Die am 17.12.2010 mit einer Demonstration im tunesischen Sidi Bouzid begonnene Arabellion führte zu anhaltenden Konflikten zwischen den alten Eliten (Militär), zivilgesellschaftlich orientierten Säkularisten und Islamisten. Wo demokratische Wahlen zu islamistischen Regierungen führten, blieben diese aufgrund von Widerstand alter Eliten und neuer säkularer Kräfte meist schwach.

  • In Tunesien kam die Islamisten-Partei Ennahda ("Wiedergeburt") an die Regierung, doch geriet sie 2013 durch die (weithin ihr angelasteten) Tötung zweier weltlich eingestellter Oppositionsführer ins Wanken.
  • In Ägypten schlug die Opposition die Angebote des gewählten islamistischen Präsidenten Muhammad Mursi zur Mitarbeit an der Verfassung aus; schließlich putschte das Militär unter geringem internationalen Protest gegen Mursi - und auch, als danach bei Zusammenstößen mit dem Militär "achtzig Anhänger der Muslimbrüder getötet wurden, blieben die internationalen Proteste gegen dieses Massaker an Muslimbrüdern oder deren Anhängern merkwürdig verhalten" (Lerch 2013).