Intensivtäter: Unterschied zwischen den Versionen

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::'''Wird als Prüfungsleistung bearbeitet'''
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Als '''Intensivtäter''' werden jugendliche und erwachsene Mehrfach- oder Wiederholungstäter benannt, die in einem begrenzten Zeitabschnitt mehrfach kriminell in Erscheinung getreten sind. Es gibt bisher keine verbindliche bzw. allgemein anerkannte Definition für Intensivtäter. Auch gibt es keine einheitlichen Kriterien zur Eingrenzung des Begriffs "Intensivtäter". Da auf diese Gruppe an Delinquenten aber ein überproportional hoher Anteil an allen begangenen Straftaten zurückfällt, sind sie für die Kriminalpolitik ein wichtiges Aufgabenfeld.(Kaiser/Kerner/Sack/Schellhoss, 1993, S.181)
Als '''Intensivtäter''' werden jugendliche und erwachsene Mehrfach- oder Wiederholungstäter benannt, die in einem begrenzten Zeitabschnitt mehrfach kriminell in Erscheinung getreten sind. Es gibt bisher keine verbindliche bzw. allgemein anerkannte Definition für Intensivtäter. Auch gibt es keine einheitlichen Kriterien zur Eingrenzung des Begriffs "Intensivtäter". Da auf diese Gruppe an Delinquenten aber ein überproportional hoher Anteil an allen begangenen Straftaten zurückfällt, sind sie für die Kriminalpolitik ein wichtiges Aufgabenfeld.(Kaiser/Kerner/Sack/Schellhoss, 1993, S.181)
==Etymologie==
==Definition==
==Definition==
In der Polizeilichen Kliminalstatistik PKS werden als Mehrfachtäter Tatverdächtigte mit zwei, drei oder vier Fällen im Statistikjahr angegeben. Als Intensivtäter werden in der PKS Tatverdächtigte mit mehr als vier Fällen im Statistikjahr angesehen.
In der Polizeilichen Kliminalstatistik PKS werden als Mehrfachtäter Tatverdächtigte mit zwei, drei oder vier Fällen im Statistikjahr angegeben. Als Intensivtäter werden in der PKS Tatverdächtigte mit mehr als vier Fällen im Statistikjahr angesehen.
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===schädliche Neigungen===
===schädliche Neigungen===
==Gesetzliche Bestimmungen==
==Gesetzliche Bestimmungen==
==Entstehung==
==Entstehung/Entwicklung des Begrieffs und Verwendung des Begriffts in der Historie==
===Entwicklung===
===Theoretische Erklärungsansätze===
===Theoretische Erklärungsansätze===
====[[Wechselwirkungstheorie von Thornberry]]
====[[Wechselwirkungstheorie von Thornberry]]
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====[[Lebenslauftheorie von Sampson & Laub]]
====[[Lebenslauftheorie von Sampson & Laub]]
Verlaufsabhängiger Zusammenhang von Geschwächten Bindungen und Kriminalität, kumulative Anhäufung von Problemen im Jugendalter erschwert Bidnung im Erwachsenenalter. Informelle Bindungen werden besonders betont, Ehe, Arbeit oder Elternschaft werden als Wendepunkte für den Abbruch beschrieben.
Verlaufsabhängiger Zusammenhang von Geschwächten Bindungen und Kriminalität, kumulative Anhäufung von Problemen im Jugendalter erschwert Bidnung im Erwachsenenalter. Informelle Bindungen werden besonders betont, Ehe, Arbeit oder Elternschaft werden als Wendepunkte für den Abbruch beschrieben.
===Empirie===
==Empirie==
=====PKS=====
===PKS===
Polizeiliche Angaben zu Intensivtätern beziehen sin din der Regel auf die [[Hellfelddaten]] der [[Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)]]. Berücksichtigt wird immer die Zahl der Delikte und häufig auch die Art und Svhwere der Delikte. (Dr. Wiebke Steffen, 2003, S.7-24)  
Polizeiliche Angaben zu Intensivtätern beziehen sin din der Regel auf die [[Hellfelddaten]] der [[Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)]]. Berücksichtigt wird immer die Zahl der Delikte und häufig auch die Art und Svhwere der Delikte. (Dr. Wiebke Steffen, 2003, S.7-24)  
====Kohortenuntersuchungen====
===Kohortenuntersuchungen===
Die wohl bekannteste Untersuchung ist die [[Piladelphia Birth Cohort Study]] (vgl. Wolfgang, M. u.a. "Delinquency in a birth cohort, Chicago 1972) Hier wurden anhand von Polizei- und Schulakten knapp 10000 Jungen aus dem Geburtsjahr 1945 untersucht, die vom 10.-18. Lebensjahr in der Statd Piladelphia ihren Wohnsitz hatten.  
