Autonome Nationalisten: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte der ''Autonomen Nationalisten''  ==
== Geschichte der ''Autonomen Nationalisten''  ==


Bei den ''Autonomen Nationalisten'' (''AN'') handelt es sich um eine politische Strömung innerhalb des militanten Neonazismus in Deutschland, sie sind eine Erscheinung im Spektrum der gewaltbereiten Rechtsextremisten. Die Namensgebung der ''Autonomen Nationalisten'' wurde durch die ursprüngliche Bezeichnung der „Freien Kräfte“ und der „Freien Nationalisten“ ersetzt. Das Adjektiv „ autonom“ steht in diesem Zusammenhang für die Ähnlichkeit zu linksautonomen Gruppierungen, in Bezug auf deren Erscheinungs- und Aktionsformen, als auch in Konkurrenz zu anderen konventionellen rechten Kameradschaften. Die Bezeichnung ''AN'' tauchte dann aber im Jahre 2002 als aktionsorientierte Gruppierung zum ersten Mal im Bundesgebiet auf. Gründe für die ständig wechselnden Gruppierungsbezeichnungen waren eine Reihe von Verboten unterschiedlichster neonazistischer Organisationen in der ersten Hälfte der 1990er Jahre. So wurden auf der Grundlage des  
Bei den '''''Autonomen Nationalisten''''' ('''''AN''''') handelt es sich um eine politische Strömung innerhalb des militanten Neonazismus in Deutschland, sie sind eine Erscheinung im Spektrum der gewaltbereiten Rechtsextremisten. Die Namensgebung der ''Autonomen Nationalisten'' wurde durch die ursprüngliche Bezeichnung der „Freien Kräfte“ und der „Freien Nationalisten“ ersetzt. Das Adjektiv „ autonom“ steht in diesem Zusammenhang für die Ähnlichkeit zu linksautonomen Gruppierungen, in Bezug auf deren Erscheinungs- und Aktionsformen, als auch in Konkurrenz zu anderen konventionellen rechten Kameradschaften. Die Bezeichnung ''AN'' tauchte dann aber im Jahre 2002 als aktionsorientierte Gruppierung zum ersten Mal im Bundesgebiet auf. Gründe für die ständig wechselnden Gruppierungsbezeichnungen waren eine Reihe von Verboten unterschiedlichster neonazistischer Organisationen in der ersten Hälfte der 1990er Jahre. So wurden auf der Grundlage des  
§ 3 VereinsG -Verbot von Vereinen- u.a. durch den Bundesminister des Inneren die „Nationalistische Front“(NF) am 26.11.1992, sowie die „Deutsche Alternative“ (DA) am 08.12.1992, der „Deutsche Kameradschaftsbund Wilhelmshaven“ (DKB) am 18.12.1992, die „Nationale Offensive“ (NO) am 21.12.1992, der „Nationale Block“ (NB) am 07.06.1993, die „Heimattreue Vereinigung Deutschlands“ (HVD) am 08.07.1993, der „Freundeskreis Freiheit für Deutschland“ (FFD) am 25.08.1993, die „Wiking Jugend e.V.“ (WJ) am 10.11.1994, die „Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei“ (FAP) am 22.02.1995, sowie die „Nationale Liste“ (NL) am 15.07.1998  durch die Behörde des Inneren der Freien und Hansestadt Hamburg, die „Skinheads Allgäu“ am 04.08.1999 durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren, die „Kameradschaft Oberhavel“ am 14.08.1997 durch das Ministerium des Inneren des Landes Brandenburg verboten. In den Jahren ab 1990 kam es nach dem Anschluss der DDR an die BRD zu einem nationalistischen Boom, in dessen Folge eine ganze Reihe neonazistischer Organisationen entstanden und verboten wurden. Als Folge dessen sammelten sich die Neonazis in informellen Kleingruppierungen, um nicht den Anschein eines Vereines entstehen zu lassen („Organisation ohne Organisation“). Die Kameradschaften unterscheiden sich von