Überwachen und Strafen (Zusammenfassung): Unterschied zwischen den Versionen

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Diese '''Zusammenfassung von Michel Foucaults "Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses"''' stammt von Jörg Sabel und ist aus [http://www.freiereferate.de/erdkunde/michel-foucault-uberwachen-und-strafen-die-geburt-des-gefangnisses-zusammenfassung-und-interpretation www.freiereferate.de] übernommen:
Diese '''Zusammenfassung von Michel Foucaults "Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses"''' stammt von Jörg Sabel und ist mit vorläufig erst einmal nur mikroskopischen Veränderungen aus [http://www.freiereferate.de/erdkunde/michel-foucault-uberwachen-und-strafen-die-geburt-des-gefangnisses-zusammenfassung-und-interpretation www.freiereferate.de] übernommen.
 
Eine lesenswerte Kontextualisierung von Überwachen und Strafen gibt es auch von [http://www.brianwilliamson.id.au/cit/level1/sociology/Discipline%20and%20Punish.pdf Brian Williamson].




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== Bestrafung ==
== Bestrafung ==
Das zweite Kapitel „Bestrafung“ beinhaltet ebenfalls zwei Teile. Der erste Teil „Die verallgemeinerte Bestrafung“ beschäftigt sich mit der Entstehung der Polizei, der Reform der Justiz und deren Reformkritiken, sowie der Humanisierung des Strafsystems. Das Ende des 18. Jahrhunderts markiert auch das Ende der Martern. Eine Humanisierung des Strafapparates beginnt, da die Justiz statt zu rächen endlich bestrafen soll und das nur möglich, wenn der Angeklagte als Mensch respektiert wird. Kennzeichnend für diese Zeit ist auch, dass die Zahl der Gewalttaten abnimmt, während die Kriminalität an sch zunimmt. Dies hängt zusammen mit der Anhäufung der Eigentumsdelikte. Es entsteht eine Polizei und eine neue Justiz, die allerdings von Reformern dahingehend kritisiert wird, dass sie keine Gewaltenteilung enthält, die Ämter weiterhin käuflich sind und de königlichen Privilegien noch zu stark sind. Ziel der Reformer ist eine Ökonomie der Strafgewalt und sie war letztendlich auch eine Wiederherstellung der Gesetzlichkeit. Die Humanisierung entsteht aus der Sicht, dass Strafe nützlich werden muss. Das heißt sie muss im Verhältnis zu möglicher Nachahmung und Wiederholung stehen. Diese Strafökonomie muss einen Zweck der Vorbeugung erfüllen. Die Effizienz der Strafe im Bezug auf mögliche Nachahmung beruht auf einigen regeln. So müssen die Nachteile einer Strafe die Vorteile des Verbrechens übertreffen, dabei macht die Erwartung eines Nachteils durch die Strafe ihre Wirksamkeit aus. Das impliziert auch, dass die Strafe am meisten Auswirkungen bei denen hinterlassen sollte, die die Tat (noch) nicht begangen haben. Dazu müssen die Gesetze völlig klar formuliert und veröffentlicht sein. Außerdem müssen die Gesetze alle Möglichkeiten umfassen und es muss gewährleistet sein, dass der Angeklagte bis zur endgültigen Überführung als unschuldig gilt. Um alle diese Regeln durchzusetzen entstehen Gewaltenteilung und ordentliche Gesetzbücher, die Verfahren werden öffentlich und man individualisiert die Strafen, sodass sie zum Charakter des Täters passen. Nicht die Tat selber, sondern die Täter werden klassifiziert. Diese moderne Form der Bestrafung folgt der Meinung, dass man sich als Bürger disqualifiziert, wenn man gegen Gesetze verstößt und von daher zu Recht zum Objekt wissenschaftlicher Untersuchung wird. Der zweite Teil dieses Kapitels heißt „Die Milde der Strafen“. Er beschäftigt sich mit den Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit bei den potentiellen Tätern die Anziehungskraft einer Gesetzeswidrigkeit genommen wird. Die Bedingungen sind: 1. Die Strafe muss logische Konsequenz der Tat sein; es darf keine Willkür entstehen und vermittelt werden, dazu gehört die absolute Transparenz zwischen Strafe und Verbrechen. 2. Vorstellung der Strafe und ihrer Nachteile muss lebhafter sein, als die des Verbrechens und seinem Vergnügen. Gegen schlechte Leidenschaft muss gute Gewohnheit gesetzt werden. 3. Zeitliche Abstufung der Strafe ist nötig. Die Strafe bekommt eine flexible Funktion und so eine innere Mechanik, da sie nun auch vorzeitig beendet werden kann, bei beispielsweise guter Führung. 4. Die Hemmzeichen der Strafe müssen der Bevölkerung vor Augen geführt werden. An die Stelle von geheimen Strafen müssen Züchtigungen treten, die als Wiedergutmachung betrachtet werden können. 5. Der Träger des Exempels muss nun die Lektion selbst sein. Die Gesetze werden in der Züchtigung für die Bevölkerung lesbar und ersichtlich Die moderne Bestrafung soll in der Öffentlichkeit das Gefühl erwecken, dass man den Täter leider dafür bestrafen musste, dass er ein Vergehen begangen hat. Die Reformer sahen weiter vor, dass jedem Verbrechen eine Strafe zugeteilt wird, aber keine Gefängnisstrafe, weil die nicht dem Öffentlichkeitsprinzip widerspricht. Dennoch erobert das Gefängnis in kurzer Zeit die Strafjustiz und lässt nur noch Unterschiede in verschiedenen Haftbedingungen. Das schon bestehende Prinzip der Zwangs- und Arbeitshäuser wird übernommen. Das Öffentlichkeitsprinzip wird nicht mehr genutzt. Die Gewissheit, dass eine Strafe verbüßt wird, muss reichen. Die größte Neuerung ist die umfassende Registrierung vom Vergehen, über Urteil und Täter, bis hin zu jedem einzelnen Hafttag. Das gesammelte Wissen bezieht sich nicht auf die Tat, sondern auf das Individuum und sein Verhalten. In den neuen Strafanstalten wird vor allem auch die genaue Zeitplanung und Registrierung ein Einzwängen des Körpers und eine Dressur des Verhaltens erlangt. So gibt es Ende des 18. Jahrhunderts drei Formen von Strafgewalt: Das Monarchenrecht mit seinen Martern, das Gesellschaftsvertragsrecht der Reformer, welches Wunschtraum bleibt und den staatlichen Verwaltungsapparat, mit den einem Zwang unterworfenen Körpern, den dressierten Körpern, die Foucault in den weiteren Kapiteln untersucht.
Das zweite Kapitel „Bestrafung“ beinhaltet ebenfalls zwei Teile.
 