Die wohl bekannteste Untersuchung ist die [[Piladelphia Birth Cohort Study]] (vgl. Wolfgang, M. u.a. "Delinquency in a birth cohort, Chicago 1972) Hier wurden anhand von Polizei- und Schulakten knapp 10000 Jungen aus dem Geburtsjahr 1945 untersucht, die vom 10.-18. Lebensjahr in der Statd Piladelphia ihren Wohnsitz hatten.  
In einer Langzeitstudie von Stattin/Magnusson, die dagegen prospektiv angelegt war, wurde ein Schuljahrgang, der zu Beginn der Studie 1965 durchschnittlich 10 Jahre alt war und in die dritte Klasse kam bis zum Alter von 30 Jahren.
In einer Langzeitstudie von Stattin/Magnusson, die dagegen prospektiv angelegt war, wurde ein Schuljahrgang, der zu Beginn der Studie 1965 durchschnittlich 10 Jahre alt war und in die dritte Klasse kam bis zum Alter von 30 Jahren.
==Forschungsbefunde==
===Forschungsergebnisse===
(Hessisches Landeskriminalamt, 2008, S.45-69)
(Hessisches Landeskriminalamt, 2008, S.45-69)
===Einstiegsalter===
===Einstiegsalter===
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*Problematische Werthaltungen und Relevanzbezüge
*Problematische Werthaltungen und Relevanzbezüge
*Biographische Belastungen, wie die Herkunft aus besonders problematischen sozialen und ökonomischen Verhältnissen
*Biographische Belastungen, wie die Herkunft aus besonders problematischen sozialen und ökonomischen Verhältnissen
==Länderspezifische Mehrfach/Intensivtäterprogramme==
==Zusammenhänge mit anderen Begriffen==
==Kriminologische Relevanz==
===Grenzen und Risiken===
===Länderspezifische Mehrfach/Intensivtäterprogramme===
Seit Beginn der 90er Jahre werden zunehmend polizeiliche "Intensivtäter-Programme" eingeführt. Ziele sind die Steigerung der Effektivität udn Effizienz in der Kriminalitätsbekämpfung, die Erhöhung des Sicherheitsgefühls und die Begegnung des öffentlichen Drucks. Die einzelnen Konzepte weisen hinsichtich Zielgruppe, Umfang und Art der vorgesehenenden Maßnahmen und präventive und repressive Ausrichtung große Heterogenität auf. Häufige Massnahmen sind die  
Seit Beginn der 90er Jahre werden zunehmend polizeiliche "Intensivtäter-Programme" eingeführt. Ziele sind die Steigerung der Effektivität udn Effizienz in der Kriminalitätsbekämpfung, die Erhöhung des Sicherheitsgefühls und die Begegnung des öffentlichen Drucks. Die einzelnen Konzepte weisen hinsichtich Zielgruppe, Umfang und Art der vorgesehenenden Maßnahmen und präventive und repressive Ausrichtung große Heterogenität auf. Häufige Massnahmen sind die  
*Zentralisierung der Strafverfolgungstätigkeit
*Zentralisierung der Strafverfolgungstätigkeit
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*Ethnische Unterschiede sind deutlich erkennbar, Prävention muss die unterschiedlichen Problemlagen angemessen berücksichtigen
*Ethnische Unterschiede sind deutlich erkennbar, Prävention muss die unterschiedlichen Problemlagen angemessen berücksichtigen
*Bildungs- und Ausbildungsdefizite, dadurch werden die Chancen auf berufliche Ausbildung und gesellschaftliche Integration gemindert
*Bildungs- und Ausbildungsdefizite, dadurch werden die Chancen auf berufliche Ausbildung und gesellschaftliche Integration gemindert
==Literatur==
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