dem Personenkreis der ''AN'' dadurch, dass ihre Struktur auf festen Bindungen und regelmäßige Basisarbeit beruht. Die ''AN'' besitzt gerade dies nicht. Bei den Autonomen Nationalisten gibt es keine formale Mitgliedschaft, keine offizielle Kassenführung, keine regelmäßigen Kameradschaftsabende und keinerlei politische Schulungen. Mitglied ist, wer an Aktionen teilnimmt, nicht wer eine Mitgliedschaft besitzt. Ausreichend ist der Wille zur Teilnahme an Aktionen im Zusammenhang mit Demonstrationen, um gegen den politischen Gegner aktiv zu werden und das Bekenntnis zum nationalrevolutionären Weltbild. Die hauptsächlichen Unterscheidungsmerkmale zu anderen rechtsextremistischen Gruppierungen liegen nicht im ideologischen Bereich, sondern in ihren Formen der Agitation und Erscheinung. Sie besitzen eine militante Kampfform, den „Schwarzen Block“, benutzen ein modernes Outfit und vermummen sich, verwenden Symbole des politischen Gegners und führen Transparente mit anglizistischen Parolen mit sich.
§ 3 VereinsG -Verbot von Vereinen- u.a. durch den Bundesminister des Inneren die „Nationalistische Front“(NF) am 26.11.1992, sowie die „Deutsche Alternative“ (DA) am 08.12.1992, der „Deutsche Kameradschaftsbund Wilhelmshaven“ (DKB) am 18.12.1992, die „Nationale Offensive“ (NO) am 21.12.1992, der „Nationale Block“ (NB) am 07.06.1993, die „Heimattreue Vereinigung Deutschlands“ (HVD) am 08.07.1993, der „Freundeskreis Freiheit für Deutschland“ (FFD) am 25.08.1993, die „Wiking Jugend e.V.“ (WJ) am 10.11.1994, die „Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei“ (FAP) am 22.02.1995, sowie die „Nationale Liste“ (NL) am 15.07.1998  durch die Behörde des Inneren der Freien und Hansestadt Hamburg, die „Skinheads Allgäu“ am 04.08.1999 durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren, die „Kameradschaft Oberhavel“ am 14.08.1997 durch das Ministerium des Inneren des Landes Brandenburg verboten. In den Jahren ab 1990 kam es nach dem Anschluss der DDR an die BRD zu einem nationalistischen Boom, in dessen Folge eine ganze Reihe neonazistischer Organisationen entstanden und verboten wurden. Als Folge dessen sammelten sich die Neonazis in informellen Kleingruppierungen, um nicht den Anschein eines Vereines entstehen zu lassen („Organisation ohne Organisation“). Die Kameradschaften unterscheiden sich von dem Personenkreis der ''AN'' dadurch, dass ihre Struktur auf festen Bindungen und regelmäßige Basisarbeit beruht. Die ''AN'' besitzt gerade dies nicht. Bei den Autonomen Nationalisten gibt es keine formale Mitgliedschaft, keine offizielle Kassenführung, keine regelmäßigen Kameradschaftsabende und keinerlei politische Schulungen. Mitglied ist, wer an Aktionen teilnimmt, nicht wer eine Mitgliedschaft besitzt. Ausreichend ist der Wille zur Teilnahme an Aktionen im Zusammenhang mit Demonstrationen, um gegen den politischen Gegner aktiv zu werden und das Bekenntnis zum nationalrevolutionären Weltbild. Die hauptsächlichen Unterscheidungsmerkmale zu anderen rechtsextremistischen Gruppierungen liegen nicht im ideologischen Bereich, sondern in ihren Formen der Agitation und Erscheinung. Sie besitzen eine militante Kampfform, den „Schwarzen Block“, benutzen ein modernes Outfit und vermummen sich, verwenden Symbole des politischen Gegners und führen Transparente mit anglizistischen Parolen mit sich.


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