Alkoholismus bei geistig Behinderten: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine weitere Untersuchung wurde von Krishef und DiNitto im Jahr 1983 durchgeführt. Sie haben in Vereinen für behinderte Bürger „Associations for Retarded citizens“ und in anderen Organisationen für Alkoholbehandlung <Alcohol Treatment Programs> Interviews durchgeführt. Insgesamt haben 214 geistig behinderte Personen an der Untersuchung teilgenommen. Die Interviewten hatten eine leichte mentale Retardierung. 54 % der Interviewten waren männlich, im Alter zwischen 18 bis 45 Jahren. Ergebnisse: 52 % der Befragten antworteten, mindestens zweimal im Untersuchungszeitraum Alkohol konsumiert zu haben, wobei ungefähr 7 % der Teilnehmer täglich Alkohol zu sich nahmen und 33 % mindestens einmal in der  Woche alkoholische Getränke konsumierten.
Eine weitere Untersuchung wurde von Krishef und DiNitto im Jahr 1983 durchgeführt. Sie haben in Vereinen für behinderte Bürger „Associations for Retarded citizens“ und in anderen Organisationen für Alkoholbehandlung <Alcohol Treatment Programs> Interviews durchgeführt. Insgesamt haben 214 geistig behinderte Personen an der Untersuchung teilgenommen. Die Interviewten hatten eine leichte mentale Retardierung. 54 % der Interviewten waren männlich, im Alter zwischen 18 bis 45 Jahren. Ergebnisse: 52 % der Befragten antworteten, mindestens zweimal im Untersuchungszeitraum Alkohol konsumiert zu haben, wobei ungefähr 7 % der Teilnehmer täglich Alkohol zu sich nahmen und 33 % mindestens einmal in der  Woche alkoholische Getränke konsumierten.


== Trinkverhalten ==
== Trinkverhalten und Ursachen ==
Mit dem Trinkverhalten ist gemeint, wo und mit wem Alkohol konsumiert wird sowie die möglichen Ursachen für dieses Verhalten bei diesem Personkreis. In einer Pilotstudie in Sachsen ist es zu folgenden Ergebnissen gekommen: Menschen mit geistiger Behinderung bevorzugen zu Hause Alkohol zu konsumieren; dies war der Fall bei 52 % der Befragten, 30 % von ihnen konsumierten lieber in Bars, gefolgt bei Freunden und in anderen Gaststätten. Geistig behinderte Menschen konsumieren Alkohol am häufigsten (50 %) mit Freunden und in der Familie. Überraschenderweise gut 30 % der Alkoholkonsumenten behaupten, dass sie allein zu Hause oder außerhalb des Hauses trinken würden. Wie bekannt, wird Alkohol in der Bevölkerung meistens aufgrund seiner Wirkung getrunken.  Wenn man ihn konsumiert, bringt das positive Gefühle;  oder man trinkt, um die eigenen Probleme zu vergessen Als Heranwachsender trinkt man, weil man zur Gruppe dazugehören will, andernfalls man aus der Gruppe ausgeschlossen wird. Bei den geistig behinderten Menschen sind es meistens dieselben Gründe für den Alkoholkonsum wie bei der normalen Bevölkerung.
Die Ergebnisse einer Pilotstudie auf die Frage: warum Menschen mit einer geistigen Behinderung Alkohol konsumieren und was sie dabei fühlen, sind:
es geht mir gut                                                                                83.3 %
dadurch habe ich mehr Freunde                                                  11.1 %
ich fühle mich schlecht                                                                    5.6 %
ich habe mit meinen Freunden Probleme                                      5.6 %
ich möchte noch mehr trinken                                                      11.1 %
ich habe ein schlechtes Gewissen                                             0 %
andere Gründe                                                                        5.6 %
 
 
Weitere Gründe für den Alkoholkonsum nach A. M.Haung (1981).
With parents for celebration 36 %
Their friends drink  31 %
They have reached the age to drink 24 %
To be with the crowd 22 %
For pleasure 21 %
To avoid being laughed 14 %
 
 
Ursachen für den Alkoholmissbrauch bei geistig behinderten Menschen mit kritischer Auswirkung
Wie schon oben erwähnt wurde, konsumieren Menschen mit einer geistigen Behinderung Alkohol aus denselben Gründen wie die übrige Bevölkerung. Trotz dieser Generalisierung gibt es besondere Anlässe bei geistig behinderten Menschen für den massiven Alkoholmissbrauch. Meistens betrinken sie sich aus Resignation, Einsamkeit und Depression, auch wegen fehlender sozialer Kontakte (Partnerschaft), manche aus Langeweile (unorganisiertes Leben). Das erste Signal für dieses Verhalten ist, dass sie sich zurückziehen, sich selbst von der Außenwelt isolieren und lieber zu Hause oder im Heim bleiben. Besonders Menschen mit einer leichten mentalen Retardierung werden Einzelgänger und suchen sich ihre sozialen Kontakte in korrumpierten Gruppen. Wenn wir ihr Lebensumfeld betrachten, dann kann man folgendes feststellen: Trotz der Inklusion und Selbstbestimmung, die sie in der Gesellschaft haben. Werden Menschen mit geistiger Behinderung anders als normale Bürger behandelt, sie werden schon von Anfang an vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen und diskriminiert. Außerdem haben in unserer heutigen Gesellschaft, in der Freundeskreise manchmal nur noch durch Internet und Handy gepflegt werden, Menschen mit Behinderung bzw. mit geistiger Behinderung ein erhebliches Problem, ein stabiles soziales Netzwerk aufzubauen. Sie versuchen Glücksmomente auf einem anderen Weg (Alkohol, Drogen, Medikamente, Essen, Fernsehen und andere) zu bekommen.
 


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Folgen und Auswirkungen ==
4. Folgen und Auswirkungen des Alkoholismus
Die Folgen des Alkoholmissbrauchs können sich auf unterschiedlicher Art und Weise bemerkbar machen. Gewöhnlich sind festzustellen:  
Die Folgen des Alkoholmissbrauchs können sich auf unterschiedlicher Art und Weise bemerkbar machen. Gewöhnlich sind festzustellen:  
körperliche Schäden (unkontrollierter Genuss von Alkohol schadet wichtigen Körperorganen),
körperliche Schäden (unkontrollierter Genuss von Alkohol schadet wichtigen Körperorganen),
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Probleme an der Arbeitsstelle und in Werkstätten. Diese zeigen sich durch Arbeitsversäumnisse, unentschuldigtes Fehlen, Mängel an Zuverlässigkeit, heimliches Trinken am Arbeitsplatz, Probleme mit den Arbeitskollegen etc.
Probleme an der Arbeitsstelle und in Werkstätten. Diese zeigen sich durch Arbeitsversäumnisse, unentschuldigtes Fehlen, Mängel an Zuverlässigkeit, heimliches Trinken am Arbeitsplatz, Probleme mit den Arbeitskollegen etc.


5. Therapie- und Interventionsmaßnahmen  
== Therapie- und Interventionsmaßnahmen ==
Die Behandlung von Alkoholikern dauert normalerweise ein paar Jahre und verläuft in mehreren Phasen.  
Die Behandlung von Alkoholikern dauert normalerweise ein paar Jahre und verläuft in mehreren Phasen.  
Phasen:  
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