===Die verallgemeinerte Bestrafung===
Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit der Entstehung der Polizei, der Reform der Justiz und deren Reformkritiken, sowie der Humanisierung des Strafsystems. Das Ende des 18. Jahrhunderts markiert auch das Ende der Martern. Eine Humanisierung des Strafapparates beginnt, da die Justiz statt zu rächen endlich bestrafen soll und das nur möglich, wenn der Angeklagte als Mensch respektiert wird. Kennzeichnend für diese Zeit ist auch, dass die Zahl der Gewalttaten abnimmt, während die Kriminalität an sch zunimmt. Dies hängt zusammen mit der Anhäufung der Eigentumsdelikte. Es entsteht eine Polizei und eine neue Justiz, die allerdings von Reformern dahingehend kritisiert wird, dass sie keine Gewaltenteilung enthält, die Ämter weiterhin käuflich sind und de königlichen Privilegien noch zu stark sind. Ziel der Reformer ist eine Ökonomie der Strafgewalt und sie war letztendlich auch eine Wiederherstellung der Gesetzlichkeit. Die Humanisierung entsteht aus der Sicht, dass Strafe nützlich werden muss. Das heißt sie muss im Verhältnis zu möglicher Nachahmung und Wiederholung stehen. Diese Strafökonomie muss einen Zweck der Vorbeugung erfüllen. Die Effizienz der Strafe im Bezug auf mögliche Nachahmung beruht auf einigen regeln. So müssen die Nachteile einer Strafe die Vorteile des Verbrechens übertreffen, dabei macht die Erwartung eines Nachteils durch die Strafe ihre Wirksamkeit aus. Das impliziert auch, dass die Strafe am meisten Auswirkungen bei denen hinterlassen sollte, die die Tat (noch) nicht begangen haben. Dazu müssen die Gesetze völlig klar formuliert und veröffentlicht sein. Außerdem müssen die Gesetze alle Möglichkeiten umfassen und es muss gewährleistet sein, dass der Angeklagte bis zur endgültigen Überführung als unschuldig gilt. Um alle diese Regeln durchzusetzen entstehen Gewaltenteilung und ordentliche Gesetzbücher, die Verfahren werden öffentlich und man individualisiert die Strafen, sodass sie zum Charakter des Täters passen. Nicht die Tat selber, sondern die Täter werden klassifiziert. Diese moderne Form der Bestrafung folgt der Meinung, dass man sich als Bürger disqualifiziert, wenn man gegen Gesetze verstößt und von daher zu Recht zum Objekt wissenschaftlicher Untersuchung wird.
 
