Moralstatistik: Unterschied zwischen den Versionen

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==Einbettung der Moralstatistik in den wissenschaftlichen Zeitgeist:==
==Einbettung der Moralstatistik in den wissenschaftlichen Zeitgeist:==
Die Moralstatistik nahm ihren epochemachenden Aufschwung seit 1825 mit den Arbeiten von Andre´- Michel Guerry (1802-1866) und [http://de.wikipedia.org/wiki/Lambert_Adolphe_Jacques_Qu%C3%A9telet Adolphe Quetelet](1796-1874).[3]
Die Moralstatistik nahm ihren epochemachenden Aufschwung seit 1825 mit den Arbeiten von [Andre´- Michel Guerryhttp://en.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9-Michel_Guerry] (1802-1866) und [http://de.wikipedia.org/wiki/Lambert_Adolphe_Jacques_Qu%C3%A9telet Adolphe Quetelet](1796-1874).[3]
Viel deutlicher als bei Guerry lässt sich in den Werken von Quetelet die geistesgeschichtliche Entwicklung aufzeigen, die vom englischen Empirismus und Newtons exakter Naturwissenschaft zur Sozialstatistik als Grundlage einer nicht minder exakten Gesellschaftslehre hinführt.[4]
Viel deutlicher als bei Guerry lässt sich in den Werken von Quetelet die geistesgeschichtliche Entwicklung aufzeigen, die vom englischen Empirismus und Newtons exakter Naturwissenschaft zur Sozialstatistik als Grundlage einer nicht minder exakten Gesellschaftslehre hinführt.[4]
In Anlehnung an die Himmelsmechanik und die Wahrscheinlichkeitstheorie des Astronomen und Mathematikers Pierre Simon de Laplace entwickelte Quetelet die "Soziale Physik". Laplace, der den gesammten "Weltmechanismus" auf eine mathematische Formel zu reduzieren hoffte, um alle Zukunftsereignisse vorhersehbar zu machen, inspirierte Quetelet zu seiner Figur des "l`homme moyen", dem berechenbaren Durchschnittsmenschen.[5] Hierunter versteht Quetelet das"Ideal" eines fiktiven Wesens, welches sich aus der Summe der Individuen einer Gesellschaft ergibt, die durch die "große Zahl" der Messungen ihrer Individualität entkleidet sind. Die Idee des "Quetelet-Index" oder "Body Mass Index" wird heute noch bei der Berechnung des "Idealgewichtes" angewandt.
In Anlehnung an die Himmelsmechanik und die Wahrscheinlichkeitstheorie des Astronomen und Mathematikers Pierre Simon de Laplace entwickelte Quetelet die "Soziale Physik". Laplace, der den gesammten "Weltmechanismus" auf eine mathematische Formel zu reduzieren hoffte, um alle Zukunftsereignisse vorhersehbar zu machen, inspirierte Quetelet zu seiner Figur des "l`homme moyen", dem berechenbaren Durchschnittsmenschen.[5] Hierunter versteht Quetelet das"Ideal" eines fiktiven Wesens, welches sich aus der Summe der Individuen einer Gesellschaft ergibt, die durch die "große Zahl" der Messungen ihrer Individualität entkleidet sind. Die Idee des "Quetelet-Index" oder "Body Mass Index" wird heute noch bei der Berechnung des "Idealgewichtes" angewandt.
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