Alkoholismus bei geistig Behinderten: Unterschied zwischen den Versionen

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== Alkoholismus und geistige Behinderung ==
== Alkoholismus und geistige Behinderung ==
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Wie schon oben erwähnt wurde, konsumieren Menschen mit einer geistigen Behinderung Alkohol aus denselben Gründen wie die übrige Bevölkerung. Trotz dieser Generalisierung gibt es besondere Anlässe bei geistig behinderten Menschen für den massiven Alkoholmissbrauch. Meistens betrinken sie sich aus Resignation, Einsamkeit und Depression, auch wegen fehlender sozialer Kontakte (Partnerschaft), manche aus Langeweile (unorganisiertes Leben). Das erste Signal für dieses Verhalten ist, dass sie sich zurückziehen, sich selbst von der Außenwelt isolieren und lieber zu Hause oder im Heim bleiben. Besonders Menschen mit einer leichten mentalen Retardierung werden Einzelgänger und suchen sich ihre sozialen Kontakte in korrumpierten Gruppen. Wenn wir ihr Lebensumfeld betrachten, dann kann man folgendes feststellen: Trotz der Inklusion und Selbstbestimmung, die sie in der Gesellschaft haben. Werden Menschen mit geistiger Behinderung anders als normale Bürger behandelt, sie werden schon von Anfang an vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen und diskriminiert. Außerdem haben in unserer heutigen Gesellschaft, in der Freundeskreise manchmal nur noch durch Internet und Handy gepflegt werden, Menschen mit Behinderung bzw. mit geistiger Behinderung ein erhebliches Problem, ein stabiles soziales Netzwerk aufzubauen. Sie versuchen Glücksmomente auf einem anderen Weg (Alkohol, Drogen, Medikamente, Essen, Fernsehen und andere) zu bekommen.
Wie schon oben erwähnt wurde, konsumieren Menschen mit einer geistigen Behinderung Alkohol aus denselben Gründen wie die übrige Bevölkerung. Trotz dieser Generalisierung gibt es besondere Anlässe bei geistig behinderten Menschen für den massiven Alkoholmissbrauch. Meistens betrinken sie sich aus Resignation, Einsamkeit und Depression, auch wegen fehlender sozialer Kontakte (Partnerschaft), manche aus Langeweile (unorganisiertes Leben). Das erste Signal für dieses Verhalten ist, dass sie sich zurückziehen, sich selbst von der Außenwelt isolieren und lieber zu Hause oder im Heim bleiben. Besonders Menschen mit einer leichten mentalen Retardierung werden Einzelgänger und suchen sich ihre sozialen Kontakte in korrumpierten Gruppen. Wenn wir ihr Lebensumfeld betrachten, dann kann man folgendes feststellen: Trotz der Inklusion und Selbstbestimmung, die sie in der Gesellschaft haben. Werden Menschen mit geistiger Behinderung anders als normale Bürger behandelt, sie werden schon von Anfang an vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen und diskriminiert. Außerdem haben in unserer heutigen Gesellschaft, in der Freundeskreise manchmal nur noch durch Internet und Handy gepflegt werden, Menschen mit Behinderung bzw. mit geistiger Behinderung ein erhebliches Problem, ein stabiles soziales Netzwerk aufzubauen. Sie versuchen Glücksmomente auf einem anderen Weg (Alkohol, Drogen, Medikamente, Essen, Fernsehen und andere) zu bekommen.


== Literatur ==
Abbildung 1Alkohlismus bei geistigen behinderten Menschen in Sachsen Anhalt
Hinzu kommt eine weitere Pilotstudie, die in Sachsen in den Jahren 2001/2 von
Dipl. Sozialpädagoge, in einer Werkstatt für behinderte Menschen durchgeführt
wurde. An der Befragung haben insgesamt 18 Personen zwischen 18 und 30 Jahren teilgenommen, davon waren 83 % männlich und 17 % weiblich. Die Ergebnisse waren:
Abbildung 2 Pilotstudie in Sachsen 2001/2                                                                         
2.2. Ausländische Veröffentlichungen
Anfang der Achtzigerjahre untersuchte der Psychologe Huang. in Amerika das Trinkverhalten von geistig behinderten Schülern und Schülerinnen. Er nahm hierfür als Vergleichskontrollgruppe Schüler/Innen, die einen normalen durchschnittlichen IQ hatten. Beide Gruppen waren zwischen 13 und 18 Jahre alt. Die Gruppe A  bestand aus 190 Schülern und Schülerinnen mit einer geistigen Behinderung und die Gruppe B aus 187 mit einem normalen IQ). Die Ergebnisse der Studie lassen sich aus der untenstehenden Abbildung entnehmen. 
Abbildung 3 Untersuchung von Huang A.M im Jahr 1981