===Die Milde der Strafen===
Der zweite Teil dieses Kapitels heißt „Die Milde der Strafen“. Er beschäftigt sich mit den Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit bei den potentiellen Tätern die Anziehungskraft einer Gesetzeswidrigkeit genommen wird. Die Bedingungen sind:
*1. Die Strafe muss logische Konsequenz der Tat sein; es darf keine Willkür entstehen und vermittelt werden, dazu gehört die absolute Transparenz zwischen Strafe und Verbrechen.
*2. Vorstellung der Strafe und ihrer Nachteile muss lebhafter sein, als die des Verbrechens und seinem Vergnügen. Gegen schlechte Leidenschaft muss gute Gewohnheit gesetzt werden.
*3. Zeitliche Abstufung der Strafe ist nötig. Die Strafe bekommt eine flexible Funktion und so eine innere Mechanik, da sie nun auch vorzeitig beendet werden kann, bei beispielsweise guter Führung.
*4. Die Hemmzeichen der Strafe müssen der Bevölkerung vor Augen geführt werden. An die Stelle von geheimen Strafen müssen Züchtigungen treten, die als Wiedergutmachung betrachtet werden können.
*5. Der Träger des Exempels muss nun die Lektion selbst sein. Die Gesetze werden in der Züchtigung für die Bevölkerung lesbar und ersichtlich.
 
Die moderne Bestrafung soll in der Öffentlichkeit das Gefühl erwecken, dass man den Täter leider dafür bestrafen musste, dass er ein Vergehen begangen hat. Die Reformer sahen weiter vor, dass jedem Verbrechen eine Strafe zugeteilt wird, aber keine Gefängnisstrafe, weil die nicht dem Öffentlichkeitsprinzip widerspricht. Dennoch erobert das Gefängnis in kurzer Zeit die Strafjustiz und lässt nur noch Unterschiede in verschiedenen Haftbedingungen. Das schon bestehende Prinzip der Zwangs- und Arbeitshäuser wird übernommen. Das Öffentlichkeitsprinzip wird nicht mehr genutzt. Die Gewissheit, dass eine Strafe verbüßt wird, muss reichen. Die größte Neuerung ist die umfassende Registrierung vom Vergehen, über Urteil und Täter, bis hin zu jedem einzelnen Hafttag. Das gesammelte Wissen bezieht sich nicht auf die Tat, sondern auf das Individuum und sein Verhalten. In den neuen Strafanstalten wird vor allem auch die genaue Zeitplanung und Registrierung ein Einzwängen des Körpers und eine Dressur des Verhaltens erlangt. So gibt es Ende des 18. Jahrhunderts drei Formen von Strafgewalt: Das Monarchenrecht mit seinen Martern, das Gesellschaftsvertragsrecht der Reformer, welches Wunschtraum bleibt und den staatlichen Verwaltungsapparat, mit den einem Zwang unterworfenen Körpern, den dressierten Körpern, die Foucault in den weiteren Kapiteln untersucht.


