Friedrich Schaffstein: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Nach 1945 ===
=== Nach 1945 ===


Aus Gründen der [[Entnazifizierung]] war es Friedrich Schaffstein nicht möglich, erneut auf einen Lehrstuhl an einer deutschen juristischen [[Fakultät (Hochschule)|Fakultät]] zu gelangen. Erst 1954 erhielt er eine Berufung an die [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]], wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1969 lehrte. Wissenschaftlich beschäftigte sich Schaffstein zu dieser Zeit zunächst hauptsächlich mit [[Wilhelm von Humboldt]] und mit rechtshistorischen Studien über die europäische Strafrechtswissenschaft zur Zeit des [[Humanismus]]. Des weiteren avancierte Friedrich Schaffstein in der Nachkriegszeit zu einem der prominentesten Vertreter des deutschen [[Jugendstrafrecht]]s. Sein diesbezügliches Lehrbuch ''Jugendstrafrecht: Eine systematische Darstellung'' erlebte bis 2002 vierzehn Auflagen und wurde zu einem Klassiker der diesbezüglichen juristischen Ausbildungsliteratur.
Aus Gründen der [[Entnazifizierung]] war es Friedrich Schaffstein in den ersten Nachkriegsjahren nicht möglich, erneut auf einen Lehrstuhl an einer deutschen juristischen [[Fakultät (Hochschule)|Fakultät]] zu gelangen. Erst 1954 erhielt er eine Berufung an die [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]], wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1969 lehrte. Wissenschaftlich beschäftigte sich Schaffstein zu dieser Zeit zunächst hauptsächlich mit [[Wilhelm von Humboldt]] und mit rechtshistorischen Studien über die europäische Strafrechtswissenschaft zur Zeit des [[Humanismus]]. Des weiteren avancierte Friedrich Schaffstein in der Nachkriegszeit zu einem der prominentesten Vertreter des deutschen [[Jugendstrafrecht]]s. Sein diesbezügliches Lehrbuch ''Jugendstrafrecht: Eine systematische Darstellung'' erlebte bis 2002 vierzehn Auflagen und wurde zu einem Klassiker der diesbezüglichen juristischen Ausbildungsliteratur.


Seine eigenen Verstrickungen in die NS-Rechtslehre bedauerte Friedrich Schaffstein gegen Ende seines Lebens zusehends und schrieb 1965 selbstkritisch: „Aus derselben Wurzel erwuchsen schließlich Krieg und die Verbrechen von [[KZ Auschwitz-Birkenau|Auschwitz]]“.
Seine eigenen Verstrickungen in die NS-Rechtslehre bedauerte Friedrich Schaffstein gegen Ende seines Lebens zusehends und schrieb 1965 selbstkritisch: „Aus derselben Wurzel erwuchsen schließlich Krieg und die Verbrechen von [[KZ Auschwitz-Birkenau|Auschwitz]]“.
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