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Bei der Behandlung von geistig behinderten Alkoholikern werden die Bezugspersonen (Eltern, Betreuer) stark einbezogen. Außerdem benötigen sie eine passende Therapie und einen geeigneten Aufenthaltsort. Die Therapie kann je nach Wahl des Betroffenen und seiner Betreuer in stationärer, halbstationärer oder ambulanter Behandlung erfolgen. Laut Therapiestelle und Einrichtungen nehmen erfahrungsmäßig Personen mit Intelligenzminderung) mehr Zeit und Kosten in Anspruch. Gründe hierfür sind mangelnde und ungenügende Therapieangebote und unpassende Infrastruktur für diese Klientel. Außerdem stellen Klienten mit Intelligenzminderung höhere Anforderungen an die Einrichtungen und Fachleute als normale Patienten. Ursächlich ist hierfür der biographische Hintergrund (kognitive Einschränkung, doppelte Diagnose (intellektuell behindert und psychisch gestört)). Daraus resultiert, dass dieser Personenkreis Schwierigkeiten hat, in Suchtfachkliniken unterzukommen. Die Menschen mit geistiger Behinderung und einer Suchterkrankung brauchen eine speziellere und differenziertere fachliche Unterstützung als Personen ohne diese Diagnose; sie brauchen handlungsorientierte Interventions- und Präventionsmaßnahmen wie die Entwicklung von Lösungs- und Handlungsstrategien. (siehe DIDAK)
Bei der Behandlung von geistig behinderten Alkoholikern werden die Bezugspersonen (Eltern, Betreuer) stark einbezogen. Außerdem benötigen sie eine passende Therapie und einen geeigneten Aufenthaltsort. Die Therapie kann je nach Wahl des Betroffenen und seiner Betreuer in stationärer, halbstationärer oder ambulanter Behandlung erfolgen. Laut Therapiestelle und Einrichtungen nehmen erfahrungsmäßig Personen mit Intelligenzminderung) mehr Zeit und Kosten in Anspruch. Gründe hierfür sind mangelnde und ungenügende Therapieangebote und unpassende Infrastruktur für diese Klientel. Außerdem stellen Klienten mit Intelligenzminderung höhere Anforderungen an die Einrichtungen und Fachleute als normale Patienten. Ursächlich ist hierfür der biographische Hintergrund (kognitive Einschränkung, doppelte Diagnose (intellektuell behindert und psychisch gestört)). Daraus resultiert, dass dieser Personenkreis Schwierigkeiten hat, in Suchtfachkliniken unterzukommen. Die Menschen mit geistiger Behinderung und einer Suchterkrankung brauchen eine speziellere und differenziertere fachliche Unterstützung als Personen ohne diese Diagnose; sie brauchen handlungsorientierte Interventions- und Präventionsmaßnahmen wie die Entwicklung von Lösungs- und Handlungsstrategien. (siehe DIDAK)


== Literatur ==






Abbildung 1Alkohlismus bei geistigen behinderten Menschen in Sachsen Anhalt
Hinzu kommt eine weitere Pilotstudie, die in Sachsen in den Jahren 2001/2 von
Dipl. Sozialpädagoge, in einer Werkstatt für behinderte Menschen durchgeführt
wurde. An der Befragung haben insgesamt 18 Personen zwischen 18 und 30 Jahren teilgenommen, davon waren 83 % männlich und 17 % weiblich. Die Ergebnisse waren:




Abbildung 2 Pilotstudie in Sachsen 2001/2                                                                         


 
2.2. Ausländische Veröffentlichungen
 
Anfang der Achtzigerjahre untersuchte der Psychologe Huang. in Amerika das Trinkverhalten von geistig behinderten Schülern und Schülerinnen. Er nahm hierfür als Vergleichskontrollgruppe Schüler/Innen, die einen normalen durchschnittlichen IQ hatten. Beide Gruppen waren zwischen 13 und 18 Jahre alt. Die Gruppe A  bestand aus 190 Schülern und Schülerinnen mit einer geistigen Behinderung und die Gruppe B aus 187 mit einem normalen IQ). Die Ergebnisse der Studie lassen sich aus der untenstehenden Abbildung entnehmen. 
 
 
Abbildung 3 Untersuchung von Huang A.M im Jahr 1981
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
6. Literaturverzeichnis
31.738

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