== Disziplin ==
== Disziplin ==
Das dritte Kapitel „Disziplin“ umfasst drei Teile. Bei „Die gelehrigen Körper“ geht es zunächst um das Militär und die Entwicklung der modernen Disziplin. Der Körper ist zur Zielscheibe der Macht geworden; der unterworfene und geübte Körper soll nun nicht mehr nur ausführen was verlangt wurde, sondern auch wie es verlangt wurde ohne dass dabei eine eigene Macht entsteht. Im folgenden Teil „Die Kunst der Verteilungen“ erörtert Foucault mehrere Techniken der Verteilung der Individuen im Raum. Zunächst geht es um die bauliche Abschließung eines Ortes von allen anderen Orten, um alles Nichtkontrollierbare auszuschließen (Klausur). Darauf folgt ein fremdbestimmter Raum, indem sich das Individuum nicht mit anderen zusammentun kann. Foucault nennt es „elementare Lokalisierung oder Parzellierung“ (S. 183). Der dritte Schritt ist die Zuweisung von sichtbaren Funktionsstellen der Kontrolle in diesem Raum. Das ermöglicht nicht einfach nur Kontrolle, sondern auch Erziehung. Diese Einrichtung „lebender Tableaus“, wie Foucault es beschreibt, ist die „Basis für die Mikrophysik der Macht“ (S. 190). Dann wendet sich der Autor der „Kontrolle der Tätigkeit“ zu. Dabei geht es im ersten Schritt hauptsächlich um die Zeitplanung, die nach Festsetzung der Rhythmen, Zwang zu bestimmten Einzeltätigkeiten und der Regelung der Wiederholungszyklen funktioniert. Das Kloster ist auch hierbei Vorbild für Schule, Spital, Kaserne und Manufaktur. Der zweite Schritt ist die zeitliche Durcharbeitung der Tätigkeit. Dazu sagt Foucault: „Die Zeit durchdringt den Körper und mit der Zeit durchsetzen ihn alle minutiösen Kontrollen der Macht.“ (S. 195). Darauf folgt die Zusammenschaltung von Körper und Geste, wobei der disziplinierte Körper der Träger einer leistungsstarken Geste ist. Die Zusammenschaltung von Körper und Objekt, wobei die Disziplin dabei jedes Verhältnis festlegt, das der Körper mit dem manipulierten Objekt eingehen muss. Als fünftes kommt die „erschöpfende Ausnutzung“ der Zeit, wobei aber die Disziplin eine positive Ökonomie herstellt. „Es geht darum, aus der Zeit immer noch mehr verfügbare Augenblicke zu machen und aus jedem Augenblick immer noch mehr nutzbare Kräfte herauszuholen.“ (S.198). Es entsteht ein neues Objekt und zwar der natürliche Körper, der den mechanischen Körper langsam ablöst. „Es handelt sich mehr um einen Körper der Übung, als um einen Körper der spekulativen Physik.“ (S.199).
Das dritte Kapitel „Disziplin“ umfasst drei Teile.


