Abolizionismo 1.1: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Abolitionismus''' bezeichnet Lehren und Bestrebungen zur Abschaffung rechtlich institutionalisierter Zwangsverhältnisse - insbesondere der Sklaverei, der Todesstrafe und der Gefängnisse, bzw. des gesamten staatlichen Strafrechts- und Kriminaljustizsystems. Geistesgeschichtliche Hintergründe und mögliche Querverbindungen finden sich in der Naturrechtslehre, aber auch in Strömungen des Christentums (u.a. politischer Protestantismus), im Liberalismus, Anarchismus und Sozialismus/Kommunismus. Umstritten ist die Realisierbarkeit gefängnis- oder gar strafrechtssystem-freier Gesellschaften unter den heute vorherrschenden politisch-ökonomischen Bedingungen.
'''Abolitionismus''' bezeichnet Lehren und Bestrebungen zur Abschaffung rechtlich institutionalisierter Zwangsverhältnisse - insbesondere der Sklaverei, der Todesstrafe und der Gefängnisse, bzw. des gesamten staatlichen Strafrechts- und Kriminaljustizsystems. Geistesgeschichtliche Hintergründe und mögliche Querverbindungen finden sich in der Naturrechtslehre, aber auch in Strömungen des Christentums (u.a. politischer Protestantismus), im Liberalismus, Anarchismus und Sozialismus/Kommunismus. Umstritten ist die Realisierbarkeit gefängnis- oder gar strafrechtssystem-freier Gesellschaften unter den heute vorherrschenden politisch-ökonomischen Bedingungen.
== Wichtige Daten ==
Der Slave Trade Act vom 25.03.1807 untersagte britischen Bürgern und Schiffen jeden Handel mit Sklaven und motivierte die britische Regierung zu einer heftigen Kampagne gegen jene Staaten, die weiterhin vom Transatlantik-Handel mit Afrikanern profitierten. Über den Verzicht aller anderen Staaten auf den Sklavenhandel hinaus verlangte Großbritannien das Recht, alle verdächtigen Schiffe zu untersuchen und die entdeckten Sklaventransporter zu beschlagnahmen. Während sich die USA, Dänemark, Schweden und Holland der Lage anpassten, wehrten sich Spanien, Portugal, Brasilien und Frankreich noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Durch Geld wurden bis 1853 Portugal (über 3 Mio. Pfund) und Spanien (über 1 Mio. Pfund), durch robuste Drohungen (1852) die brasilianischen Sklavenhändler auf Linie gebracht. Frankreich hingegen, das sich 1815 pro forma zum Verbot der Sklavenschiffe bekannt hatte, führte selbst kaum Kontrollen durch und verweigerte vor allem auch aus Nationalstolz jede britische Kontrolle und profitierte auf diese Weise bis 1848 von einem ausgedehnten illegalen transatlantischen Sklavenhandel.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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