Adolphe Quetelet: Unterschied zwischen den Versionen

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=== [[Kriminologie]] ===
=== [[Kriminologie]] ===
Quetelet war eine einflussreiche Größe in der Kriminalwissenschaft. Zusammen mit [[Andre-Michel Guerry]] half er, die kartografische Schule und positivistische Schule der Kriminalwissenschaft zu etablieren, die umfassenden Gebrauch von statistischen Techniken machte. Durch die statistische Analyse gewann Quetelet Einblick in die Beziehungen zwischen Verbrechen und anderen sozialen Faktoren. Unter seinen Ergebnissen fand er starke Beziehungen zwischen Alter und Verbrechen, sowie Geschlecht und Verbrechen. Andere einflussreiche Faktoren fand er im Klima, Armut, Ausbildung und Alkoholgenuss.  
Zusammen mit [[Andre-Michel Guerry]] half Quetelet, die kartografische Schule und positivistische Schule der Kriminalwissenschaft zu etablieren, die umfassenden Gebrauch von statistischen Techniken machte. Allerdings gelang es ihm nur in Einzelergebnisssen über Guerry hinauszuragen. Seine empirischen Untersuchungen zur Moralstatistik endeten bereits 1848 mit seinem Aufastz "sur la statistique morale et les principles qui doivent en former la base". Trotzdem ist die Feststellung berechtigt, dass Quetelet die wichtigsten Ergebnisse unserer modernen Kriminalstatistik im Prinzip bereits vor etwas mehr als einem Jahrhundert erkannt hat. Durch die statistische Analyse gewann Quetelet Einblick in die Beziehungen zwischen Verbrechen und anderen sozialen Faktoren. Unter seinen Ergebnissen fand er starke Beziehungen zwischen Alter und Verbrechen, sowie Geschlecht und Verbrechen. Andere einflussreiche Faktoren fand er im Klima, Armut, Ausbildung und Alkoholgenuss.
Den praktischen Nutzen seiner Arbeit sah Quetelet darin, dass der Gesetzgeber aufgrund des nunmehr möglichen Einblicks in gesellschaftliche Zusammenhänge dem Übel mit adäquaten Gesetzen vorbeugen könne, anstatt es erst Platz greifen zu lassen und nur nachträglich und weniger wirksam durch Gesetze einzudämmen.
Aus einer Aufschlüsselung der Verbrechenszahlen nach dem Alter der Täter gewann Quetelet eine Alterskurve der kriminellen Aktivität, die ihren Gipfel nach raschem Anstieg zwischen dem 20. und dem 25. Lebensjahr erreichte und dann wieder allmählich abfiel. Die Maxima der verschiedenen Deliktstypen lokalisieren sich in verschiedenen Lebensaltern und ordnen sich zu einer charakteristischen Abfolge: Diebstahl, Notzucht, Körperverletzung, Totschlag, Mord und Giftbeibringerei. Quetelet fand heraus, dass Männer viermal häufiger Verbrechen begehen als Frauen. Er stellte ausserdem heraus, dass sich der Einfluss der Jahreszeiten besonders deutlich in den Gewaltverbrechen niederschlage. So sind Not und Bedürftigkeit in den kalten Monaten besonders spürbar, was die vielfachen Delikte gegen das Eigentum erklärt. Im Sommer wiederum herscht die Gewalt der Leidenschaft. Laut Quetelet wurde die Rolle der Armut als Verbrechensursache oft überschätzt. Der Mensch wird demnach nicht dadurch zum Verbrecher, weil er wenig besitzt, sondern viel häufiger dadurch, dass er sich unvermittelt vom Wohlstand ins Elend versetzt sieht und nun nicht mehr alle Bedürfnisse befriedigen kann, die er sich zugelegt hatte. (Verbrechensbudget!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)
 
Den praktischen Nutzen seiner Arbeit sah Quetelet darin, dass der Gesetzgeber aufgrund des nunmehr möglichen Einblicks in gesellschaftliche Zusammenhänge dem Übel mit adäquaten Gesetzen vorbeugen könne, anstatt es erst Platz greifen zu lassen und nur nachträglich und weniger wirksam durch Gesetze einzudämmen.


Das soziologische Kernstück seiner Arbeit, das ihm noch in der Moderne Bedeutung verleiht, sind die Passagen über die Erfassung der Gesetzmäßigkeiten menschlicher Vergesellschaftung.
Das soziologische Kernstück seiner Arbeit, das ihm noch in der Moderne Bedeutung verleiht, sind die Passagen über die Erfassung der Gesetzmäßigkeiten menschlicher Vergesellschaftung.
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