Sinnprovinz: Unterschied zwischen den Versionen

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Schütz (1967b: 230): Hence we call a certain set of our experiences a finite provice of meaning if all of them show a specific cognitive style and are - with respect to this style - not only consistent in themselves, but also compatible with one another.  
Schütz (1967b: 230): Hence we call a certain set of our experiences a finite provice of meaning if all of them show a specific cognitive style and are - with respect to this style - not only consistent in themselves, but also compatible with one another.  


Grathoff (1995: 40) verwendet den im Schütz'schen englischen original benutzten Begriff der finite provinces of meaning synonym mit geschlossener Sinnbereich und Sinnprovinz. (vgl. auch Schütz/Luckmann 1994: 48).  
Grathoff (1995: 40) verwendet den im Schütz'schen englischen original benutzten Begriff der finite provinces of meaning synonym mit geschlossener Sinnbereich und Sinnprovinz. (vgl. auch Schütz/Luckmann 1994: 48).
 
Wie die Struktur unserer Erfahrung von der jeweiligen Sinnprovinz abhängt, ist auch die alltägliche Sozialwelt nach der Art unterteilbar, in der das Handeln der Anderen dem Akteur zugänglich ist. Schütz unterscheidet zwischen sozialer Umwelt, Mitwelt, Vorwelt und Nachwelt. Face-to-face-Interaktionen vollziehen sich in der sozialen Umwelt; diese zeichnet sich folglich durch die unmittelbare Präsenz alters für das ego an einem gemeinsamen Ort aus und ermöglicht eine direkte reziproke Reaktion auf Gesagtes und soziale Handlungen. Das Gelingen intersubjektiven Verstehens ist bei dieser Art des sozialen Kontaktes am wahrscheinlichsten, da sich die Interaktionspartner wechselseitig versichern können, ob ihre Deutungsschemata, ihre Sichtweisen der „Welt“ übereinstimmen und die Möglichkeit der kommunikativen Rückkopplung gegeben ist. Die soziale Mitwelt grenzt an den engen Kern der Umwelt und stellt alle Akteure dar, die für das ego prinzipiell erreichbar sind, weil sie zur gleichen Zeit leben, sich aber nicht am gleichen Ort aufhalten. Wissen über den Anderen, seine Motive und Sinnzusammenhänge kann nicht unmittelbar erworben werden. Ego muss sich an typisierten Erwartungen und Motiven orientieren, die oft starken sozialen Standardisierungen und Normierungen unterworfen sind (z. B. formale Anreden in Briefen an Unbekannte). Die soziale Vorwelt ist weder unmittelbar noch mittelbar für den Akteur zu erreichen, da sie nicht seiner Gegenwart angehören. Er kann keinerlei Kontakt aufnehmen und ist auf eine einseitige Interpretation angewiesen. Dementsprechend gering ist die Wahrscheinlichkeit intersubjektiven Verstehens.
 
 
 


== Englisch ==
== Englisch ==
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