Armut: Unterschied zwischen den Versionen

1 Byte entfernt ,  13:27, 20. Feb. 2016
Zeile 75: Zeile 75:


====Labeling-Ansatz nach Sack====
====Labeling-Ansatz nach Sack====
Fritz Sack skizziert in ''Neue Perspektiven in der Kriminologie'' einen Ansatz zu einer Soziologie des abweichenden Verhaltens. Das Problem der Armut stellt sich auch im Labeling-Ansatz von Fritz Sack insofern er Kriminalität als negatives Gut konzipiert, welches ebenso wie Privilegien ein Produkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen ist. Kriminalität korreliert nach Sack besonders hoch mit der Schichtzugehörigkeit und der Zerrüttung einer Familie. Sack beschreibt, dass zwar 80-90 Prozent der Mitglieder der Gesellschaft schon etwas getan haben, das ein Gesetz unter Strafe stellt, aber nur ein kleiner Prozentsatz dieser Handlungen tatsächlich in die staatliche Sanktionsmühle gerät. Er beschreibt also einen Prozess des Herausfilterns, einen Selektionsprozess, wonach besonders Individuen aus den unteren Schichten in zerrütteten Familien mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu rechnen haben, in die Mühlen der staatlichen Sanktionsinstanzen zu geraten und letztlich als kriminell definiert zu werden. Insofern sind also besonders die genannten Individuen der Unterschicht von der Zuschreibung „kriminell“ betroffen (vgl. Sack, 1968, S. 463 ff.).
Fritz Sack skizziert in ''Neue Perspektiven in der Kriminologie'' einen Ansatz zu einer Soziologie des abweichenden Verhaltens. Das Problem der Armut stellt sich auch im Labeling-Ansatz von Fritz Sack insofern er Kriminalität als negatives Gut konzipiert, welches ebenso wie Privilegien ein Produkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen ist. Kriminalität korreliert nach Sack besonders hoch mit der Schichtzugehörigkeit und der Zerrüttung einer Familie. Sack beschreibt, dass zwar 80-90 Prozent der Mitglieder der Gesellschaft schon etwas getan haben, das ein Gesetz unter Strafe stellt, aber nur ein kleiner Prozentsatz dieser Handlungen tatsächlich in die staatliche Sanktionsmühle gerät. Er beschreibt also einen Prozess des Herausfilterns, einen Selektionsprozess, wonach besonders Individuen aus den unteren Schichten in zerrütteten Familien mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu rechnen haben, in die Mühlen der staatlichen Sanktionsinstanzen zu geraten und letztlich als kriminell definiert zu werden. Insofern sind also besonders die genannten Individuen der Unterschicht von der Zuschreibung „kriminell“ betroffen (vgl. Sack 1968, S. 463 ff.).


====Räumlicher Ansatz nach Häussermann und Kronauer====
====Räumlicher Ansatz nach Häussermann und Kronauer====
26

Bearbeitungen