Sinnprovinz: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Alltagswelt als dominierende Sinnprovinz ==  
== Die Alltagswelt als dominierende Sinnprovinz ==  
Die Welt des Alltags unterscheidet sich von anderen Sinnprovinzen durch den spezifischen kognitiven Stil, wie die Wirklichkeit erlebt wird.  
Die Welt des Alltags unterscheidet sich von anderen Sinnprovinzen durch den spezifischen kognitiven Stil, wie die Wirklichkeit erlebt wird. Für Alfred Schütz ist klar, dass es innerhalb der menschlichen Erfahrung vielfältige Sinnprovinzen (wie z. B. die Alltagswelt, die Welt des Traumes, des Spiels, der Wissenschaft, der Religion, der Kunst usw.) gibt, an denen der Mensch teilhaben kann. Eine herausragende Stellung nimmt dabei die Welt des Alltag ein, die als „paramount reality“ den „Archetyp unserer Erfahrung der Wirklichkeit“ darstellt (Gesammelte Aufsätze I: S. 267). Sie ist unsere ausgezeichnete Wirklichkeit. Die Alltagswelt wird mit einem spezifischen kognitiven Stil erlebt, der durch besondere Wachheit und völlige Aufmerksamkeit auf die Wirklichkeit gekennzeichnet ist. Dadurch hebt sich die Alltagswelt zum Beispiel von der Welt des Traumes ab. In der Alltagswelt erleben sich Menschen zudem als Realisten, die an der Existenz der Welt nicht zweifeln und sich in der Welt als Handelnde erleben. Die Alltagswelt ist zudem eine soziale Welt: sie ist auf Kommunikation und soziales Handeln ausgerichtet. Hinzu kommen Selbsterfahrung und Zeitperspektive. „Jede Welt besitzt während man ihr zugewandt ist, ihre eigene Art von Wirklichkeit: nur verringert sich ihr Wirklichkeitsgehalt mit dem Nachlassen der Aufmerksamkeit“ (James in der Darstellung von Schütz 1972: 393).
 
Die Alltagswelt liefert den „Archetyp unserer Erfahrung der Wirklichkeit“ (Schütz 1972 I: 267). Sie ist unsere ausgezeichnete Wirklichkeit. Die Alltagswelt wird mit einem spezifischen kognitiven Stil erlebt, der durch besondere Wachheit und völlige Aufmerksamkeit auf die Wirklichkeit gekennzeichnet ist. Dadurch hebt sich die Alltagswelt zum Beispiel von der Welt des Traumes ab. In der Alltagswelt erleben sich Menschen zudem als Realisten, die an der Existenz der Welt nicht zweifeln und sich in der Welt als Handelnde erleben. Die Alltagswelt ist zudem eine soziale Welt: sie ist auf Kommunikation und soziales Handeln ausgerichtet. Hinzu kommen Selbsterfahrung und Zeitperspektive. „Jede Welt besitzt während man ihr zugewandt ist, ihre eigene Art von Wirklichkeit: nur verringert sich ihr Wirklichkeitsgehalt mit dem Nachlassen der Aufmerksamkeit“ (James in der Darstellung von Schütz 1972: 393).


Für Schütz ist die Alltagswelt ein geschlossener Sinnbereich, dem die Menschen aber einen besonders starken 'Wirklichkeitsakzent' verleihen. Wie Tanja Hackenbruch (2005: 47) erläutert:
Für Schütz ist die Alltagswelt ein geschlossener Sinnbereich, dem die Menschen aber einen besonders starken 'Wirklichkeitsakzent' verleihen. Wie Tanja Hackenbruch (2005: 47) erläutert:
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