Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Identifizierung der Krankheit ist, auch in Abgrenzung zu „reinen“ Misshandlungen,  aufgrund der subtilen Herführungsweise und den verdeckten Aktivitäten sehr schwierig.
Die Identifizierung der Krankheit ist, auch in Abgrenzung zu „reinen“ Misshandlungen,  aufgrund der subtilen Herführungsweise und den verdeckten Aktivitäten sehr schwierig.
   
   
Verortung der Krankheit
=== Verortung der Krankheit ===
Besonders in der englischsprachigen Literatur wird viel darüber diskutiert, ist, welchem medizinischen Fachgebiet das MSS angehören sollte. Einige Autoren heben die psychiatrische Störung hervor, die dementsprechend der Mutter zugeschrieben wird (vgl. Schreier 2002: 538; vgl. Morrell & Tilley 2012: 328), die meisten Autoren jedoch beschreiben mit dem MSS die Misshandlungen, welche das Kind durch die Handlungen der Mutter/ des Vaters erfährt und stellen eine pädiatrische Diagnose (vgl. Meadow 2002: 501; Faust o.J.:2).
Besonders in der englischsprachigen Literatur wird viel darüber diskutiert, ist, welchem medizinischen Fachgebiet das MSS angehören sollte. Einige Autoren heben die psychiatrische Störung hervor, die dementsprechend der Mutter zugeschrieben wird (vgl. Schreier 2002: 538; vgl. Morrell & Tilley 2012: 328), die meisten Autoren jedoch beschreiben mit dem MSS die Misshandlungen, welche das Kind durch die Handlungen der Mutter/ des Vaters erfährt und stellen eine pädiatrische Diagnose (vgl. Meadow 2002: 501; Faust o.J.:2).
Es ist statistisch nicht zu erfassen, wie häufig Kinder Opfer eines MSS werden,  Lorenc (2011: 20) befragte deutsche Kinderkrankenhäuser und fand 91 Verdachtsfälle und 99 gesicherte Fälle in einem Zeitraum von durchschnittlich 11 Jahren. Diese Zahlen ergeben jedoch keine empirisch fundierten Aussagen, da sich an der Umfrage nur etwa die Hälfte aller Kinderkliniken beteiligte.
Es ist statistisch nicht zu erfassen, wie häufig Kinder Opfer eines MSS werden,  Lorenc (2011: 20) befragte deutsche Kinderkrankenhäuser und fand 91 Verdachtsfälle und 99 gesicherte Fälle in einem Zeitraum von durchschnittlich 11 Jahren. Diese Zahlen ergeben jedoch keine empirisch fundierten Aussagen, da sich an der Umfrage nur etwa die Hälfte aller Kinderkliniken beteiligte.