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Die Abhängigkeit des menschlichen Handelns von "naturgesetzlichen Kausalfaktoren" hat ebenso wie der Zwang gesellschaftlicher Bedingungen die Frage nach der Determinierung des menschlichen Willens/Verhaltens aufgeworfen.
Die Abhängigkeit des menschlichen Handelns von "naturgesetzlichen Kausalfaktoren" hat ebenso wie der Zwang gesellschaftlicher Bedingungen die Frage nach der Determinierung des menschlichen Willens/Verhaltens aufgeworfen.
Die Freiheit des menschlichen Willens, die Quetelet nicht leugnet, spielt für ihn im Bereich der moralischen Phänomene nur die Rolle einer causa accidentelle, deren zufällig gestreute Wirkungen sich gegenseitig neutralisieren, um damit die wahren Gesetzmäßigkeiten hervortreten zu lassen.18)
Die Freiheit des menschlichen Willens, die Quetelet nicht leugnet, spielt für ihn im Bereich der moralischen Phänomene nur die Rolle einer causa accidentelle, deren zufällig gestreute Wirkungen sich gegenseitig neutralisieren, um damit die wahren Gesetzmäßigkeiten hervortreten zu lassen.18)
Quetelet vertrat einen gemäßigten Determinismus. Er hat nie an den Determinismus des Einzelwillens gegelaubt. Der Wille des Einzelnen sei "sehr spürbar für das Individuum", aber er habe "keine taxierbare Wirkung auf den Gesellschaftskörper, wo alle individuellen Besonderheiten sich ausgleichen."19)
Quetelet vertrat einen gemäßigten Determinismus. Er hat nie an den Determinismus des Einzelwillens geglaubt. Der Wille des Einzelnen sei "sehr spürbar für das Individuum", aber er habe "keine taxierbare Wirkung auf den Gesellschaftskörper, wo alle individuellen Besonderheiten sich ausgleichen."19)
Der Einzelmensch "kann sich wenn er alle geistigen Kräfte einsetzt, in einem gewissen Umfang über die von außen auf ihn wirkenden Ursachen erheben, ihre Wirkungen abändern und danach streben, sich allmählich auf eine höhere sittliche Stufe hinaufzuläutern."20)
Der Einzelmensch "kann sich wenn er alle geistigen Kräfte einsetzt, in einem gewissen Umfang über die von außen auf ihn wirkenden Ursachen erheben, ihre Wirkungen abändern und danach streben, sich allmählich auf eine höhere sittliche Stufe hinaufzuläutern."20)


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