===Die gelehrigen Körper===
Bei „Die gelehrigen Körper“ geht es zunächst um das Militär und die Entwicklung der modernen Disziplin. Der Körper ist zur Zielscheibe der Macht geworden; der unterworfene und geübte Körper soll nun nicht mehr nur ausführen was verlangt wurde, sondern auch wie es verlangt wurde ohne dass dabei eine eigene Macht entsteht. Im folgenden Teil „Die Kunst der Verteilungen“ erörtert Foucault mehrere Techniken der Verteilung der Individuen im Raum. Zunächst geht es um die bauliche Abschließung eines Ortes von allen anderen Orten, um alles Nichtkontrollierbare auszuschließen (Klausur). Darauf folgt ein fremdbestimmter Raum, indem sich das Individuum nicht mit anderen zusammentun kann. Foucault nennt es „elementare Lokalisierung oder Parzellierung“ (S. 183). Der dritte Schritt ist die Zuweisung von sichtbaren Funktionsstellen der Kontrolle in diesem Raum. Das ermöglicht nicht einfach nur Kontrolle, sondern auch Erziehung. Diese Einrichtung „lebender Tableaus“, wie Foucault es beschreibt, ist die „Basis für die Mikrophysik der Macht“ (S. 190). Dann wendet sich der Autor der „Kontrolle der Tätigkeit“ zu. Dabei geht es im ersten Schritt hauptsächlich um die Zeitplanung, die nach Festsetzung der Rhythmen, Zwang zu bestimmten Einzeltätigkeiten und der Regelung der Wiederholungszyklen funktioniert. Das Kloster ist auch hierbei Vorbild für Schule, Spital, Kaserne und Manufaktur. Der zweite Schritt ist die zeitliche Durcharbeitung der Tätigkeit. Dazu sagt Foucault: „Die Zeit durchdringt den Körper und mit der Zeit durchsetzen ihn alle minutiösen Kontrollen der Macht.“ (S. 195). Darauf folgt die Zusammenschaltung von Körper und Geste, wobei der disziplinierte Körper der Träger einer leistungsstarken Geste ist. Die Zusammenschaltung von Körper und Objekt, wobei die Disziplin dabei jedes Verhältnis festlegt, das der Körper mit dem manipulierten Objekt eingehen muss. Als fünftes kommt die „erschöpfende Ausnutzung“ der Zeit, wobei aber die Disziplin eine positive Ökonomie herstellt. „Es geht darum, aus der Zeit immer noch mehr verfügbare Augenblicke zu machen und aus jedem Augenblick immer noch mehr nutzbare Kräfte herauszuholen.“ (S.198). Es entsteht ein neues Objekt und zwar der natürliche Körper, der den mechanischen Körper langsam ablöst. „Es handelt sich mehr um einen Körper der Übung, als um einen Körper der spekulativen Physik.“ (S.199).
===Mittel der guten Abrichtung===
Im zweiten Teil des „Disziplin-Kapitels geht es um die „Mittel der guten Abrichtung“ und zunächst um „die hierarchische Überwachung“. Dabei handelt es sich um die Einrichtung des „zwingenden Blicks“, wobei die Macht durch die allgemeine Sichtbarkeit durchgesetzt wird. Die Machtausübung beruht auf dem System der genauen Überwachung. Ein weiteres Mittel der Abrichtung ist die „normierende Sanktion“. Jedes Vergehen, von Verspätungen über Unanständigkeit bis hin zu Nachlässigkeit, wird mit Strafmitteln, kleinen Demütigungen wie beispielsweise Lohnentziehung, versehen. Daraus resultiert ein korrigierender Charakter. Der Besserungseffekt entsteht dabei nicht aus Reue, sondern direkt aus der Mechanik der Dressur. Die dritte Form der Abrichtung ist die Prüfung. Sie „kombiniert die Techniken der überwachenden Hierarchie mit denjenigen der normierenden Sanktion. Sie ist ein normierender Blick, eine qualifizierende, klassifizierende und bestrafende Überwachung.“ (S.238). Es geht im Wesentlichen um die Verknüpfung von Macht um die Feststellung dessen, was erreicht wurde und was damit zu leisten ist.
Im zweiten Teil des „Disziplin-Kapitels geht es um die „Mittel der guten Abrichtung“ und zunächst um „die hierarchische Überwachung“. Dabei handelt es sich um die Einrichtung des „zwingenden Blicks“, wobei die Macht durch die allgemeine Sichtbarkeit durchgesetzt wird. Die Machtausübung beruht auf dem System der genauen Überwachung. Ein weiteres Mittel der Abrichtung ist die „normierende Sanktion“. Jedes Vergehen, von Verspätungen über Unanständigkeit bis hin zu Nachlässigkeit, wird mit Strafmitteln, kleinen Demütigungen wie beispielsweise Lohnentziehung, versehen. Daraus resultiert ein korrigierender Charakter. Der Besserungseffekt entsteht dabei nicht aus Reue, sondern direkt aus der Mechanik der Dressur. Die dritte Form der Abrichtung ist die Prüfung. Sie „kombiniert die Techniken der überwachenden Hierarchie mit denjenigen der normierenden Sanktion. Sie ist ein normierender Blick, eine qualifizierende, klassifizierende und bestrafende Überwachung.“ (S.238). Es geht im Wesentlichen um die Verknüpfung von Macht um die Feststellung dessen, was erreicht wurde und was damit zu leisten ist.


Der
===Panoptismus===
Der letzte Teil der „Disziplin“ ist der Panoptismus. In diesem Kapitel erläutert Foucault das von Jeremy Bentham entwickelte Panopticon, ein kompaktes Disziplinaranlagenmodell. Das Panopticon besteht aus einem „ringförmigen Gebäude; in der Mitte ein Turm, der von breiten Fenstern durchbrochen ist, welche sich nach der Innenseite des Ringes öffnen; das Ringgebäude ist in Zellen unterteilt, von denen jede durch die gesamte Tiefe des Gebäudes reicht.“ (


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.freiereferate.de/erdkunde/michel-foucault-uberwachen-und-strafen-die-geburt-des-gefangnisses-zusammenfassung-und-interpretation Zusammenfassung von "Überwachen und Strafen" aus: Freie Referate.de]
*[http://www.freiereferate.de/erdkunde/michel-foucault-uberwachen-und-strafen-die-geburt-des-gefangnisses-zusammenfassung-und-interpretation Zusammenfassung von "Überwachen und Strafen" aus: Freie Referate.de]
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