modellen das Modell der Schadensminderung zunehmend durch. Die Inhalte dieser Modelle werden im Folgenden kurz beschrieben.
 
Das Modell der Kontrolle
 
Ziel dieses Modells ist die Kontrolle der Drogenproblematik, die Repression, das Meistern des Drogenproblems. Die drogenpolitischen Akteure stellen den Abstinenzgedanken in den Vordergrund und handeln nach der Vorstellung einer drogenfreien Gesellschaft. Es geht um eine umfassende soziale und politische Kontrolle des Drogenhilfesystems. Der Anspruch einer drogenfreien Gesellschaft schließt Modelle wie beispielsweise die Vergabe von Heroin an Schwerstabhängige, gänzlich aus.
 
Das therapeutische Modell
 
Drogensucht wird hier als Krankheit definiert. Der Staat ist zur Wahrung der Volksgesundheit legitimiert und somit verpflichtet, die Drogenabhängigen zu heilen. Die Drogensucht als Krankheit wird allerdings nur symptomatisch behandelt, daher werden die sozialen Bedingungen der Drogenproblematik nicht berücksichtigt. Das therapeutische Modell zeichnet sich aus durch die absolute Ausrichtung auf das Ziel Abstinenz, die Behandlung der Drogensucht und die Dominanz staatlicher Einrichtungen.
 
Das Modell der Schadensminderung




36

Bearbeitungen