Apokalypse: Unterschied zwischen den Versionen

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*Die Apokalypse beschreibt die zu Ende gehende messianische Zeit, wie sie sich im Ende der Zeit im neuen ewigen Paradies vollendet. Ihr „Sitz im Leben“ ist der letzte Tag.
*Die Apokalypse beschreibt die zu Ende gehende messianische Zeit, wie sie sich im Ende der Zeit im neuen ewigen Paradies vollendet. Ihr „Sitz im Leben“ ist der letzte Tag.


== Die Neue Welt als apokalyptischer Kontinent ==
== Apokalyptische Gewalt in der Neuen Welt ==


=== Amerika und das Telos der Geschichte ===
Im 16. Jahrhundert übertrugen sich millenaristische Vorstellungen auf den neu entdeckten Kontinent (Adriano Prosperi). Man denke an Vespuccis apokalyptische Abhandlung [http://de.wikipedia.org/wiki/Mundus_Novus Mundus Novus] (1502), an Bartolomé de las Casas' eschatologische ''Historia de las Indias'' und der Brief von Benavente Motolinia (1555), einem der auf Druck von Cortés ausgesandten 12 Franziskaner, an Kaiser Karl V., in dem er die gewaltsame Bekehrung heilsgeschichtlich rechtfertigt: "wie der Herr sagt, muss das heilige Evangelium im ganzen Universum gepredigt werden, bevor die Welt zum Abschluss kommt. Eurer Majestät steht es daher von Amts wegen an, dass Eile daran angelegt werde (...) und diejenigen, die das heilige Evangelium (...) nicht freiwillig hören wollen, sollen eben dazu gezwungen werden; denn hier ist jenes Sprichwort angebracht: 'lieber ein Gutes aus Zwang als ein Schlechtes aus Zustimmung'." All dies verwandelt laut Joachim Michael (2013: 36 f.) die beschriebenen "neüwen lantschafften" in ein apokalyptisches Reich: "Der vierte Kontinent ist nicht das Reich der Erlösten, aber er wird es sein und er wird dadurch die bisherige [Welt?] erlösen und ablösen."
Im 16. Jahrhundert übertrugen sich millenaristische Vorstellungen auf den neu entdeckten Kontinent (Adriano Prosperi). Man denke an Vespuccis apokalyptische Abhandlung [http://de.wikipedia.org/wiki/Mundus_Novus Mundus Novus] (1502), an Bartolomé de las Casas' eschatologische ''Historia de las Indias'' und der Brief von Benavente Motolinia (1555), einem der auf Druck von Cortés ausgesandten 12 Franziskaner, an Kaiser Karl V., in dem er die gewaltsame Bekehrung heilsgeschichtlich rechtfertigt: "wie der Herr sagt, muss das heilige Evangelium im ganzen Universum gepredigt werden, bevor die Welt zum Abschluss kommt. Eurer Majestät steht es daher von Amts wegen an, dass Eile daran angelegt werde (...) und diejenigen, die das heilige Evangelium (...) nicht freiwillig hören wollen, sollen eben dazu gezwungen werden; denn hier ist jenes Sprichwort angebracht: 'lieber ein Gutes aus Zwang als ein Schlechtes aus Zustimmung'." All dies verwandelt laut Joachim Michael (2013: 36 f.) die beschriebenen "neüwen lantschafften" in ein apokalyptisches Reich: "Der vierte Kontinent ist nicht das Reich der Erlösten, aber er wird es sein und er wird dadurch die bisherige [Welt?] erlösen und ablösen."


Gewaltszenen apokalyptischen Ausmaßes beendeten dann 1521 das Aztekenreich: "Das Jahrhundert nach der Conquista bedeutete für die indianische Bevölkerung in Zentralmexiko eine physische Vernichtung zu ca. 97%" (Michael 2013: 65).
Auf dieser ideologischen Grundlage kommt es 1521 zum mörderischen Fall des Aztekenreiches: "Das Jahrhundert nach der Conquista bedeutete für die indianische Bevölkerung in Zentralmexiko eine physische Vernichtung zu ca. 97%" (Michael 2013: 65). Bartolomé de las Casas bezeichnet die Gemetzel in seiner Anklageschrift ''Brevisima relación de la destrucción de las indias'' (verfasst 1542, gedruckt 1552, verboten 1659) als das, was sie sind.  


=== Apokalyptische Gewalt-Szenarien in Amerika ===
*Mexican Drug War
*Mexican Drug War


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